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Die Landstraßenbahnen östlich von Berlin: |
Kleine geschichtliche ÜbersichtDie 7,8 km lange Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn wurde am 9.3.1912 eröffnet. Sie verband Schmöckwitz mit dem Staatsbahnhof Grünau und verschaffte damit der Gemeinde Schmöckwitz Anschluss an die Eisenbahnwelt. Allerdings wollte die Gemeinde Grünau keine landschaftsbildstörende Fahrleitung. Deshalb wurden drei elektrische Triebwagen von Van der Zypen & Charlier in Köln erworben. Die Triebwagen erzeugten ihren Fahrstrom mittels eines benzolgetriebenen Stromgenerators selbst. Jeder der 2,5 m breiten Wagen bot 22 Quersitze.Bereits Ende Mai 1912 war offensichtlich, dass für die drei benzolelektrischen Triebwagen zu viele Fahrgäste kamen und dass sich so der starke Verkehr nicht bewältigen lässt. Die Strecke wurde nun doch mit einer Fahrleitung ausgestattet. Vier von der Berliner Straßenbahn AG gemietete Straßenbahntriebwagen übernahmen ab dem 25.7.1912 den Betrieb. Wegen des starken Verkehrsaufkommens zogen die Triebwagen zeitweise zwei große vierachsige Beiwagen! 1913 fuhr die Bahn mit 5 eigenen Triebwagen. Gebaut hatte sie die Firma Gottfried Lindner aus Ammendorf bei Halle (Saale). Jeder Triebwagen bot 24 Quersitze und 41 Stehplätze. 1914 wurden die drei nicht mehr benötigten benzolelektrischen Triebwagen nach Cuxhaven verkauft. Am 1.10.1920 wurde Schmöckwitz nach Groß-Berlin eingemeindet. Am 1.3.1925 wurde die Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn von der Berliner Straßenbahn GmbH übernommen. Bereits am 20.10.1924 hatte die Straßenbahn die Liniennummer 186 erhalten. Die Berliner Straßenbahn GmbH übernahm alle 5 Triebwagen von der Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn. Die Triebwagen erhielten die Fahrzeugnummern 4351 bis 4355. Der Wagen 4351 wurde bereits 1925 ausgemustert. Wagen 4352 und 4354 gingen im Zweiten Weltkrieg verloren. Die Wagen 4352 und 4354 übernahm zum 1.8.1949 die BVB-demokratischer Sektor. Beide Wagen wurden 1955 nach Dessau abgegeben. In einer Linienübersicht per 1929 taucht die auf 14,2 km verlängerte Linie als Linie 86 auf. Noch heute (Oktober 2011) besteht die Linie. Zwischenzeitlich hat sie die Liniennummer 68 erhalten. Quelle zur Geschichte der Bahn bis einschließlich DDR-Zeit: Straßenbahn-Archiv Bauer/Berlin[43,Seiten 189ff,238,256,269,300]
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Die Linie 68 (ex Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn) am 4. Oktober 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Fotos sind vom 4.10.2011. Der Betrieb wird mit modernisierten Gelenktriebwagen „KT4D mod” der BVG abgewickelt. Die Triebwagen fuhren an dem Tag im 10-minütigen Betrieb. Laut Aushang im Fahrzeug bietet jeder Wagen 33 Sitzplätze und 66 Stehplätze. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | Leider wurde am 4.10.2011 an der Strecke gearbeitet, so dass für einen Teil der Strecke Schienenersatzverkehr mit Bussen geleistet wurde. An der Haltestelle „Zum Seeblick” hatte man provisorisch ein Gleisdreieck eingerichtet. Hier wendeten die Züge, um in Richtung Köpenick zurückzufahren.
Foto links: Tatra KT4D mod, Nichteinstiegsseite. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Strecke zwischen Grünau und Schmöckwitz gilt als die landschaftlich schönste Straßenbahnstrecke Berlins. Nur eines bietet sie nicht: Es fehlt von der Straßenbahn aus ein wirklich hübscher Ausblick auf den See, dessen Ufer die
Trasse folgt. Der See heißt „Langer See”. Aber immer ist etwas Undurchsichtiges zwischen der Trasse und dem Seeufer: Wald, Villen, Bootsclubs, Restaurants, Badeanstalt, verfallene Gebäude und auch etwas Gewerbebebauung. Wenn man die
Zeit hat, bietet es sich an, eine Richtung mit der Straßenbahn zu fahren und danach etwas neben der Strecke zurückzuwandern.
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![]() Von der Straßenbahn aus ist ein solcher Ausblick auf den „Langen See” nicht zu erhaschen! Die Insel heißt „Kleiner Rohrwall” | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Tatra KT4D mod in der Straße Adlergestell, Berlin | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Straße Adlergestell bietet den Kraftfahrzeugen zwei Fahrspuren pro Richtung. Der eigenen Bahnkörper ist zweigleisig und liegt in Straßenmitte. Der Tatra KT4D mod hat die Wagennummer 6029.
Die Straße Adlergestell im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick ist 11,9 km lang. Es ist die längste Straße in Berlin. Das „Gestell” im Straßennamen bezeichnet die Schneisenwege zum Abtransport des Nutzholzes aus dem Wald. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | Einige Bahnsteige sind etwas hochgelegt, damit die Fahrgäste leichter in die hochbordigen Straßenbahnwagen einsteigen können. Diese naturverbundene und offensichtlich fahrradfreundliche Haltestelle heißt Adlergestell/Vetschauer Allee. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | Der KT4D mod mit der Wagennummer 6071 fährt durch die Vetschauer Allee. Er befindet sich auf der Höhe der Einmündung des Lübbenauer Weges. Die zweigleisige Straßenbahntrasse auf eigenem Bahnkörper verläuft hier in Seitenlage neben der Straße.
Nicht fotografiert: Hier werden nachts die Straßen von Gaslaternen beleuchtet — echt romantisch! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Tatra KT4D in der Sportpromenade, Berlin | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() | Foto links: Die Trasse neben der Sportpromenade präsentiert sich hier als Waldbahn mit schüchterner Vegetation zwischen den Schwellen. Die Bäume zeigen am 4.10.2011 erste herbstliche Farben.
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