Eisen- und Straßenbahnen:
Schienenbus VT98

Schienenbus VT98 Die Sonnenblume an der Seitenwand des Fahrzeugs besagt, dass dieser Schienenbus mit Biodiesel fährt.
Fahrerstand VT98
Die Fotos auf dieser Seite zeigen den Schienenbus T5 der Prignitzer Eisenbahn GmbH und dessen Führerstand am 30.April 2005. Danach ist der T5 nicht mehr lange gefahren!.

Der T5 war ein „Uerdinger Schienenbus”. Gefertigt wurde er 1960. Er ging an die Deutsche Bundesbahn und lief dort zunächst als VT98 9698. 1968 erhielt er die neue Nummer 798 698-7. Die DB nutze ihn bis zum bis 28.2.1995. Ab August 1997 wurde er als T5 bei der Prignitzer Eisenbahn eingesetzt.

Der VT98 ist erheblich kompakter als ein Dieseltriebwagen der Baureihe 628.

Die Schienenbusse konnten aufgrund ihrer geringen Länge auch die kleinen Nebenbahnradien befahren. Die beiden 150 PS starken Unterflurdieselmotoren machten diese Schienenbusse bis zu 90 km/h schnell. Es gab die verschiedensten Abarten, Varianten und Umbauten.

Eine umgangssprachliche Bezeichnung von Schienenbussen lautet „Uerdinger Schienenbus”. Gemeint sind Schienenbusse, die von der Waggonfabrik Uerdingen entwickelt wurden: Dieselbetriebene, zweiachsige Triebwagen in Leichtbauweise.

Wegen des lauten Fahrgeräusches und der damaligen roten Lackierung wurden die Fahrzeuge auch „Rote Brummer” genannt. In Norddeutschland gab es den Spitznamen „Ferkeltaxe”.

Der Schienenbus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als leichtes Fahrzeug für Nebenstrecken beschafft. Er löste den Dampfverkehr auf den Nebenstrecken ab. Der „Retter der Nebenbahn” bewahrte viele Nebenstrecken vor der Stilllegung, denn auf wenig benutzten Nebenstrecken ist der Dampfzugbetrieb aufwändiger als Dieselbetrieb.

Mit dem Schienenbus hielt der Kraftfahrzeugbau Einzug in den Eisenbahnbau: LKW-Motor mit Kupplung und Gangschaltung. Die Fahrzeuge waren für eine begrenzte Lebensdauer von 20 Jahren vorgesehen.

Der VT95 mit 150 PS wurde in 584 Einheiten beschafft. Vom VT98 mit zweimal 150 PS wurden 322 Stück beschafft. Er war für den Betrieb als Wendezug vorgesehen. Deshalb wurden außerdem 317 passende Beiwagen und 313 Steuerwagen beschafft. Gelegentlich zogen die Schienenbusse auch Güterwagen.

Nachfolger der Schienenbusse sind die sogenannten Leichttriebwagen.

Uerdinger Schienenbusse für die Deutsche Bundesbahn
VorserieVT95VT98
Baujahr(e):19501952 bis 19581953, 1955 bis 1962
Ausmusterung:?1983ab 2000
Anzahl:12 - 1572 + 1332
Länge über Stoßfänger bzw. Puffer:10,65 m13,3 m13,95 m
Dienstmasse:11,5 t13,2 t / 13,9 t18,9 t/ 20,9 t
Achsabstand:4,50 m6 m
Antrieb:1 Dieselmotor2 Dieselmotoren
Antriebsleistung:81 kW81/96/110 kWzweimal 110 kW
Höchstgeschwindigkeit:90 km/h
Spurweite:1435 mm
Sitzplätze:415656
Fahrgastraum,
Fensteranzahl je Seite:
47
Bemerkungen:Erst der VT98 erhielt normale Schraubenkupplungen und Puffer.

Einer der 12 Schienenbusse umfassenden Vorserienmodelle war länger als die anderen 11 Schienenbusse der Vorserie. Er wird in der Spalte „Anzahl” der Baureihe 95 der Serienfertigung zugeschlagen. Dies wird durch -1 / +1 in der Spalte „Anzahl” berücksichtigt.

In der Anzahl VT95-Schienenbusse sind 15 Schienenbusse enthalten, die an die Eisenbahnen des Saarlandes (EdS) geliefert wurden.

In den Zeilen „Dienstmasse” und „Antriebsleistung” sind Angaben verschiedener Fahrzeugversionen durch einen Bruchstrich getrennt angegeben.

Letztes Upload: 10.07.2023 um 03:57:40 • Impressum und Datenschutzerklärung