![]() Kartonmodell DT3 der HHA (Hamburger Hochbahn AG) |
![]() | Die beiden links gezeigten Vorderteile der Kartonmodelle im N-Maßstab stellen eine Garnitur DT3 (links im Bild) und DT3E der Hamburger Hochbahn (HHA) dar. Die Form der Scheibenwischer stimmt nicht mit dem Vorbild überein; vergl. Foto weiter unten. |
![]() | Die führende Fahrzeuggarnitur ist ein DT3LZB. Aufgenommen wurde das Foto im Februar 2002 von der Fußgängerbrücke zwischen Paul-Stritter-Weg und Feuerbergstraße. |
![]() DT3E 836 und 875 am 4.8.2010 in der Haltestelle Barmbek |
Nach einem ersten Probezug 1966 beschaffte die Hochbahn 127 weitere DT3-Garnituren in den Jahren 1968 bis 1971.
Die HHA wollte bis 1971 die noch vorhandenen etwa 300 T-Wagen durch moderne Leichtbauwagen ersetzen.
Die neuen Leichtbauwagen sollten zusammen mit den DT1-Garnituren die Linie U1 bedienen. Die Linien U2 und U3 sollten mit den DT2-Garnituren betrieben werden.
Zunächst plante man für die Neubeschaffung 172 Doppeltriebwagen in Leichtbauweise mit 2 angetriebenen Drehgestellen und 4 Motoren pro Einzelwagen. Im Vergleich zur DT2-Garnitur hätten jedoch das zusätzliche Drehgestell und die zusätzlichen 4 Motoren ein höheres Gewicht und einen höheren Anschaffungspreis verursacht.
So kam man auf die DT3-Garnitur mit 8 Fahrmotoren, 4 Triebfahrgestellen und drei Wagenkästen. Die Konstruktion der Wagenkästen für die beiden Endwagen konnte vom DT2 übernommen werden. Da ein gemeinsamer Betrieb DT1 und DT3 vorgesehen war, wurde die elektrische und pneumatische Ausrüstung so gestaltet, dass eine gemeinsame Zugbildung DT1 mit DT3 möglich war. Benutzt wurde sie im Fahrgastbetrieb allerdings dann doch nicht. Da der DT1 für den Fahrgastbetrieb nicht mit dem DT2 zusammenpasst, passt auch der DT3 im Fahrgastbetrieb nicht mit dem DT2 zusammen.
Der DT3-Probezug wurde ab Juni 1967 im Fahrgastverkehr eingesetzt.[Helmut Bulgarcic: Dreiteiliger U-Bahn-Triebwagen mit vier zweiachsigen Triebgestellen bei der Hamburger Hochbahn AG, Glasers Ann. (Berlin) 92 (1968), Nr.4, Seite 119 bis 124] Allerdings ergibt sich aus der Bekanntmachung Uv 107/67 der HHA mit dem 6.7.1967 ein etwas anderes Datum für den Beginn des Versuchbetriebs mit Fahrgästen.[165]
__________ __________ O-O o-o O-O DT2 (vorhanden) __________ __________ O-O O-O O-O O-O DT1.2 (1. Neubaualternative) __________ ________ __________ O-O O-O O-O O-O DT3 (2. Neubaualternative)
DT2 | DT1.2 | DT3 | |
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Garnituren je Vollzug: | 4 | 4 | 3 |
Länge der Garnitur (m): | 28,44 | 28,44 | 39,52 |
Länge des Vollzuges (m): | 113,76 | 113,76 | 118,56 |
Leergewicht der Garnitur (t): | 34,4 | 41,0 | 46,0 |
Leergewicht des Vollzuges (t): | 137,6 | 164,0 | 138,0 |
Sitz- und Stehplätze der Garnitur: des Vollzuges: | 256 1024 | 256 1024 | 365 1095 |
Achsen je Vollzug: | 24 | 32 | 24 |
Treibachsen je Vollzug: | 16 (je 80kW) | 32 (je 70kW) | 24 (je 80kW) |
Reibungsgewicht (% vom Gewicht): | 70 | 100 | 100 |
Motorleistung je Vollzug (kW): | 1280 | 2240 | 1920 |
Spezifische Leistung bei leerer Garnitur (kW/t): bei besetzter Garnitur (kW/t): | 9,31 6,27 | 13,6 9,75 | 14,0 9,2 |
Ausrüstungen je Vollzug: | 4 | 4 | 3 |
Fahrerstände je Vollzug: | 8 | 8 | 6 |
Flächengewicht kg/m2: | 494 | 588 | 486 |
Mittleres Platzgewicht (kg/Platz): | 135 | 160 | 125 |
Größte Beschleunigung bzw. Verzögerung bedingt durch Haftwertgrenze µ=0,13 (m/s2): | 9/1,25 | 1,3 | 1,3 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h): | 70 | 80 | 80 |
Kaufpreis in % des DT2- Preises je Vollzug (%): je Platz (%): | 100 100 | 112 112 | 100,0 93,5 |
Genau wie die DT2-Fahrzeuge erhielten auch die DT3-Fahrzeuge eine Türverriegelung nachgerüstet. Eine erste DT3-Garnitur wurde 1979 umgebaut, 6 weitere Garnituren wurden 1980/81 umgebaut. Die restlichen DT3-Garnituren wurden ab 1982 bis Herbst 1984 umgerüstet. Die nicht umgerüsteten Garnituren trugen eine schwarze III an den Stirnseiten. Die umgerüsteten DT3-Garnituren erhielten eine gelbe III an ihren Stirnseiten.
Am 12.5.1995 stellte die HHA die erste ertüchtigte Garnitur DT3E (Garnitur bzw. Einheit Nummer 833) auf der Station Saarlandstraße der Öffentlichkeit vor. Der Hauptgrund für die Ertüchtigung waren Korrosionsschäden im Wagenkastenbereich unterhalb der Edelstahlverkleidung. Für die Ertüchtigung musste das gesamte Innenleben herausgenommen werden, damit man an die verrosteten Teile herankam.
Im Rahmen der Ertüchtigung erhielten die Wagen eine neue Front aus Polyester mit einer stark geneigten Frontscheibe. Die Neigung der Frontscheibe fehlt dem Kartonmodell.
Wie beim DT4 wurde bei der Ertüchtigung die Trennwand zwischen Fahrgastraum und Führerstand durchsichtig gestaltet. Ebenfalls wie beim DT4 wurden Fenster zur Sichtverbindung in den Nachbarwagen der gleichen Garnitur eingebaut.
Für den Zeitraum 1995 bis 1999 wurde die Ertüchtigung von 62 älteren DT3-Garnituren geplant[5, Seite 116] und bis 2001 auch durchgeführt.[→Fahrzeugliste DT3, Abruf 2.1.2020] Die Ertüchtigung jeder Garnitur kostete rund 0,5 Millionen DM. Man versprach sich davon eine weitere Nutzungsdauer der Fahrzeuge von 15 bis 20 Jahren.
Fahrzeugwerke Miraustrasse GmbH (FWM)in Hennigsdorf
den Auftrag über Leistungspakete zur Ertüchtigung und Umbaumaßnahmen von U-Bahn-Fahrzeugen des Fahrzeugtyps DT3 erhaltenhabe.
Im Rahmen des Projektes „DT3 Substanzverbesserung” können die bereits seit dem Jahr 1971 im Hamburger Fahrgastbetrieb eingesetzten und bewährten Fahrzeuge erhalten bleiben und eine erneute Laufzeitverlängerung erreicht werden. Die Ertüchtigung der zehn Fahrzeuge soll ab Juni 2016 bis November 2017 erfolgen.
Schwerpunkte der Ertüchtigung sind die Durchführung einer Inspektion nach Vorgaben der BOStrab, die Überarbeitung des Fahrgastraums, die Behebung von Korrosionsschäden im Außenbereich sowie die Überarbeitung diverser elektronischer Komponenten.
FWM fungiert dabei als Generalunternehmer. Vossloh Kiepe wird die Neuentwicklung der Schaltwerkssteuerung, die Integration eines neuen Bordnetzumformers sowie die Aufarbeitung der Fahr- und Bremsschalter
übernehmen.
(Kursive Textteile sind wörtlich aus Textteilen der o.g. Presseinformation übernommen.)
→Bahnfotokiste (Jan Borchers): Fotoreportage von der ersten Überführungsfahrt am 23.6.2016 zur Ertüchtigung nach Hennigsdorf. Ertüchtigt werden sollen demnach die Garnituren 803, 807, 808, 834, 835, 842, 856, 865, 873 und 905.
DT3 der Hamburger Hochbahn AG | |
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Baujahr und Anzahl DT3.1, DT3.2, DT3.3: | 1966 (1 Probegarnitur), 1968-1978 127 Garnituren |
Hersteller wagenbaulicher Teil: | Linke Hofmann Busch GmbH (LHB) |
Garnitur besteht aus: | 2 Triebkopfwagen, 1 angetriebener Beiwagen |
Gewicht: | Garnitur 46 t leer, 70 t besetzt |
Wagenlänge: | Garnitur über Kupplung 39,52 m |
Wagenkastenbreite über Blech: | 2,48 mm |
Fahrgestelle: | je Garnitur 4 Triebgestelle |
Motoren: | je Garnitur 8 Motoren zu je 80 kW |
Stromaufnahme: | je Garnitur maximal 1200 A bei 750 V |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Sitzplätze/Stehplätze: | je Garnitur: 92 Sitzplätze, 273 Stehplätze bei 0,15 m² pro Person |
Serie | Garnituren, erste Nummern | Garnituren, Nummern ab 1988 (als DT3) | Anzahl Garnituren | Bau- jahre | Bemerkungen |
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Bei den vergebenen Wagennummern ab 9000 wurden die Endziffern 99 ausgelassen! | |||||
3.0 | 9600/01/02 | 932 | 1 | 1966 | Prototyp. Er wurde 1982 zum Drehstromversuchszug DAT2 umgebaut. Er wurde 1994/95 ausgemustert und verschrottet. |
3.1 | 9603/04/05 bis 9663/64/65 | 801 bis 821 | 21 | 1968 bis 1971 | Bis auf zwei Garnituren wurden alle zum DT3E ertüchtigt. |
3.2 | 9666/67/68 bis 9775/76/77 | 822 bis 858 | 37 | Bis auf sieben Garnituren wurden alle zum DT3E ertüchtigt. | |
3.3 | 9778/79/80 bis 9981/82/83 | 859 bis 931 | 68 | 9963/64/65 bis 9978/79/80 (921 bis 926) wurden mit Fertigstellung bis Frühjahr 1981 zum DT3LZB umgebaut. Der Umbau erfolgte zur Erprobung des fahrerlosen Betriebs für das Forschungsprojekt „Prozeßrechnergesteuertes U-Bahn-Automatisierungs-System Hamburg” (PUSH). Nach Projektende wurden die Fahrzeuge soweit zurückgebaut, dass sie wieder mit den anderen DT3-Einheiten kompatibel waren.
9981/82/83 (931) wurde 1979 zum Drehstromversuchszug DAT1 umgebaut. Er wurde von 1995 an die Feuerwehr für Feuerlöschübungen abgegeben. 909 wurde zur musealen Erhaltung hinterstellt. 13 Garnituren wurden zum DT3E ertüchtigt. |
Ertüchtigung zum DT3E | ||||
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Nummernbereich | Ertüchtigt | war vorher | Ertüchtigt wurden (Anzahl) | Ertüchtigt wurden (Wagen) |
801 bis 821 | ab 1995 | DT3.1 | 19 | 801 – 805, 807 – 812, 814 – 822, 824 – 826, 728 – 838, 840 – 842, 844 – 849, 853 – 858 |
822 bis 858 | DT3.2 | 30 | ||
859 bis 931 | DT3.3 | 13 | 862 – 865, 868, 871, 872, 875, 876, 891, 905, 910 |
![]() | Der Fahrgastraum eines DT3E-Mittelwagens am 13.7.2002: Die Haltestangen und die Haltegriffe zeigen ein dunkles Violett, die Wände und die Innenseiten der Türen sind leicht rosa getönt. Typisch für die DT3-Fahrzeuge sind die gut gepolsterten und relativ breiten Sitze. |
Ein Vergleich des oberen mit dem unteren Foto zeigt, dass die sogenannte Stehnische zwischen Türöffnung und Sitzrückwand im unteren Foto tiefer ist. Weniger fällt auf, dass beim Mittelwagen (oberes Foto) der Zwischenraum von Sitz zum Sitz gegenüber 646 mm beträgt. Aufgrund der tieferen Stehnische beträgt er beim Endwagen (unteres Foto) nur 556 mm. Vielleicht hatte man zeitweilig vor, die Plätze im Mittelwagen als 1.Klasse auszuzeichnen. Das wurde jedoch nicht gemacht.[54, Seite 55] | |
![]() | Beide Fotos zeigen das Innere des Triebwagens DT3E 965-3 am 29.5.2010. Das obere Foto zeigt zum Führerstand, das untere Foto zeigt zum Mittelwagen. Der Innenraum des Fahrzeugs hat nicht mehr die getönten Wände. In beiden Türbereichen ist an der Decke eine nachgerüstete Videokamera angebracht. Deren Aufzeichnungen sollen zur nachträglichen Überprüfung von Straftaten genutzt werden.
Oberes Foto: Die Rückwand des linken Sitzes ist mit einem weißen Zettel beklebt. Seine Inschrift lautet: „Stehplatz für Zugbegleiter Bei Bedarf bitte freimachen!” |
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![]() | Ein Jahr später, am 24.5.2011, entstand dies Foto. Die Sitze haben neue Bezüge mit einem etwas lebhafteren Muster erhalten. Die Haltegriffe auf den Rückenlehnen wurden erneuert, alle Haltestangen und Haltebügel haben eine silbergraue Farbgebung erhalten. |
![]() | Auch dies Foto entstand am 24.5.2011. Diese Farbgebung der Innenausstattung hat mir am besten gefallen!
Eingänge im Vordergrund: Die mittigen U-förmigen Haltebügel in Türnähe sind entfernt worden. Dadurch können auch breitere Kinderwagen in den Wagen gebracht werden. |