![]() DT5 der Hamburger Hochbahn in der Haltestelle Wandsbek Gartenstadt. Wagen 336-3 am Zugende |
Der erste Zeitplan sah ein Ausschreibungsende im Oktober 2005 vor. Die Auftragserteilung war für Frühjahr 2006 vorgesehen. Der Testbetrieb sollte Mitte 2009 beginnen und bis Ende 2010 dauern. Danach sollte pro Monat eine neue Garnitur beschafft werden. Insgesamt sollten es 75 Garnituren werden.
Allerdings ist der DT5 das erste U-Bahn-Fahrzeug der HHA, dessen Entwicklung in Webforen begleitet und kommentiert wurde. So wurde offensichtlich, dass der Zeitplan gründlich platzte.
Erst am 22.12.2006 gab die HHA in einer Presseinformation Einzelheiten zur Beschaffung neuer Fahrzeuge bekannt. Es sollten mindesten 67 Garnituren des neu entwickelten Typs DT5 vom Bieterkonsortium Alstom/Bombardier beschafft werden: Alstom-LHB fertigt die Wagenkästen und die Drehgestelle, Bombardier die Antriebs- und Leittechnik. Nun sollten bereits 2009 die ersten Garnituren in Betrieb gehen.
Statt der Probefahrzeuge kam im Oktober 2009 die Information, dass die ersten Probefahrzeuge erst gegen Mitte 2011 ausgeliefert würden.
Statt zur Jahresmitte 2011 traf erst am 1.12.2011 in Hamburg der erste DT5 ein. Somit konnte in Hamburg das Fahrzeug für den Einsatz im Hamburger U-Bahn-Netz vorbereitet werden. Die vorausgegangenen Erprobungen der ersten DT5-Fahrzeuge umfassten umfangreiche Fahrzeugteste in Brandenburg und Teste in einer Wiener Klimakammer. Im Januar 2012 begann die Erprobung des ersten nach Hamburg gelieferte DT5 auf der Hochbahn-Teststrecke bei Farmsen und auch im Netz.
Laut →Website der HHA Stand Ende Januar 2011 sollten bis 2014 zunächst 27 U-Bahn-Fahrzeuge des Typs DT5 in Betrieb genommen werden. Für bis zu 40 weitere Fahrzeuge bestand bis 2015 eine Option. Eingesetzt werden sollten die DT5 auf den Linien U3 und U4. Als Kaufpreis pro Garnitur wurde in einem →Online-Zeitungsartikel €3,6 Mio. angegeben.
Laut Beobachtungen von Nahverkehrsbegeisterten wurden tatsächlich bis zum 20.12.2013 nur 13 Fahrzeuge (Fahrzeugnummern 301 bis 313) nach Hamburg geliefert. In Hamburg waren am 20.12.2013 nicht alle dieser 13 Fahrzeuge vorhanden, denn einige sind wieder ans Werk zurückgeschickt worden und wurden dort wohl modifiziert.
Frage: 1. Wie viele DT5-Einheiten wurden wann bestellt? Antwort:
14. Dezember 2006: Vertrag über die Lieferung von 27 Fahrzeugen (1. und 2. Lieferlos)
26. Oktober 2011: Bestellung von weiteren 20 Fahrzeugen (3. Lieferlos)
15. August 2014: Bestellung von weiteren 20 Fahrzeugen (4. Lieferlos)
26. März 2015: Nachtrag zum Vertrag, Bestellung von weiteren 13 Fahrzeugen (5.
Lieferlos)
Frage: 2. Wann sollten ursprünglich wie viele Einheiten geliefert werden? Antwort:
1. Lieferlos (Fahrzeuge 1 bis 7) bis KW 05/2010
2. Lieferlos (Fahrzeuge 8 bis 27) bis KW 06/2015
3. Lieferlos (Fahrzeuge 28 bis 47) bis KW 20/2016
Frage: 3. Wann wurden wie viele Einheiten geliefert? Antwort:
Kumulierte Anzahl der gelieferten Fahrzeuge:
bis Ende 2012 4
bis Ende 2013 12
bis Ende 2014 24
bis KW 06/2015 27
Frage: 4. Wann ist mit der Lieferung der restlichen bestellten Einheiten zu rechnen? Antwort:
Vollständige Auslieferung:
4. Lieferlos (Fahrzeuge 48 bis 67) KW 20/2018
5. Lieferlos (Fahrzeuge 68 bis 80) KW 09/2019
Frage: 5. Was kostete eine Einheit ursprünglich? Antwort:
Da bei den Fahrzeugpreisen eine grundsätzliche Preisgleitung (Ausnahme: 1. Lieferlos) greift, wird für die Fahrzeuge ein durchschnittlicher Preis pro Lieferlos genannt.
Für das 3. bis 5. Lieferlos kann der Anteil der Preisgleitung nicht genau beziffert werden, da für eine Berechnung die am Tage der Endabnahme gültigen Indices verwendet werden.
Durchschnittlicher Fahrzeugpreis zu 5.:
1. Lieferlos (Fahrzeuge 1 bis 7): 4.180.000 € netto (Festpreis)
2. Lieferlos (Fahrzeuge 8 bis 27): 4.180.000 € netto zuzüglich Preisgleitung in Höhe von circa 9 Prozent
3. Lieferlos (Fahrzeuge 28 bis 47): 3.616.000 € netto zuzüglich Preisgleitung
Frage: 6. Was kostet eine Einheit heute? Antwort:
4. Lieferlos (Fahrzeuge 48 bis 67): 4.502.000 € netto zuzüglich Preisgleitung
5. Lieferlos (Fahrzeuge 68 bis 80): 4.580.000 € netto zuzüglich Preisgleitung
(Der Inhalt der Drucksache 21/150 ist hier in optisch veränderter Form und mit Auslassung des letzten Absatzes dargestellt. Der letzte Absatz betrifft von der HHA beim Herstellerkonsortium geltend gemachte Vertragsstrafen und Kompensationszahlungen).
Wenn man die Preisgleitung nicht berücksichtigt, errechnet sich der Nettodurchschnittspreis für die ersten 67 DT5-Garnituren aus
(27*4,18+20*3,616+20*4,502)/67
zu 4,108 Mio € pro Garnitur.
Am 2.4.2016 wurde bekannt, dass die HHA weitere 11 Garnituren DT5 bestellt habe.
Am 9.11.2018 gab die HHA im EU-Amtsblatt einen weiteren DT5-Lieferauftrag über bis zu 45 DT5-Garnituren bekannt. Er ist in der folgenden Tabelle mit den Fahrzeugnummern 419 bis 463 eingetragen. Die 8. Lieferung ist bestellt, für die 9. und 10. Lieferung ist eine Option vorhanden (Stand 28.11.2018).
Die Optionen auf die 9. und 10. Lieferung wurden für 186 Millionen Euro einlöst.[→dt5online.de, Abruf am 26.6.2019] SomitSomit kostet jede Garnitur 5,81 Mio €.
Eine recht aktuelle Fahrzeugliste mit weiteren Einzelheiten wird auf →hochbahnbuch.de/dt5_liste.htm gepflegt. Der letzte DT5 (Fahzeugnummer demnach 463) wurde am 30.01.2023 geliefert.
Fahrzeugnummerierung DT5 | |||
---|---|---|---|
Lieferung | Bezeichnung | Fahrzeugnummern | Anzahl |
1 | DT5.1 | 301 bis 307 | 7 |
2 | 308 bis 327 | 20 | |
3 | 328 bis 347 | 20 | |
4 | 348 bis 367 | 20 | |
5 | 368 bis 380 | 13 | |
6 | 381 bis 407 | 27 | |
7 | 408 bis 418 | 11 | |
8 | DT5.2 | 419 bis 431 | 13 |
9 | DT5.2 | 432 bis 447 | 16 |
10 | DT5.? | 448 bis 463 | 16 |
![]() | Am 28.1.2012 wurde der erste DT5 (Wagennummern 306-1, 306-2 und 306-3) in der Haltestelle Jungfernstieg dem Publikum vorgestellt.
Dies und die folgenden Bilder entstanden bei dieser Vorstellung. |
![]() | Die wirklich große Frontscheibe ist getönt ― bekanntlich scheint in Hamburg ständig die Sonne. |
![]() Die Schiebetüren laufen außen. Sie schließen automatisch, wenn der Zugang einige Zeit lang unbenutzt bleibt. Die Seitenwände aus nichtrostendem Stahlblech sind nicht überall mit Farbe behandelt worden. |
![]() Die Scharfenbergkupplung kuppelt nur zu anderen DT5-Fahrzeugen elektrisch. Bei Kupplung mit einem anderen U-Bahn-Fahrzeugtyp wird nur mechanisch, aber nicht elektrisch, gekuppelt. |
![]() | Angeblich sind die Sitze ergonomisch geformt. Tatsächlich sind sie nicht gepolstert, so dass die sitzenden Fahrgäste ergonomisch geformt werden dürften!
Die Abfallbehälter, die in den älteren Fahrzeugen zwischen den Quersitzen an der Seitenwand angebracht waren, wurden beim DT5 eingespart. Immerhin kann man jetzt wieder unter den meisten Sitzen sein Gepäck ablegen! |
![]() | In der Nähe der Türen sind Längssitze in Dreieranordnung untergebracht. Außerdem gibt es hier Stellplätze für Rollstühle und Kinderwagen. |
![]() | Es gibt Fahrgäste, die lieber stehen als sitzen. Begehrt sind die Stehplätze an den Türen. Hier wurden Kissen angebracht – sehr lobenswert! |
![]() | Ebenfalls neu ist die Streckenanzeige auf den von der Decke herabhängenden Bildschirmen. Der Fahrgast weiß dadurch, wie die aktuelle Haltestelle heißt und wie die folgenden Haltestellen heißen. Der Inhalt der Anzeige
wird während der Fahrt angepasst. Pro Wagen sind zwei Bildschirme vorgesehen. Ein Bildschirm zeigt das sogenannte Fahrgastfernsehen, der andere die Streckenanzeige. |