Öffentlicher Personennahverkehr (Hamburg):
Hugo Basedow

Plakat „Lauenburger Dampfschiffe” 1933
Das Plakat der Ober-Elbe Dampfschiffahrt von 1933 habe ich am 28.7.2003 im Elbschiffahrtsmuseum Lauenburg/Elbe fotografiert. Die Dampfschiffe hatten den Spitznamen „Lauenburger Dampfer” oder „Lauenburger Dampfschiffe”. Auf dem Foto ist der größte und letzte dieser Raddampfer abgebildet, die „Hugo Basedow”. Aus dem Plakat geht das Fahrgebiet der sieben Dampfschiffe hervor. Es umfasste den Bereich von Hamburg über Lauenburg bis Dömitz.

Die bei der Maschinenfabrik Übigau in Dresden erbaute „Hugo Basedow” ging 1925 in Betrieb. Sie war 68 m lang, der Rumpf war 7 m breit (13,2 m über Radkästen). Es konnten 1491 Passagiere mitgenommen werden. Die Heizer schaufelten 360 kg Kohle pro Stunde. 1961 war das letzte Betriebsjahr auf der Elbe. 1962 wurde der Dampfer nach Rotterdam verkauft. Er erhielt den Namen „Jos. Vranken” und beherbergte dort einen Supermarkt. Im November 2006 soll das zum schwimmenden Büro umfunktionierte Schiff im Waalhaven (Nijmegen) gelegen haben.

Als ich ein Kind war, hatten meine Mutter und ich im Sommer einen Sonntagsausflug von Hamburg nach Lauenburg und zurück auf der „Hugo Basedow” gemacht. Es war herrlich! Als Andenken hatte ich eine große Weinbergschnecke aus Lauenburg mitgebracht, für die wir ein passendes Einweckglas zum Terrarium umfunktionierten.

Fahrkartenschrank von 1925 Der Fahrkartenschrank, ebenfalls im Elbschiffahrtsmuseum Lauenburg/Elbe, wurde am 28.7.2003 fotografiert. Man sieht, 1925 verwendeten die Lauenburger Dampfschifflinien Edmondson-Fahrkarten!
Die Lauenburger Dampfer
Am 30.6.1861 eröffneten die Gebrüder Johann und Nikolaus Burmester aus Lauenburg mit Dem Raddampfer „Lauenburg” den Linienbetrieb zwischen Lauenburg und Hamburg. Der Betrieb brummte. Weitere Schiffe kamen hinzu.

1892 wurde Hugo Basedow Mitinhaber der Reederei.

Genau am 8.8.1888 war in Hamburg die Hafen-Dampfschiffahrt-Actien-Gesellschaft (HDAG) gegründet worden. Sie entwickelte sich rasch zum Monopolisten für den Fährbetrieb im Hamburger Hafen. 1899 kaufte sie alle Dampfer der Lauenburger Reederei und nahm zwischen Hamburg und Dömitz die Schifffahrt auf der Oberelbe auf. Damit hatte sie sich jedoch übernommen. Ihr Betriebsteil Oberelbeverkehr wurde per 1.1.1906 wieder nach Lauenburg verkauft. Die Käufer waren Franz und Matthias Burmester sowie deren nahe Verwandte Theodor und Hugo Basedow. Die neue Reederei erhielt den Namen „Lauenburger Dampfer Burmester & Basedow”. Unter der neuen Leitung florierte das Geschäft.

Zum 1.1.1917 schieden die Gebrüder Burmester aus. Der Name der Reederei wurde in „Lauenburger Dampfschiffe Theodor & Hugo Basedow” geändert. Ihr Linienbetrieb auf der Oberelbe erstreckte sich in der besten Zeit zwischen Hamburg und Wittenberge.

Zum 1.1.1932 schied der Inhaber Hugo Basedow aus. Noch einmal änderte sich der Name: „Reederei Theodor Basedow”.

Hugo Basedow starb am 26.7.1955. Bei der Oberelbeschifffahrt waren bereits vorher die Fahrgäste des Berufsverkehrs zu den Autobussen abgewandert, so dass die Reederei sich auf Ausflugsfahrten beschränken musste. Die Reederei verkaufte alle ihre Dampfschiffe bis auf die „Hugo Basedow”. Am 23.9.1961 stellte sie den Betrieb ein.[61, Seiten 37-40] Somit hat die Oberelbedampfschifffahrt zwischen Lauenburg und Hamburg 100 Jahre bestanden.

Die vorläufig letzte Fahrt der „Hugo Basedow” mit Fahrgästen führte am 10.9.1961 von Hamburg nach Lauenburg.[NDR, Fernsehbericht vom 11.9.1961, 2 Minuten, Abruf 20.11.2020]

Letztes Upload: 09.07.2023 um 19:10:09 • Impressum und Datenschutzerklärung