![]() Senatsbarkasse „Schaarhörn” beim Flensburger Dampf Rundum |
![]() | Die 1908 gebauten Senatsbarkasse „Schaarhörn” aus Hamburg hatte 2003 das „Blaue Brauerband” des Dampferrennens gewonnen.
Scharhörn (mit nur einem a) ist eine Vogelschutzinsel vor Cuxhaven. Sie ist als Sandbank gefürchtet. Im Ersten Weltkrieg wurde die „Schaarhörn” zur Minenbekämpfung eingesetzt. Während dieser Zeit diente der Dichter, Maler und Kabarettist Hans Bötticher auf ihr. Er ist besser bekannt als Joachim Ringelnatz (*1883; †1934). Hans Bötticher hatte sich bei Kriegsbeginn freiwillig zur Marine gemeldet. 1917 feierte er an Bord seine Beförderung zum Leutnant. |
![]() Senatsbarkasse „Schaarhörn” beim Flensburger Dampf Rundum am 13.7.2013 |
Ab März 1945 wurde die „Schaarhörn” auf der Ostsee zur Evakuierung von Flüchtlinge aus Ostpreußen, Sassnitz und Swinemünde eingesetzt. Anschließend wurde sie bis 1972 als Peil- und Vermessungsschiff in der Elbmündung genutzt.
1973 wurde die Dampfbarkasse nach Newcastle upon Tyne verkauft. 1979 wurde sie nach Maryport in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands an der Irischen See überführt. Man hatte vor, die „Schaarhörn” in einem geplanten Museumshafen zu zeigen. Dies geschah möglicherweise im Zusammenhang mit dem →Maryport Maritime Museum (Museumsführer, Abruf über web.archive.org, 24.2.2018).
Das scheint nicht ganz geklappt zu haben, denn die „Schaarhörn” begann zu verotten. 1990 erwarb das Commerz-Collegium Altona, ein Zusammenschluss Altonaer Kaufleute, das Schiff und ließ es nach Hamburg bringen. Hier wurde die „Schaarhörn” über einen Zeitraum von fünf Jahren als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Werft des Vereins „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.” restauriert und danach dem Förderverein „Schaarhörn” übergeben.
Die „Schaarhörn” wird auf ihrer eigenen Website →www.schaarhoern.de ausführlich beschrieben. Der normale Liegeplatz der „Schaarhörn” ist im Sommerhalbjahr der „Bremer Kai” im Hansahafen bei den 50er Schuppen auf der südlichen Elbseite im Hamburger Hafen. Im Winterhalbjahr findet sich das Schiff im Sandtorhafen, d.h. in der HafenCity (Stand 2018).
Es ist kaum zu glauben, dass die verantwortlichen Politiker des Stadtstaats um 1973 meinten, dass man sich den Betrieb dieses Schmuckstückes nicht mehr leisten könne und das Schiff verkauften!