Die Alsterschifffahrt in Hamburg:
Alsterschiff „Quarteerslüüd” und die Berufsbezeichnung Quartiersleute

Das Alsterschiff „Quarteerslüüd” wird morgens am 27.Juni 2004 betankt. Die Tankstelle befindet sich in der Binnenalster vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten”.
Alsterschiffe „Quarteerslüüd” und „Schleusenwärter S.C.”
Die „Quarteerslüüd' ist vom gleichen Typ wie die „Schleusenwärter S.C.”. Die „Quarteerslüüd” wurde nach der „Schleusenwärter S.C.” 1994 als zweites Schiff dieses Typs in Dienst gestellt.

Wirkliche Schwesterschiffe sind es nicht, denn sie sind nicht exakt baugleich: Die „Quarteerslüüd” ist knapp 1 m länger. Das Foto zeigt die beiden ähnlichen Schiffe nebeneinander am Jungfernstieg (26.11.2011). Außerdem hat sich die „Alstersonne” ins Bild geschlichen. Alle drei Schiffe werden von den Möwen als Flugzeugträger genutzt.


Die Berufsbezeichnung „Quartiersleute” hat nichts mit dem Hotelgewerbe zu tun. Die „Quartermeister” im Seewesen heißen auch „Quartiermeister”. Das waren auf großen Schiffen die Decksleute, die das Steuern, Loten und Loggen übernahmen. Loten beschäftigt sich mit der Messung der Wassertiefe, mit Loggen wurde die Geschwindigkeit des Schiffes ermittelt.

„Quartiersmann” dagegen ist eine Berufsbezeichnung aus dem alten Hamburg. Ihm vertrauten die Kaufleute ihre Waren an. Üblicherweise bildeten um 1900 vier Quartiersmänner ein Konsortium. Ein solches Konsortium hatte gemeinschaftlich einen festen Kundenkreis an Kaufleuten. Die Quartiersleute nahmen in Vertretung und im Auftrag der Kaufleute den Transport, die Entgegennahme, Lagerung und Ablieferung der Waren vor. Sie beurteilten die Qualität der Waren, packten die Waren um und pflegten sie. (Informationsquelle: Bernhard Meyer-Marwitz: Das Hamburg-Buch, Hamburg 1981).

Man beachte das zusätzliche s in der Schreibweise der Landberufsbezeichnung hinter „Quartier”. Bei der Seeberufsbezeichnung fehlt es!

Letztes Upload: 24.03.2023 um 09:11:33 • Impressum und Datenschutzerklärung