Die Bahn „Tram 88” führt durch den Berliner Stadtforst und die „Waldgartenstadt” Schöneiche nach Rüdersdorf. Rüdersdorf ist heute ein Wohn- und Erholungsort - bei Gründung der Bahn war hier Kalkabbau und Zementindustrie beheimatet.
Die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn ist die einzige Schmalspurstraßenbahn im Raum Berlin.
![]() | Die Endhaltestelle der Linie 87 in Woltersdorf
liegt im Süden des Kalksees. Die Endhaltestelle der Linie 88 in Alt-Rüdersdorf liegt nördlich des gleichen Sees. Die Anschlusshaltestellen beider Straßenbahnlinien sind zwei benachbarte Haltestellen der S-Bahn-Linie S3.
Der Betriebshof befindet sich in Schöneiche zwischen den Haltestellen Dorfstraße und Dorfaue. |
Schöne historische und aktuelle Bilder gibt es beim →Tram88 e.V.
28.08.1910 | Inbetriebnahme der eingleisigen 5,5 km langen Strecke vom Bahnhof Friedrichshagen bis Schöneiche-Schloßstraße. Die Bahn wird mit zwei Benzolloks mit jeweils zwei Beiwagen betrieben: Lok 1, Länge 4100 mm, 13,3 kW, Hersteller Deutz Lok 2, Länge 5300 mm, 44,1 kW, Hersteller Deutz. |
05.11.1912 | Inbetriebnahme der 7,7 km langen Verlängerung bis Kalkberge (heute Rüdersdorf). Drei neue Benzollokomotiven kamen hinzu: Länge 5000 mm, 44,1 kW, Hersteller Deutz. |
30.05.1914 | Eröffnung des elektrischen Betriebs. Die Benzolloks hatten sich als zu schwach erwiesen. Die neuen 7 vierachsigen Straßenbahntriebwagen lieferte die Firma Lindner aus Ammendorf. Die schnelleren Fahrzeugen ermöglichten statt der bisher stündlichen eine halbstündliche Zugfolge. |
1960 und 1961 | Inbetriebnahme von Kehrschleifen am S-Bahnhof Friedrichshagen und am anderen Ende in Rüdersdorf (Karl-Marx-Platz) |
15.10.1977 | Der Streckenteil zwischen Rüdersdorf-Post und Rüdersdorf Karl-Marx-Platz muss dem fortschreitenden Kalkabbau geopfert werden. |
06.11.1977 | Die Neubaustrecke Rüdersdorf-Post und Alt-Rüdersdorf geht in Betrieb. Vor dem 10.10.1977 war die Strecke 13,5 km lang, nun sind es 15,0 km. |
![]() Haltestelle Goethepark. Im Steingebäude steht eine Sitzbank. |
![]() Schöneiche Dorfstraße. Wagen 43 ist ein DÜWAG GT6 ex Heidelberg. |
Die Dauer der Fahrt für die gesamte Strecke beträgt rund 30 Minuten.
Leider hatte man mit einem dieser GT6-Fahrzeuge viel Pech gehabt ab. Der GT6-Gelenktriebwagen 45 (ex HSB 229) entgleiste am 2.Mai 2005 bei der Einfahrt in die Kehrschleife Alt-Rüdersdorf. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Triebwagen wurde so schwer beschädigt, dass eine der beiden Wagenhälften verschrottet werden musste. Das war am 11. Betriebstag dieses Gelenktriebwagens bei der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn. Als Ersatz wurde Triebwagen 46 (ex HSB 220) erworben.
Die →Website der Bahn gibt (Stand 2008) 3400 werktägliche Beförderungsfälle an. Die jährliche Beförderungsleistung beträgt über 1 Million.
![]() Der Betriebshof Schöneiche |
![]() Betriebshof Schöneiche: Links der Tatra KT4D Betriebsnummer 21 ex Cottbus, rechts ein DÜWAG GT6 ex Heidelberg |
![]() | Der Betriebshofteil „Alte Revision” für abgestellte Fahrzeuge benötigt keinen ständigen Gleisanschluss! Bis Herbst 2003 war hier eine Weiche eingebaut gewesen. Sie wurde durch eine transportable „Ausgleiseinrichtung” ersetzt. Mittels Gabelstapler wird diese Ausgleiseinrichtung auf die im Bild teilweise zu erkennenden Fundamente gelegt, das Straßenbahnfahrzeug fährt drüber weg, und der Gabelstapler entfernt die Ausgleiseinrichtung wieder vom Hauptgleis. Der Vorgang war bei der Betriebsabnahme am 10.8.2004 innerhalb von 12 Minuten abgeschlossen.[Blickpunkt Straßenbahn, Heft 5/2004, Seite 24]
Der im Hintergrund des Fotos sichtbare Tatra KT4D mit der Betriebsnummer 18 wurde am 19.8.2004 außer Betrieb genommen. Die beiden KT4D der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn (Wagen 18 und 21) sind Baujahr 1981. Sie kamen 1993 von Cottbus zur Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn. |
![]() | Neben dem Betriebshof der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn steht dies Häuschen. Hier werden Fahrscheine zum Verkauf angeboten. Sicherheitshalber sind die Fenster vergittert! |