Zeittafel Teil 1:
Personennahverkehr in Hamburg bis 1900

In der Aufstellung fehlen die Linienbusse, die VHH und sicher noch einiges mehr!
1816 Modell Lady of the Lake, Museum für Hamburgische Geschichte, 25.4.2003 Am 29.6.1816 eröffnete der Inhaber des hamburgischen Bürgerrechtes Peter Kinraid aus Glasgow den ersten fahrplanmäßigen Dampfschiffverkehr Deutschlands zwischen Hamburg und Cuxhaven. Die Fahrzeit des 20 m langen Raddampfers „Lady of the Lake” betrug 7 Stunden. Das auf der Werft von John Gray im schottischen Kinkardine gebaute Schiffchen wurde von einer 24 PS starken Dampfmaschine angetrieben. Die Linie wurde am 24.6.1817 eingestellt, da die erhofften Fahrgäste ausblieben und somit die Rendite nicht befriedigte.

1818Am 14.6.1818 begann die „Privilegierte Dampffähre” ihren Liniendienst zwischen dem Grasbrook über den Köhlbrand nach Harburg. Die Dampfmaschine des 30 m langen Mittelraddampfers leistete nur 20 PS. Die Dampffähre erhielt die Spitznamen „De Smeuker” und „Schmeukewer”.

18191814 tauchten in Berlin die Pferdedroschken auf. Es waren zweispännige Fiaker. 1819 erschienen sie in Dresden und in Hamburg. Bald darauf wurde aus dem Fiaker die einspännig gefahrene Landauerdroschke.

1829Der Raddampfer „De Beurs van Amsterdam” der niederländischen Reederei Amsterdamsche Stoombootmaatschapij begann im Juli den Seebäderdienst zwischen Hamburg und der britischen Insel Helgoland. Die Helgoländer hatten 1826 den Badebetrieb eröffnet.

1834Die Hamburger Dampfschiffs-Compagnie begann ihren Seebäderdienst Hamburg – Helgoland mit dem Raddampfer „Elbe”. Ihre Seebäderflotte wuchs bis 1842 auf drei Schiffe an. 1842 wurde sie an die Hamburg Elb-Dampfschiffs-Compagnie verkauft.

1835Die ersten Vorläufer des Pferdeomnibusbetriebs traten auf den Plan. Im Sommer 1835 ließ der Besitzer des Lokstedter Lokals „Museum” seinen Wagen täglich dreimal zum Gänsemarkt fahren.

Seit dem 1.6.1835 fuhr während der Sommermonate die „Stage Coach” jeden Morgen nach Eppendorf und zurück. Eine Stage Coach ist eine vierspännig gefahrene englische Landkutsche.

Ab dem 27. Juli fuhr der Pferdeomnibus „Journalière von Hamm und Horn” des Gasthofeigentümers vom „Schinkenkrug”, Johann August Jahns junior, zweimal täglich zwischen der Horner Landstraße (Letzter Heller) und der Petrikirche in Hamburg. Die zweispännig gefahrene gedeckte Kutsche mit Seiteneinstieg fasste 15 bis 20 Fahrgäste. Außerdem beförderte der Wagen Pakete und Post. Der Betrieb wurde später von Basson übernommen. „Journalière” bedeutet „die Tägliche”.


183931.10.1839: Erste wirkliche Pferdeomnibuslinie in Hamburg. Die Firma Basson & Co. startete mit vier in England gebraucht erworbenen Pferdebussen ihre erste Linie „Von der Steinstraße nach der Palmaille”. Es handelte sich um eine internationale Strecke mit Zollformalitäten, denn Altona war damals dänisch!

1842Hamburgs erste Eisenbahnlinie wurde eröffnet. Sie verband Hamburg (Deichtormarkt) mit Bergedorf. Am 7.5.1842 sollte die feierliche Einweihung sein. Allerdings beförderten an diesem Tag die Züge keine Festgäste, sondern Obdachlose und Verletzte: Zwei Tage vorher war in Hamburg der Große Brand ausgebrochen. Der reguläre Betrieb wurde am 17.5.1842 aufgenommen.

1846 erreichte die Strecke Berlin. Die Eröffnung erfolgte am 15.12.1846, der erste Zug benötigte 9½ Stunden Fahrzeit.

Auch die Pferdeomnibusse von Basson & Co bewährten sich beim großen Brand. Sie halfen bei der Evakuierung von Kranken und Alten.


1844Die Dänen eröffneten am 18.9.1844, dem Geburtstag des dänischen Königs Christian VIII., die Christian VIII. Ostseebahn bzw. „Altonaer-Kieler-Eisenbahn” in ihrem Herzogtum Holstein. Altona war damals die zweitgrößte Stadt Dänemarks und bot Dänemark einen Zugang zum Überseehandel via Elbe und Nordsee. 1845 wurde die Zweigbahn nach Glückstadt eröffnet. Das Eingangsportal des Bahnhofsgebäudes in Altona ist erhalten geblieben: Es ist die Rückseite des jetzigen Altonaer Rathauses.

Die „Schüten-” Vermieter hatten ihre Stege am Jungfernstieg, d.h. in der Binnenalster. Von hier aus fanden Lustfahren auf der Alster statt- später gewürdigt z.B. durch den von Fetrás komponierten Walzer „Mondnacht auf der Alster”. 1844 erhielt der Bootsvermieter Pantelmann die erste Genehmigung für einen Bootssteg in der Außenalster. Der Steg befand sich auf der Höhe des jetzigen Hotels Atlantic.


18471.Mai: Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Harburg – Hannover durch die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen.

1857 Fehlgeschlagener Beginn der Alsterlinienschifffahrt: Der Assekuranzmakler Gustav Adolph Droege hatte am 2.10.1854 den Konzessionsgesuch für eine Alsterschifflinie eingereicht. Sie wurde ihm am 9.5.1856 erteilt. Sein Schiff, der gebrauchte Raddampfer „Stadt Mülheim” vom Rhein, traf im Juli 1856 in Hamburg ein. Aber auf der Fahrt über die Nordsee hatte man den Kessel mit Nordseewasser befüllt, so dass die Maschine vom Salz zerfressen war. Ohne in Hamburg in Betrieb gegangen zu sein, versank das vertäute Schiff im Januar 1857 am Grasbrook in die Elbe.

Sein zweiter Dampfer „Helene” aus Konstanz erwies sich als zu groß. Um die Alsterschleusen zu passieren zu können, mussten Aufbauten, Schornstein und Radkästen abgebaut werden. Bei der Probefahrt am 3.8.1857 zeigte sich, dass die „Helene” zu viel Wellengang verursachte. Sie bekam keine Betriebsgenehmigung. Die „Helene” wurde nach Russland verkauft und bewährte sich anschließend auf der Wolga recht gut.


1859 Erfolgreicher Beginn der Alsterlinienschifffahrt: Am 15.6.1859 nahm der Schiffsmakler Johann Peter Parrau mit seinem bei der „Reiherstieg Schiffswerft und Kesselschmiede” gebauten Alster-Dampfboot „Alina” den ersten Alsterdampferlinienbetrieb zum Mühlenkamp und nach Winterhude auf.

Ebenfalls seit 1859 fuhr über die Norderelbe eine Dampffähre. Sie blieb bis zum Bau der Elbbrücken bestehen.


1860Aufhebung der Torsperre. Jetzt musste man kein Sperrgeld mehr zahlen, wenn man nach der Torsperre die Stadttore passieren wollte. Vor Einführung des Sperrgeldes wurde man gar nicht hindurch gelassen, sondern musste bis zum nächsten Morgen warten!

Jacob Holst baute die erste Dampferlinie zwischen Finkenwerder und Hamburg auf.


1861 Die Alsterdampferflotte wurde um 5 Dampfboote erweitert.

Lauenburger Dampfer: 1861 gab es Unternehmer, die etwas riskierten. Die Brüder Burmester aus Lauenburg ließen einen kleinen Dampfer bauen und nahmen den täglichen Liniendienst zwischen Lauenburg und Hamburg auf.

Bereits 1863 wurde der kleine Dampfer durch einen größeren Neubau ersetzt. 1864 kam ein weiterer Neubau hinzu. Vergleiche 1961.

Zeitungsanzeige in den 1860ern (fotografiert im Elbschiffahrtsmuseum Lauenburg/Elbe am 28.7.2003)


1864 Pferdebahnen erhielten mit dem Artikel 8 des neu geschaffenen Gesetzes „betreffend die Pferdeeisenbahn auf Hamburgischem Gebiet” die absolute Vorfahrt. Es wurden die potenziellen Pferdebahnunternehmer dazu aufgefordert, ihre Offerten einzureichen.

18651.8.1865: Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Hamburg – Lübeck durch die Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft.

Herr A.F.Møller, der sich für eine Pferdebahn vom Schweinemarkt nach Wandsbek mit einer Zweiglinie nach Barmbeck beworben hatte, erhielt den Zuschlag. Zusammen mit dem Inhaber der Waggonfabrik F.C.Lauenstein gründete er im November 1865 die „Pferdeeisenbahn-Gesellschaft”.


186616.7.1866: Die „Verbindungsbahn” wurde eröffnet. Sie verband den Bahnhof Altona mit den Fernbahnhöfen in Hamburg, die alle in der Umgebung des späteren Hauptbahnhofs lagen. Dies waren die Bahnhöfe Klostertor, Berliner und Lübecker Bahnhof. 1872 kam der Venloer Bahnhof (auch Hannoverscher Bahnhof oder Pariser Bahnhof genannt) hinzu. Siehe: Die Verbindungsbahn in Hamburg

Erste Pferdebahn: Ab dem 16.8.1866 verband eine Pferdebahn den Hamburger Rathausmarkt mit dem Wandsbeker Zoll. Übrigens, mit dem Bau des Rathauses an diesem Platz wurde erst 1886 begonnen! Man hatte nach dem großen Brand von 1842 diesen Platz für ein zukünftiges neues Rathaus unbebaut gelassen. Siehe: Erste Anfänge — Pferdebahnen


1867 S Aufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke Altona – Blankenese am 19. Mai. Die eingleisige Nebenbahnstrecke der Altona-Kieler Eisenbahn führte westlich in den Bahnhof Altona hinein und hatte keine unmittelbare Verbindung zur Verbindungsbahn.

1872Ab dem 1.12.1872 konnte man mit dem Zug von Hamburg nach Harburg fahren (Elbbrücken, Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft als Teil der 1866 erteilten Konzession für die Strecke Hamburg – Venlo.)

18741.6.1874: Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Harburg – Bremen durch die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft.

Baubeginn des „Schellfischtunnels” in Altona.


1878 Die Hamburg-Altonaer Pferdebahn-Gesellschaft nahm als erste Straßenbahn in Altona den Betrieb auf. Die ersten beiden Linien führten durch die König- und die Bergstraße zur Börse in Hamburg.

1879 Die seit dem 16.8.1866 bestehende Pferdebahn vom Hamburger Rathausmarkt zum Wandsbeker Zoll begann mit dem planmäßigen Einsatz von Straßen-Dampflokomotiven, den sogenannten „Plätteisen”.

1880 Gründung der Großen Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft (SEG).

18811.4.1881: Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Harburg – Stade
1.7.1881: Verlängerung bis Himmelpforten
10.11.1881: Die gesamte „Unterelb'sche Eisenbahn” bzw. „Niederelbebahn” bis Cuxhaven wird feierlich eröffnet.

Ab 1881 verkehrte ein Raddampfer von Hamburg nach Harburg. Vergleiche 1818!


1883 S Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Blankenese – Wedel (Altonaer-Kieler Eisenbahn) am 1. Dezember. Sparsam, wie man war, hatte man den Krähenberg westlich von Blankenese nicht untertunnelt oder aufgeschnitten. Man führte die Strecke nach Wedel in nordöstlicher Richtung aus dem Bahnhof Blankenese hinaus um den Berg herum. Deshalb ist Blankenese ein Kopfbahnhof.

1884 S Am 24.1.1884 wurde die Altonaer-Kieler Eisenbahn verstaatlicht. Am 1. März wurde in Altona eine Königliche-Preußische Eisenbahn-Direktion eingerichtet.

A Die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft erreichte Altona. Sie sollte die Ortschaften östlich der Eisenbahnlinie Altona – Kiel erschließen und einen rentablen Transport des bei Quickborn abgebauten Torfs ermöglichen. Die Trasse lag in den Straßen Kieler Straße und Holstenstraße. Die Gleise der Verbindungsbahn wurden mit sogenannten Klappschienen überbrückt. Nachdem der Zug die Gleise überquert hatte, wurden die Klappschienen wieder fortgeklappt. Der Endbahnhof war am Gählerplatz (jetzt etwa Holstenstraße / Paul-Roosen-Straße).

Der Personenverkehr begann am 8.9.1884, der Güterverkehr am 24.11.1884 mit dem Betrieb. Bis zum Zollanschluss Hamburgs (1888) mussten sich die Fahrgäste an der Haltestelle Nebenzollamt (in der Nähe des jetzigen Bahnhofs Holstenstraße) vom Zoll kontrollieren lassen.


1886 Erprobung eines elektrischen Straßenbahntriebwagens mit Stromversorgung aus mitgeführten Akkumulatoren. Siehe Bereits 1886: Akku-Straßenbahn im Versuchsbetrieb.

S 1886/1888 wurde der Personentarif der Verbindungsbahn umgestellt. Es tauchte der neue Begriff „Vorortstrecke” auf. Damit waren bestimmte an die Verbindungsbahn angrenzende Streckenabschnitte gemeint, für die der Tarif des Fernverkehrs zu zahlen war. Für die Strecke der Verbindungsbahn (Stadtbahnstrecke) galt ein gegenüber dem Fernverkehr ermäßigter Tarif.


1888 Genau am 8.8.88: Gründung der Hafen-Dampfschiffahrt-Actien-Gesellschaft HDAG. Die Gesellschaft wurde ab dem 2. Weltkrieg „HADAG” genannt.

1889 S Preußen erließ am 8.4.1889 ein Gesetz über den Umbau der Bahnanlagen in Hamburg und Altona. Das Gesetz umfasste unter anderem den Neubau eines neuen Hauptbahnhofs für Altona 600 m nördlich des alten Empfangsgebäudes und den viergleisigen Ausbau der Verbindungsbahn.

Weil die vier oder fünf Fährpächter im Hafen sich nicht auf einen Fährplan einigten, wurden sie 1889 abgefunden. Ihre Fährlizenzen und ihre Fährdampfer gingen an die 1888 gegründete HDAG (die spätere HADAG). In der Literatur wird einer der Fährpächter besonders hervorgehoben: Der Fährpächter Johann Heinrich Grell (*1824; †1898) wurde mit 250000 Goldmark abgefunden und seine 8 oder 9 Fährdampfer[widerspüchliche Angaben] wurden am 23.1.1889 von der HDAG übernommen.[MS Friedrich (Abruf 12.6.2022)] Grell empfand dies als Ungerechtigkeit. Er ließ sich in einen Brillantring gravieren: „Im Jahr 1859 habe ich die Fähre eröffnet. 1889 davon vertrieben.”

Die SEG begann mit der Errichtung eines Betriebshofs am Lehmweg in Hamburg-Eppendorf. Hier wurden Pferdebahnwagen und später elektrische Straßenbahnen hergestellt und repariert. Für ihre Mitarbeiter baute sie unmittelbar nördlich davon die Wohnsiedlung Falkenried.


1890 Das Hamburger Straßenbahnnetz wurde betrieben mit:
19 Dampfwagen,
457 Pferdebahn-Wagen,
53 Pferdebussen
und 3600 Pferden.

1891 S Franz A. Meyer, Oberingenieur der Baudeputation, empfahl den Bau einer Vorortringbahn mit Dampflokomotiven nach Londoner Vorbild.

1893 1.4.1893: Einführung der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) als Einheitszeit für das gesamte Deutsche Reich. Zuvor galten in den einzelnen Ländern individuelle Zeiten, z.B. in Bayern die um 7 Minuten gegenüber der Berliner Zeit versetzte Münchner Ortszeit. Die Preußischen Staatseisenbahnen auf dem Gebiet des Norddeutschen Bundes verwendeten ab den 1880er Jahren die Berliner Zeit als interne Betriebszeit, die süddeutschen Bahnen jedoch bereits die MEZ. 1890 einigten sich die im Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen organisierten Staatsbahnen auf die MEZ als allgemeine Betriebszeit.

A Oktober 1893: Der Streckenteil durch die Holstentraße zwischen dem Bahnhof Gählerplatz und dem Bahnhof Nebenzollamt wurden außer Betrieb genommen. Bereits am 1.5.1893 war der neue Haltepunkt „Altona Holstenstraße” an der nach Norden verlegten Trasse der hochgelegten Verbindungsbahn in Betrieb gegangen. Somit befand sich nun die am Nebenzollamt gelegene Endstation der Altona-Kaltenkirchener Bahn unmittelbar südlich der Verbindungsbahn im Dreieck aus Holstenstraße, Alsenstraße und Verbindungsbahn. Die Gleise wurden jetzt unter der Verbindungsbahn hindurchgeführt.

Vor Inbetriebnahme des neuen Haltepunkts „Altona Holstenstraße” lag das Nebenzollamt und die zugehörige Bahnanlage der Altona-Kaltenkirchener Bahn unmittelbar nördlich der damaligen weiter südlich verlaufenden Trasse der Verbindungsbahn.[7, Karte auf Seite 39] In einem vom Berliner Verlag Albert Goldschmidt 1895 herausgegebenen Stadtplan steht nicht ganz korrekt „Bhf. Holsten Str.”


1894 Am 5.3.1894 Inbetriebnahme der elektrische Straßenbahn (550 Volt, Oberleitung). Die erste elektrifizierte Linie war die Ringbahn vom Berliner Bahnhof (Deichtorplatz) über Klosterwall, Glockengießerwall, Lombardsbrücke, durch die Wallanlagen zu den Landungsbrücken, Zollkanal, Meßberg wieder zum Berliner Bahnhof. Als Zeitraum für die gesamte Elektrifizierung der Straßenbahnen gilt 1894-1897, weil am 21.Juni 1897 die letzte Dampfstraßenbahn fuhr. Vergleiche jedoch 1922!

1894 wurde Barmbeck ein Stadtteil Hamburgs. Für die Alsterdampfer gab es in Barmbeck Anlegestellen im Eilbek- und im Osterbekkanal.

U Eugen Langen (*9.10.1833 Köln; †2.10.1895 bei Elsdorf im Rheinland), Erfinder der Schwebebahn, legte Pläne für eine Schwebebahn in Hamburg vor.


1895 Die Hamburger Sektion der Bahnhofsmission wurde am 1.11.1895 gegründet.

16.11.1895: Der Westteil des sich im Bau befindlichen neuen Altonaer Bahnhofs wurde in Betrieb genommen. Siehe auch 30.1.1898.


1896 Querschnitt der Phönix-Rillenschiene 1896 starb Johann Andreas Culin (*16.3.1826 Hamburg; †3.7.1896 Bad Lauterberg im Harz), Gründer und Direktor der Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. Sein Sohn Andreas Culin (genauer: Gustav Amandus Andreas Culin) ist der Erfinder der einteiligen Straßenbahn-Rillen-Schiene. Die nach Vater und Sohn benannte „Culinstraße” liegt in Hamburg Horn.

1896 fuhren bereits 400 elektrisch angetriebene Straßenbahnen in Hamburg. Erstmals in 1896 dürften die Triebwagen einen Beiwagen führen. Dazu wurden zunächst die alten Pferdebahnwagen verwendet.

Im August 1896 gab die HAC über Zeitungen die Einführung von Haltestellen für ihre Straßenbahn bekannt. Laut einigen Sekundärquellen hatte es vorher Straßenbahnhaltestellen in Hamburg, Altona und Wandsbek nicht gegeben! Der Text der Bekanntmachung lautete: Die Centralbahn darf nur noch auf den ganzen Strecken bei den 70 Haltestellen betreten oder verlassen werden. Vorher winkten die potenziellen Fahrgäste entlang der Strecke am Straßenrand und die Bahn hielt zum Einsteigen an! War sich der Fahrer über die Absicht des Fußgängers unsicher, lud er ihn oder sie mit einer Handbewegung zum Einsteigen ein.


1897 Die weiter oben (1879) erwähnte Dampfstraßenbahn vom Hamburger Rathausmarkt nach Wandsbek fuhr ab dem 22.6.1897 elektrisch. Von 1897 bis 1901 wurden außer den zweiachsigen auch 50 vierachsige Straßenbahntriebwagen gebaut.

Die III. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn-Verwaltungen fand am 6. und 7.8.1897 in Hamburg statt. Etwas länger, vom 5. bis 9.8. (Donnerstag bis Montag), dauerte die sie begleitende Fachausstellung in der Straßenbahnhauptwerkstatt Falkenried.


1898 U Siemens & Halske und die AEG legten Pläne für eine elektrische Hoch- und Untergrundbahn vor.

Der neue Altonaer Bahnhof wurde nach rund 10-jähriger Bauzeit am 30.1.1898 eröffnet.

S Am 30.12.1898 wurde ein Vertrag zwischen Hamburg, Preußen und der Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft geschlossen. Er besagt, dass

  • ein neuer Hauptbahnhof die Bahnhöfe Berliner Bhf, Lübecker Bhf, Hannoverscher Bhf und Klosterthorbhf ersetzen solle,
  • die Verbindungsbahn viergleisig ausgebaut werden solle; das nördliche Gleispaar soll ausschließlich dem Stadtverkehr dienen,
  • die Bahnübergänge auf Straßenebene beseitigt werden sollen,
  • die Verbindungsbahn bis Hasselbrook verlängert werden solle.
A 20.8.: Die 1884 eröffnete Eisenbahnstrecke Altona – Kaltenkirchen wurde bis Bramstedt (heute Bad Bramstedt) verlängert. Erst in den Jahren 1913 – 1916 wurde die Strecke weiter bis Neumünster-Süd verlängert.

1899 Mit der Eröffnung der Straßenbrücke über die Süderelbe (Süderelbbrücke) am 30.9.1899 rückte Harburg nahverkehrsmäßig näher an Hamburg heran. Altona und Blankenese waren seit dem 26.08.1899 durch eine Straßenbahnlinie verbunden

1900 Seit 1895 befand sich vor dem Hamburger Rathaus auf dem Rathausmarkt eine sechsgleisige Straßenbahnanlage. Hier wurde fleißig rangiert, denn für einige Linien war am Rathausmarkt Endstation. Ab 1900 konnte neben der Poststraße auch der Jungfernstieg von Straßenbahnen befahren werden. Nun wurden einige Linien, die bisher aus verschiedenen Richtungen kommend am Rathausmarkt endeten, miteinander verknüpft. Dies vereinfachte den Rangierbetrieb auf dem Rathausmarkt, so dass man mit nur noch drei Gleisen auskam. Vergleiche dazu in der Straßenbahnlinienchronik unter 3.9.1900 bei den Linien 1, 2, 17 und 19.

Das Straßenbahnnetz in Hamburg war zu unübersichtlich geworden. Die SEG führte ab dem 3.9.1900 eine Neuerung ein: Die Straßenbahnlinien wurden nummeriert.

Nummerierungsschema
Liniennr.
von – bis
nach
1 – 3Wandsbek
4 – 5Eilbek
6 – 9Barmbek
10 – 16Eimsbüttel
17Hamm
18 – 19Ringlinien um die Alster
20 – 25übrige Linien
26Ringbahn um die innere Stadt
27Altonaer Ring
28Ohlsdorf über Winterhude
29 – 30in Altona
über 30jede neue Linie bekam eine höhere Nummer. 1913 war man bei 40 angelangt.

S An der alten „Verbindungsbahn” wurde fleißig gebaut. Die Gleise wurden auf Dämme gelegt, zwischen Altona und dem zukünftigen Hauptbahnhof wurde ein zusätzliches Gleispaar für eine neue Stadtbahn verlegt. Sie sollte zwischen Blankenese und Hasselbrook fahren.

Am 11.8.1900 übernahm die HDAG die Fährlinie zwischen Finkenwerder und den heutigen St. Pauli-Landungsbrücken. Sie ist heute (2002) die meistfrequentierte Fährlinie der heutigen HADAG.

Zeittafel Teil 2 (ab 1901)
Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:48:35 • Impressum und Datenschutzerklärung