Die Routing-Tabelle ist eine Vorschrift für das Weiterleiten von IP-Paketen an andere IP-Teilnehmer. Der Zugang zu den nicht-lokalen Netzwerken erfolgt durch spezielle Knoten,
welche als „Gateway” bezeichnet werden. Der Zugang zu lokalen Netzwerkteilnehmern erfolgt ohne Gateway- hier wird in die Routing-Tabelle die IP-Adresse der eigenen Netzwerkkarte als „Gateway”
vermerkt.
- Wenn man lediglich ein lokales Netzwerk betreibt, braucht man sich um die Routing-Tabelle überhaupt nicht zu kümmern.
- Wenn man auf das Internet über einen Provider zugreift, braucht man sich ebenfalls nicht um das Routing zu kümmern: Der Provider schiebt dem PC die erforderlichen Routing-Informationen bei
der Anmeldung der Verbindung automatisch zu.
- Wenn man einen eigenen Router mit NAT (Network Address Translation) verwendet, ist dessen IP-Adresse im lokalen Netzwerk Routers auch diejenige des Gateways.
Aufruf:
route [-f] [Befehl [Ziel] [MASK SubnetMask] [Gateway] [METRIC Anzahl]]
Der Hilfstext, der beim Aufruf von ROUTE.EXE angefordert werden kann, ist so aussagekräftig gestaltet, dass nur fünf Hinweise nachzutragen sind:
- Die Datei NETWORKS steht bei Windos98 im WINDOWS-Verzeichnis.
- Die Datei HOSTS befindet sich bei Windos98 im WINDOWS-Verzeichnis. Bei Windows XP und neuer steht sie im Verzeichnis Windows/System32/drivers/etc.
- Der Unter host gemachte Eintrag kann auch ein Netzwerk betreffen- siehe nächsten Punkt.
- Der Ausdruck (DEST & MASK) != DEST meint, dass ein Fehler gemeldet wird, sofern die logische Und-Verknüpfung von IP-Adresse des Zieles und der Netzmaske einen anderen Wert ergibt als die
IP-Adresse des Zieles selbst. Hier waren die Programmierer des bei Windows mitgelieferten Programmes ROUTE.EXE kreativ: Das Kommando „route” unter Unix löst die hier getroffenen Unterscheidung
zwischen Host und Netzwerk durch einen Parameter, der entweder -net oder -host lautet.
- Auch netstat -r zeigt die Routing-Tabelle an.
Hilfstextanzeige von ROUTE unter Windows 98:
Manipuliert die Netzwerk-Routing-Tabellen.
ROUTE [-f] [Befehl [Ziel] [MASK SubnetMask] [Gateway] [METRIC Anzahl]]
-f Löscht alle Gateway-Einträge in Routing-Tabellen. Wird der
Parameter mit einem der Befehle verwendet, werden die
Tabellen vor der Befehlsausführung gelöscht.
Befehl Gibt einen von vier Befehlen an
PRINT Zeigt eine Route an
ADD Fügt eine Route hinzu
DELETE Löscht eine Route
CHANGE Ändert eine bestehende Route
Ziel Gibt den Host an.
MASK Schlüsselwort zur Angabe einer Subnet Mask. Der folgende
Wert wird als Netzmaskenparameter interpretiert.
SubnetMask Gibt einen Wert für eine Subnet Mask an, die diesem
Route-Eintrag zugeordnet werden soll. Ohne Angabe wird die
Standardeinstellung 255.255.255.255 verwendet.
Gateway Gibt ein Gateway an.
METRIC Gibt den Anzahl/Kosten-Wert für das Ziel an.
Alle symbolischen Namen, die für das Ziel verwendet werden, werden in der
Datei der Netzwerkdatenbank NETWORKS angezeigt. Symbolische Namen für
Gateway finden Sie in der Datei der Hostnamendatenbank HOSTS.
Bei den Befehlen PRINT und DELETE können Platzhalter für Ziel und Gateway
verwendet werden, oder Sie können auf die Angabe des Gateway-Parameters
verzichten.
Diagnosehinweis:
Ungültiger Wert für MASK erzeugt einen Fehler. Das trifft zu,
wenn (DEST & MASK) != DEST.
Beispiel> route ADD 157.0.0.0 MASK 155.0.0.0 157.55.80.1
Fehler bei der Routing-Addition: 87
Beispiele:
> route PRINT
> route ADD 157.0.0.0 MASK 255.0.0.0 157.55.80.1 METRIC 3
^destination ^mask ^gateway ^metric
> route PRINT
> route DELETE 157.0.0.0
> route PRINT
Anzeige der Routing-Tabelle - 1.Beispiel:
Der Rechner hat lediglich Zugang zu einem lokalen Netzwerk. Der Gateway-Eintrag 127.0.0.1 betrifft immer den eigene Rechner Localhost. Es ist zu sehen, dass Abfragen an die IP-Adresse
192.168.0.13 auf den eigenen Rechner zurückgeleitet werden. Alle anderen IP-Adressen des lokalen Netzwerkes 192.168.0.0 werden über die eigene Netzwerkkarte 192.168.0.13 geleitet. Dies gilt auch für
die sogenannte Broadcast-Adresse 192.168.0.255.
C:\>route print
Aktive Routen:
Netzwerkadresse Subnet Mask Gateway-Adresse Schnittstelle Anzahl
127.0.0.0 255.0.0.0 127.0.0.1 127.0.0.1 1
192.168.0.0 255.255.255.0 192.168.0.10 192.168.0.13 1
192.168.0.13 255.255.255.255 127.0.0.1 127.0.0.1 1
192.168.0.255 255.255.255.255 192.168.0.10 192.168.0.13 1
224.0.0.0 224.0.0.0 192.168.0.10 192.168.0.13 1
255.255.255.255 255.255.255.255 192.168.0.10 0.0.0.0 1
C:\>
Anzeige der Routing-Tabelle - 2.Beispiel:
Der PC hat neben der Ethernet-Karte auf 127.0.0.1 zusätzlich einen geöffneten Modem-Zugang zu einem Internet-Provider. Man erkennt, wie dessen Gateway 145.254.42.245 die Routing-Tabelle erweitert.
Unerwünschter Nebeneffekt: Die ursprüngliche Route zur lokalen Netzwerkdomäne 192.168.0 wurde durch Verändern der Anzahl von 1 auf 2 in der Priorität herabgesetzt.
C:\>route print
Aktive Routen:
Netzwerkadresse Subnet Mask Gateway-Adresse Schnittstelle Anzahl
0.0.0.0 0.0.0.0 145.254.42.245 145.254.42.245 1
127.0.0.0 255.0.0.0 127.0.0.1 127.0.0.1 1
145.254.0.0 255.255.0.0 145.254.42.245 145.254.42.245 1
145.254.42.245 255.255.255.255 127.0.0.1 127.0.0.1 1
145.254.255.255 255.255.255.255 145.254.42.245 145.254.42.245 1
192.168.0.0 255.255.255.0 192.168.0.13 192.168.0.13 2
192.168.0.13 255.255.255.255 127.0.0.1 127.0.0.1 1
192.168.0.255 255.255.255.255 192.168.0.13 192.168.0.13 1
224.0.0.0 224.0.0.0 145.254.42.245 145.254.42.245 1
224.0.0.0 224.0.0.0 192.168.0.13 192.168.0.13 1
255.255.255.255 255.255.255.255 145.254.42.245 145.254.42.245 1
C:\>
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