Zeittafel Teil 5:
Personennahverkehr in Hamburg ab 2020

2020 U Zum Jahresanfang 2020: In seiner Regierungerklärung vom 23. März 2011 kündigte Olaf Scholz als (damals) neuer Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg an, alle (Hamburger) U-Bahn-Haltestellen bis zum Ende jenes Jahrzehnts barrierefrei auszubauen. Das Versprechen wird nicht erfüllt werden können, denn zu Beginn des neuen Jahrzehnts (Jahreswechsel 2020 auf 2021) werden nicht alle Hamburger U-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgestattet sein. Die erforderlichen Umbauten werden bis mindestens ins Jahre 2024 hinein andauern. (Das erste Jahr unserer Zeitrechnung begann mit dem 1.1.0001. Somit begann das nächste Jahrzehnt mit dem 1.1.0011 usf.)

U Am 30.1.2020 (Donnerstag) gegen 11:10 kollidierte ein DT4-U-Bahn-Zug der Linie U1 etwa 500 m vor der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt in Höhe der Straße Voßkulen mit einem auf die Gleise gestürzten Baum. Dadurch wurden sieben Zuginsassen einschließlich des Fahrers verletzt. Vier der Verletzten wurden laut Feuerwehr im Krankenhaus behandelt (in einem Fall mittelschwere Verletzungen, in drei Fällen leichte Verletzungen). Die Verletzungen der Fahrgäste entstanden durch Wucht der eingeleiteten Notbremsung.

Bei dem Zug wurde die vordere Fahrerkabine einschließlich ihrer beiden Türen so verformt, dass der Fahrer die Türen nicht mehr öffnen konnte. Die geborstene Frontscheibe ist nicht aus ihrem verformten Rahmen gefallen.

Nach dem Unfall wurde die Strecke zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Farmsen gesperrt.

In dem glücklicherweise nur zu 25% besetzten Zug befanden sich rund 200 Fahrgäste. Insgesamt wurden 60 Feuerwehrleute eingesetzt. Eine Frau musste wegen Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung mit einer Schleifkorbtrage und per Drehleiter über die nahegelegenen Bahnbrücke evakuiert werden. Die anderen Fahrgäste verließen die Bahn zu Fuß über den Bahndamm und die Nottreppen seitlich der Bahnbrücke. Die Evakuierung war etwa zwei Stunden nach dem Unfall abgeschlossen. Bei voller Besetzung hätte die Evakuierung wohl länger gedauert.

Wegen des Unfalls war die Linie U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Farmsen für mehr als zehn Stunden bis gegen 21:15 gesperrt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis war eingerichtet gewesen. Der Zug wurde geborgen. Sicherheitshalber wurden zwei durch den umgestürzten Baum beschädigte Bäume gefällt.

Gegen Mittag war zwischenzeitlich der Verkehr auch auf der U3 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Barmbek eingestellt gewesen.

Verwendete Informationsquellen: Zeitungen „Hamburger Morgenpost” und „Die Welt” (31.1.2020), Fernsehen „Hamburg Journal” (NDR Fernsehen) (30.1.2020)

U4 Am 14.2.2020 wurde bekanntgegeben, dass die Baugenehmigung für die Verlängerung der U-Bahn-Strecke zur Horner Geest erteilt wurde.

S U Ab dem 2.3.2020 sind die ersten Paketboxen als „Hamburg Box” der Parcel Lock GmbH nun auch in einigen S- und U-Bahn-Stationen benutzbar. Allerdings sind sie nicht für Sendungen der DHL bestimmt. Die „Hamburg Box” ist als einjähriges Pilotprojekt vorgesehen. Man möchte Erfahrungen mit solchen Paketboxen an Bahnstationen sammeln. Nachtrag: Nach etwas über zwei Jahren wurden die Boxen entfernt, denn sie wurden nicht rege benutzt.[81, Heft 3/2022, Seite 42]

_bus Wegen des Coronaviruses schrieb die die HHA am 13.3.2020 auf ihrer Website: Liebe Fahrgäste,
damit wir alle weiterhin gesund ans Ziel kommen, verzichten wir ab Samstag, 14. März in unseren Bussen auf einen Einstieg vorne. Wir bitten Sie daher, hinten ein- und auszusteigen und sich Ihr Ticket vorab zu kaufen. Dafür stehen Ihnen sowohl unsere Fahrkartenautomaten als auch die HVV-App zur Verfügung.
Korrekter lautete der letzte Satz auf der Website des HVVs: Fahrgäste werden gebeten, ihre Tickets vor Antritt der Fahrt an einem der mehr als 700 Fahrkartenautomaten sowie über die HVV-App oder den HVV-Onlineshop zu kaufen.

In den Bussen wurde der Durchgang vom Fahrgastraum zum Fahrer durch rot-weißes Absperrband gesperrt. Einige der vorderen Fahrgastsitze wurden dadurch unbenutzbar und dienten als Abstandshalter zwischen Fahrpersonal und Fahrgästen. Eine vergleichbare Maßnahme zum Schutz des Fahrpersonals ist in über 100 Jahren HHA-Geschichte vorher nie vorgekommen!

Praktisch gleichzeitig wurden in Hamburg Schulen, Kitas, Theatern und Museen geschlossen. Ab dem 18.3. wurden die meisten Geschäfte des Einzelhandels geschlossen. Von der Schließung ausgenommen sind Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen (Supermärkte, Lebensmittelhandel, Apotheken, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte und Banken). Restaurants und Gaststätten dürfen nur noch von 6 bis 18 Uhr geöffnet werden ― aber nur, sofern ein hinreichender Sitzabstand gewährleistet ist. Spielplätze wurden ebenfalls geschlossen. Am 20.3. wurden in Hamburg die Restaurants vollständig geschlossen, „Personenansammlungen” durften maximal 6 Personen umfassen. Zum 23.3. wurde bundeweit die maximale zulässige Größe von „Personenansammlungen” auf 2 reduziert, es sei denn, die Personen leben im gleichen Haushalt. In Hamburg ist seitdem bis auf Weiteres der Aufenthalt für Personen im öffentlichen Raum nur alleine sowie in Begleitung der Personen gestattet, die in derselben Wohnung leben oder in Begleitung einer weiteren Person, die nicht in der selben Wohnung lebt.

Seit dem 16.3.2020 pausierte die winterliche Alsterrundfahrt und der Charterbetrieb. Coronabedingt begannen die sommerlichen Betriebe der Alsterschiffe verspätet: Alsterrundfahrt ab dem 13.5., Alster-Kreuz-Fahrt und Kanalfahrten ab dem 16.5.[81, Ausgabe 2/2020, Seite 38]

HVV Am 21.4.2020 meldeten die Medien, dass in Hamburg ab dem 27.4. im öffentlichen Nahverkehr Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen seien. Das gelte auch für Schleswig Holstein ab dem 29.4.; Niedersachsen sähe von dieser Verpflichtung ab. Am 23.4.2020 folgte im HVV-Newsletter die aktualisierte Variante: Ab dem 27. April (Montag) gilt dann in Hamburg und in Niedersachsen eine Maskenpflicht, in Schleswig-Holstein wird diese zum 29. April (Mittwoch) eingeführt. Bereits jetzt greift in den Erixx- und Metronom-Zügen ein Maskengebot.

U4 Unter Bezugnahme auf die Zeitung „Hamburger Abendblatt” berichtet am 19.5.2020 kiekmo.hamburg über den Stand der geplanten U4-Verlängerung nach Hamburg-Horn. Demnach sollen im Sommer 2020 die Bauarbeiten beginnen und Ende 2026 abgeschlossen werden. Die Kostenangabe beläuft sich auf 511 Mio.€.

Die Länge der Bahnstrecke wird mit 1,9 km plus 700 m für die Ausfädelung angegeben. Die vorhandene Haltestelle Horner Rennbahn wird dabei um ein Gleis erweitert.

Weil der Grundwasserspiegel in Horn hoch liegt, werden die beiden neuen Haltestellen nicht tief unter der Oberfläche liegen:

  • Horner Geest in 14 m Tiefe und
  • Stoltenstraße in 12 m Tiefe.

Der Bau des Tunnels und der Haltestellen wird in offener Bauweise erfolgen. Der verlinkte Artikel geht außerdem auf die Auswirkungen der zu erwartenden Baumaßnahmen und Anwohnerproteste (Bürgerinitiative „Rettet Horn”) ein.

17.6.2020: Laut regionalen Medien (NDR am 18.6., Welt Online am 19.6.) wird in alle 1500 (Fahrgast-)Busse der HHA und des VHHs ein Trennscheibe aus transparentem Kunststoff mit Durchreichöffnung eingebaut werden. Damit soll erreicht werden, dass die Busfahrer*innen virengeschützt Fahrausweise verkaufen können und dass der Fahrgastbereich wieder in voller Ausdehnung von den Fahrgästen genutzt werden kann. Der Erwerb von Fahrausweisen in Bussen war seit dem 13.3.2020 nicht mehr möglich. Die Umbaukosten belaufen sich 1000 € pro Bus. Alle 1500 Busse sollen bis Mitte August umgerüstet sein. Außerdem wird erwähnt, dass zu Beginn der Corona-Krise die Zahl der Fahrgäste zurückgegangen sei, aber in jüngster Zeit seien es wieder mehr Fahrgäste geworden. Genannt werden 60% im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.

HVV Der Regionalrundfunksender NDR 90,3 gab am 15.7.2020 bekannt, dass seit Beginn der Coronakrise 44-tausend Abonnenten gekündigt hätten. Weitere 150-tausend Abonnenten, das seien ¼ aller HVV-Abonnenten, hätten ihr Abonnement pausiert. Diese Möglichkeit der Pausierung bot der HVV angesichts der Coronakrise ab Anfang April 2020 an. Gegenwärtig (15.7.2020) sollen die pausierten Abonnements spätestens zum 1.9.2020 wieder aktiviert werden. Anmerkung: Demnach handelt es sich bei 44-tausend Abonnenten um ca. 7,3% der HVV-Abonnenten.

31.07.2020: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektromobilität in Hamburg durch die Hamburger Hochbahn AG und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) mit 47 Mio €. Die Fördermittel werden für die Anschaffung von insgesamt 72 Solo- und 24 Gelenkbusse nund 128 Ladegeräten zur Versorgung der Batteriebusse auf den Betriebshöfen der beiden Verkehrsunternehmen eingesetzt. Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung der Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr” vom 5. März 2018.[vhhbus.de/elektromobilitaet-in-hamburg, Abruf 22.8.2020]

HVV 11.8.2020: Auf seiner Website[HVV, Abruf 15.8.2020] gibt der HVV bekannt, dass die vorübergehende Reduzierung der Mehrwertsteuer von 7 auf 5 Prozent […] im HVV aus technischen und organisatorischen Gründen nicht über eine pauschale Senkung aller Fahrpreise umgesetzt werden könne. Statt dessen wird ein Bündel von zeitlich begrenzten tariflichen Vergünstigungen angekündigt, die insgesamt dem Wert der Steuersenkung entsprächen. Hierzu gehören:

  • Ein erhöhter Rabatt von insgesamt 7% statt 3% auf alle via App, HVV-Card oder Online-Shop gekauften Einzel- und Tageskarten.
  • An allen Sonnabenden im November ist in den Ringen A bis F die Nutzung aller HVV-Verkehrsmittel (RB-/RE-Bahnen nur 2. Klasse) komplett kostenlos. Allerdings wurde dies am 28.10.2020 wegen Corona abgesagt: Aufgrund der aktuell dynamischen epidemiologischen Lage sind alle Menschen grundsätzlich aufgerufen, Kontakte zu reduzieren sowie auf nicht zwingend notwendige Bewegungen im öffentlichen Raum zu verzichten. Vor diesem Hintergrund halten der Hamburger Senat und der HVV kostenlose Sonnabende derzeit für nicht zielführend teilten der HVV und die Verkehrsbehörde mit. Die kostenfreien Sonnabende werden auf das kommende Jahr verschoben.[HVV-Newsletter vom 28.10.2020]
  • Alle Zeitkarteninhaber können täglich ab 11 Uhr eine Person beliebigen Alters und 3 Kinder bis einschließlich 14 Jahren kostenlos mitnehmen.
Die Reduzierung gilt vom 1.9. bis zu 31.12.2020.

18.8.2020: In Ihrer Pressemitteilung 530 emissionsfreie Busse für Hamburg bis 2025 gibt die HHA bekannt, dass in der bislang größten Ausschreibung für Batterie-Elektrobusse in Deutschland der Zuschlag an die Hersteller Daimler Buses (Mannheim), MAN Truck & Bus (München) und Solaris (Posen) ging. Mit den drei Herstellern sollen für die Hersteller vepflichtende Rahmenvereinbarungen über die Lieferungen von maximal insgesamt 530 (lokal) emissionsfreien Gelenk- und Solobussen abgeschlossen werden. Schon in den Jahren 2021 und 2022 sollen deutlich mehr als 140 Batteriebusse aus dem Kontrakt abgerufen werden. Außerdem wurde für Brennstoffzellenbusse aktuell eine Ausschreibung für 50 Fahrzeuge für die Jahre 2021 bis 2025 auf den Weg gebracht.

Für weitere Informationen sei auf den oben genannten Link verwiesen.

HVV 15.9.2020: Eine Pressemitteilung der Partei „Die Grünen” Grünen (Abruf 16.9.2020) ermöglicht eine leidliche Übersicht über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den HVV. Ein Vergleich der darin genannten Zahlen mit anderen Veröffentlichungen zeigt, dass seit Beginn der coronabedingten Einschränkungen auch unter den HVV-Abonnenten die HVV-Nutzung stark zurückgegangen ist:

  • 150000 Abonnenten hatten ausgesetzt (der mögliche Zeitraum der Aussetzung endete zum 1.9.2020),
  • 71000 haben gekündigt,
  • 800000 waren es vorher.

Nachgerechnet[1-((150+71)/800)] hatte sich die Anzahl der aktiven Abonnenten auf 73% reduziert. Insgesamt soll die aktuelle HVV-Benutzung rund 70% der Vor-Corona-Zeit betragen.

Vermutlich sind unter „Abonnenten” die Abo-Kunden einschließlich der Profi-Ticket-Inhaber zu verstehen.

HVV 29.09.2020: Die Drucksache 22/1569 des Senats an die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vom 29.09.2020 (Abruf 1.10.2020) behandelt die für 2021 vorgesehene Erhöhung der Fahrkartenpreise des HVVs. Daraus einige Informationen:[Im HVV-Jahresabschluss werden für 2019 um etwa 1% geringere Werte genannt]

HVV: Entwicklung von Nachfrage und Ertrag 2015 bis 2020
Jahr20152016201720182019Prognose
2020
Verbundfahrgäste in Mio.:751,0770,5780,7784,5795,5540
Verkehrserträge in Mio. Euro:788,6825,5847,0861,2889,5660,5

Die neuen Fahrpreise: Die Höhe der Tarifanpassung orientiert sich […], wie im vergangenen Jahr, an der Inflationsrate des Vorjahres.

Ab Anfang 2021 wird der bestehende Rabatt beim Kauf von Einzel- und Tageskarten von 3% auf 7% erhöht. Diesen Rabatt gibt es jedoch nur, wenn die genannten Fahrausweise mittels HVV-Card, HVV-App und im Online-Shop erworbenen werden. Beispielsweise Barzahler erhalten einen solchen Rabatt nicht.

Durchschnittliche Preisanhebungsraten:

  • 1,3% bei Einzel- und Tageskarten wenn rabattierter Kauf (d.h. mittels HVV-Card, HVV-App oder im Online-Shop)
  • 2,1% bei Einzel- und Tageskarten wenn nicht rabattierter Kauf (z.B. Barzahlung)
  • 1,4% bei Vollzeit-Karten und ProfiTickets (ohne Auszubildende)
  • 1,4% bei Teilzeit-Karten
  • 1,5% bei Seniorenkarten
  • 1,4% bei Schüler-/ Auszubildendenzeitkarten

Unter Berücksichtigung der Nachfrageelastizitäten wird die Fahrpreiserhöhung zu einer Einnahmensteigerung von rd. 11,0 Mio. Euro pro Jahr führen — auf Basis der Verkaufsdaten 2019, ohne Berücksichtigung möglicher Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Jahr 2021. Zuvor wurden die HVV- Fahrpreise zum 1. Januar 2019 um 2,1% und zum 15. Dezember 2019 um 1,3% angehoben.

Preise einiger Einzel- und Tageskarten in €
Automat 2020HVV-App Januar 2020
(3% Rabatt)
Automat 2021HVV-App 2021
(7% Rabatt)
Einzelkarte Kurzstrecke1,701,651,801,67
Einzelkarte Nahbereich2,302,232,402,23
Einzelkarte Hamburg AB3,403,303,403,16
Ganztageskarten Hamburg AB7,907,668,107,53
9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB6,606,406,706,23

U3 Die HHA lädt zum Online-Dialog über die geplante U-Bahn-Haltestelle an der Fuhlsbüttler Straße Höhe Hardorffsweg/Peiffersweg ein. Der Dialog soll am 21.10.2020 beginnen.

S 06.11.2020: Auf ihrer Website www.s-bahn-4.de gibt die DB Netz AG bekannt, dass am 9.11.2020 mit den Bauvorbereitungen für den Bau der S4 Ost begonnen werden wird:

»S4 geht los – ab Montag starten die Bauvorbereitungen
Gericht lehnt vier Eilanträge ab – grünes Licht für die DB
So starten die Bauvorbereitungen: Vegetationsrückschnitt im Bereich Hammer Straße und Hasselbrook – im Bauabschnitt 1 wird ab Montag (9. November) der Baustart der S4 vorbereitet. Die Maßnahme umfasst im weiteren Verlauf Kabeltiefbauarbeiten sowie die Freilegung des Baufeldes.

Grünes Licht für diese Arbeiten hat das Bundesverwaltungsgericht gegeben. Denn vier Eilanträge gegen den Planfeststellungsbeschluss wurden vom Gericht abgelehnt. Es wird dabei sichergestellt, dass die Bauvorbereitungen dem noch laufenden Verfahren nicht entgegenstehen.«
Die geplante S4 soll nördlich des S-Bahnhofs Hasselbrook aus dem bestehenden Netz ausfädelt werden und zweigleisig neben den Fernbahngleisen bis Ahrensburg führen. Danach soll ein kurzer eingleisiger Abschnitt folgen. Hinter dem Haltepunkt Ahrensburg-Gartenholz sollen die S4-Züge die Fernbahngleisen bis Bad Oldesloe benutzen.

U4 16.11.2020: Die HHA lädt zum Online-Dialog über die geplante U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen im neu entstehenden Quartier Grasbrook ein. Bisher gibt es keine U-Bahn-Haltestelle südlich der Norderelbe.


2021 U3 Am 11.1.2021 gaben HHA und Verkehrsbehörde ihre Planungen zur Sanierung der U3-Innenstadtstrecke bekannt. Für das Vorhaben soll der Fahrgastbetrieb der U3 zwischen Hauptbahnhof Süd und Baumwall von Anfang Februar 2021 bis voraussichtlich Ende März 2022 eingestelt werden. Ein Busersatzverkehr ist nicht vorgesehen. Die geplanten Kosten betragen € 60 Mio  für die Streckensanierung, €10 Mio für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Rathaus und €16 Mio für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Mönckebergstraße.[Welt-Online, 11.1.2021]

U4 22.2.2021: Der Regionalrundfunksender NDR 90,3 verkündete, dass die Bauarbeiten zur Verlängerung der Hamburger U-Bahnlinie U4 um zwei Stationen auf die Horner Geest „offiziell” im März beginnen. Die erwarteten Gesamtkosten für die 2,6 Kilometer lange Strecke mit zwei neuen Stationen und dem Umbau der vorhanden Station „Horner Rennbahn” belaufen sich auf € 465 Mio. Somit sind sie geringer als in vorangegangenen Schätzungen angegeben. Davon übernimmt der Bund € 212 Mio. (Aus einer Formulierung in der im nächsten Absatz erwähnten Presseinformation geht jedoch hervor, dass die € 212 Mio vom Bund am 22.2.2021 noch nicht zugesagt waren.)

Allerdings wird es beim offiziellen Beginn der Bauarbeiten keinen „Ersten Spatenstich” geben. Dazu schrieb die HHA in ihrer Pressemitteilung vom 22.2.2021: Im März starten die offiziellen Bauarbeiten für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Traditionell wird ein solches Ereignis mit einem gemeinsamen Spatenstich von Politik, Bauherrin und Bauunternehmen gefeiert. Diese Tradition muss allerdings in diesem Frühjahr Pandemie-bedingt ausfallen.

Am 17.6.2021 fand die Jahrespressekonferenz der HHA für 1921 statt. Themen waren

  • ein Rückblick auf das vergangene Jahr,
  • eine Übersicht über größere laufende und im naher Zukunft geplante Vorhaben,
  • eine Schilderung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die HHA
  • sowie ein Ausblick auf den sogenannten „Hamburg-Takt” und die sogenannte „Mobilitätswende”.

Fernbahnhof Diebsteich: Am 5.7.2021 erfolgte der offizielle „Erste Spatenstich” für den Bau des zukünftigen Fernbahnhofs Diebsteich. Man rechnet mit Baukosten von € 548 Millionen. Davon übernimmt Hamburg € 17 Millionen. Somit übernehmen Bahn und Bund die restlichen € 531  der Baukosten. Ab 2027 soll der Bahnhof in Betrieb gehen.

Realisiert werden soll ein Entwurf des dänischen Architekturbüros C.F. Møller Architects. Zum Bahnhofskomplex gehören ein 78 m hoher Hotelturm, ein 76 m hohes Bürogebäude und ein Ladenriegel.[Welt-Online, 6.7.2021]

U5 am 19.8.2021: Das Pressereferat der HHA (Hamburger Hochbahn AG) veröffenticht ein Faktenblatt zur U5. Daraus einige Informationen:

  • Termine U5:
  • Konzept und Machbarkeitsuntersuchung: abgeschlossen
  • Planfeststellungsbeschluss U5 Ost: in Kürze erwartet
  • Vorplanung U5 City Nord – Arenen: abgeschlossen
  • Entwurfs- und Genehmigungsplanung: abschnittsweise ab Herbst 2021
  • Baubeginn U5 Bramfeld – City Nord: angestrebt zu Ende 2021
  • Baufortsetzung in Richtung Innenstadt: Mitte der 2020er Jahre
  • Fertigstellung U5 gesamt: Ende der 2030er Jahre

Die HOCHBAHN rechnet mit rund 270000 werktäglichen Fahrgästen der U5 zwischen Bramfeld und Arenen/Volkspark.

Mit der U5 erhalten bis zu 180000 Bürger*innengemeint sind Einwohner*innen einen erstmaligen oder besseren fußläufigen Anschlussvon maximal 720 Metern Fußweg an das U- und S-Bahn-Netz.

Entwicklung des Bestandsnetzes nach Fertigstellung der U5
Streckenlängebauliche Haltestellen
Bestandsnetz (Ende 2020):105,7 km93
U5 Bramfeld-City Nord:ca. 5,8 km5
U5 City Nord-Arenen/Volkspark:ca. 18 km18
Heutiges Bestandsnetz mit
fertig gestellter U5 gesamt:
ca. 130 km109
Zuwachs in Prozent: ca. 23%ca. 17%
Die U5 wird 23 Linienhaltestellen erhalten. 7 davon sind Umsteigehaltestellen zu anderen U-Bahn-Linien. 23 minus 7 ergibt 16 hinzukommende bauliche Haltestellen.

U5 am 30.9.2021: Laut Pressemitteilung der HHA wurde der Planfeststellungsbeschluss für die U5 Ost erteilt. Somit können Aufträge für die bauvorbereitenden Maßnahmen erteilt werden. Die ersten Arbeiten zur Vorbereitung auf die Leitungsverlegungen sollen noch im Oktober beginnen. Den Anfang machen notwendige Baumfällungen und Kampfmittelsondierungen entlang der Strecke der U5 Ost.

HVV Am 4.10.2021 wurde auf www.hvv.de (Abruf 13.10.2021) auch das neu eingeführte HVV-Logo interpretiert. So sieht es aus: >hvv

Interpretation:

»Mit dem neuen, kleingeschriebenen hvv Logo bewegen wir uns auf Augenhöhe mit unseren Fahrgästen. Dabei ist der Schriftzug barrierefrei, so dass auch Menschen mit Sehbeeinträchtigung das Logo gut erkennen können.
Den grünen Pfeil, der dem Logo vorangestellt ist, nennen wir „Wegweiser”. Er soll Dynamik, Mobilität und Bewegung symbolisieren, was für das Angebot des hvv steht.«

HVV HVV-Pressemitteilung vom 14.10.2021: Unter der Bezeichnung HVV-Any wird die Einführung der Fahrtenabrechnung für Fahrgäste durch Check-in/Be-out im gesamten HVV-Netz angekündigt: Man kann sich per Smartphone-App bei der ersten anzutretenden Fahrt anmelden und ab dann — wohl gemeinsam mit der App im eingeschalteten Smartphone — ohne weitere Abmeldungen während des ganzen restlichen Tages weitere Fahrten durchführen. Am Ende des Tages wird dann aus der Kombination aller Fahrten die jeweils günstigste Fahrkarte errechnet. Dies Verfahren ist für Nutzer gedacht, die ihre HVV-Fahrten durch den Erwerb von Einzel- oder Tagesfahrkarten bezahlen.

HVV 29.10.2021: Die Drucksache22/6162 des Senats an die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg vom 26.10.2021 (Abruf 29.10.2021) behandelt die für 2022 vorgesehene Erhöhung der Fahrkartenpreise des HVVs. Im Mittel sollen die Fahrpreise durchschnittlich um bis zu 2,1% erhöht werden. Dazu folgendes Zitat aus der genannten Drucksache:

»In den einzelnen Fahrkartenarten ergeben sich folgende durchschnittliche Preisanhebungsraten:
Einzel- und Tageskarten 1,3%
Vollzeit-Karten und ProfiTickets (ohne Auszubildende) 1,4%
Teilzeit-Karten 1,4%
Seniorenkarten 1,5%
Schüler-/ Auszubildendenzeitkarten 1,4%
Bei der durchschnittlichen Preisanhebungsrate für Einzel- und Tageskarten ist berücksichtigt, dass der Rabatt für den Verkauf mit HVV-Card, HVV-App und im Online-Shop von 3% auf 7% angehoben wird. Ohne diesen zusätzlichen Rabatt beträgt die durchschnittliche Preisanhebungsrate hier 2,1%.«
Preise einiger Einzel- und Tageskarten in € (mit Vorgriff auf das Jahr 2023)
Automat
2021
HVV-App Januar 2021
(7% Rabatt)
Automat
2022
HVV-App 2022
(7% Rabatt)
Automat
2023
HVV-App 2023
(7% Rabatt)
Einzelkarte Kurzstrecke1,801,671,801,671,901,77
Einzelkarte Nahbereich2,402,232,402,232,502,33
Einzelkarte Hamburg AB3,403,163,503,263,603,35
Ganztageskarten Hamburg AB8,107,538,207,638,407,81
9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB6,706,236,906,427,106,60

HVV 24.11.2021: Gegen die sich verschärfende Corona-Pandemie wurde ein geändertes (Bundes-) Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 24.11.2021 in Kraft gesetzt. Somit gilt auch für die Fahrgäste im HVV die sogenannte 3G-Regel.

»3G: Das gilt jetzt in Bus und Bahn

Jeden Tag sind 15 Millionen Menschen in Deutschland mit dem ÖPNV unterwegs. Um die vierte Welle der Corona-Pandemie zu brechen, gilt die 3G-Regel jetzt auch in Bussen und Bahnen. Das bedeutet: Fahrgäste müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind — zusätzlich zur Maskenpflicht. Die Regelung gilt auch für den Flugverkehr.
Die Verkehrsunternehmen sind verpflichtet, die Einhaltung der 3G-Pflicht stichprobenartig zu kontrollieren.

Was sieht die 3 G-Regel vor?
Die 3G-Pflicht gilt in den Verkehrsmitteln des Luftverkehrs, des ÖPNV und des öffentlichen Personenfernverkehrs.
Die 3G-Pflicht gilt zusätzlich zur Maskenpflicht für alle Fahr- oder Fluggäste sowie für das Kontroll- und Servicepersonal.
Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss den Nachweis über einen negativen Corona-Test (kein Selbsttest) mit sich führen.
Bei Fahrtantritt darf die Testabnahme nicht länger als 24 Stunden zurückliegen.

Gibt es Ausnahmen von der 3G-Regel?
Von der 3G-Regel ausgenommen sind
Kinder bis zum sechsten Lebensjahr,
Schülerinnen und Schüler sowie
die Beförderung in Taxen.

Wer kontrolliert die 3G-Regel?
Die Verkehrsunternehmen sind verpflichtet, die Einhaltung der 3G-Pflicht stichprobenartig zu kontrollieren.
Die Passagiere sind ihrerseits verpflichtet, auf Verlangen einen Impfnachweis, einen Genesenennachweis oder einen Testnachweis vorzulegen.
Wer ohne gültigen Nachweis angetroffen wird, muss mit einer Strafe von bis zu mehreren Tausend Euro Bußgeld rechnen. Die Höhe der möglichen Strafen ist Ländersache.

Ab wann gilt die 3G-Regel?
Die neuen Regelungen im Verkehrsbereich nach § 28b Infektionsschutzgesetz gelten seit dem 24. November 2021 und sind bis zum 19. März 2022 befristet. Eine Verlängerung um drei Monate ist nur mit Beschluss des Bundestages möglich.

Der Bundesrat hat der Novelle des Infektionsschutzgesetzes am 19. November 2021 zugestimmt. Damit sind auch nach Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite am 25. November bundesweit einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen möglich.«
[Zitiert aus www.bundesregierung.de (Abruf 24.11.2021)]

U5 17.12.2021: Die HHA gibt in einer Pressemitteilung zum ersten Teilstück der geplanten U5 u.a. bekannt, dass die vier neuen Haltestellen die Namen Bramfeld, Steilshoop, Barmbek Nord und City Nord (Stadtpark) heißen werden. Als bereits bestehende Haltestelle behält Sengelmannstraße ihren Namen. Die Linienfarbe der U5 wird Karamell sein. (Anmerkung Fredrik: Als RGB-Farbcode konnte ich #A76819 ermitteln.)


2022 U Die am 19.1.2022 veröffentlichte Presseinformation der HHA über vorgesehene Infrastrukturmaßnahmen 2022 besagt unter anderem: Ab dem 28.3.fährt die U3 nach 14-monatiger Unterbrechung wieder auf dem kompletten Ring. Allerdings wird deren Haltestelle Mönckebergstraße zunächst für etwa zwei weitere Monate durchfahren werden, um die Arbeiten auf der südlichen Haltestellenseite abzuschließen. Ab Ende Mai ist die Haltestelle über den neu geschaffenen Zugang inklusive Aufzug barrierefrei zugänglich. Für die Haltestelle Rathaus gilt das schon mit der Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnitts.

U1 Weiterhin wird der Beginn des barrierefreien Umbaus der Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße für den April 2022 angekündigt. Bei dieser Gelegenheit wird die Haltestelle Hudtwalckerstraße einen zweiten Zugang inklusive Aufzug und Treppe erhalten. Dieser Zugang soll unter anderem das Altenheim Diakoniestiftung Alt-Hamburg sowie die … Liegewiese Winterhuder Kai besser erschließen. Die Fertigstellung des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle Alsterdorf ist für Frühjahr 2023 und der Haltestelle Hudtwalckerstraße für Herbst 2023 vorgesehen.

Weitere Baumaßnahmen betreffen die Erneuerung der Bahnbrücke über die Carl-Cohn-Straße und Vorbereitungen für den Bau der U5 an der Haltestelle Sengelmannstraße. Die Presseinfo zum Jahresauftakt: Infrastrukturmassnahmen 2022[Abruf 19.1.2022] enthält Terminvorhersagen über die geplanten Strecken- und Haltestellensperrungen.

U5 28.02.2022 und 3.3.2022: In zwei Pressemitteilungen kündigt die HHA den Beginn von Leitungsverlegungen für die U5 Bramfeld bis City Nord im März 2022 an. Die Leitungsarbeiten für den ersten Abschnitt der U5 dauern bis ins Jahr 2023. Anschließend beginnen in der City Nord die ersten Arbeiten für die Baugrube der Haltestelle. […] Diese Leitungsverlegungen umfassen Frischwasser- und Abwasserleitungen, Strom-, Gas- und Fernwärmeleitungen sowie Kommunikationskabel. Die Arbeiten betreffen die Bereiche rund um die Sengelmannstraße, einen Notausgang am Rübenkamp und die künftigen Haltestellen Bramfeld, Barmbek Nord sowie City Nord.

U3 23.3.2022: Mit einer Pressemitteilung gibt die HHA bekannt, dass nach der Streckensperrung der U3 zwischen Baumwall und Hauptbahnhof Süd (vergleiche 11.1.2021) ab dem 28.3. die Züge wieder die gesamte Ringstrecke durchfahren werden. Die Haltestelle Rathaus gilt ab dem 28.3. als barrierefrei. Die Haltestelle Mönckebergstraße wird bis voraussichtlich Ende Mai 2022 ohne Halt durchfahren werden.

HVV 30.4.2022: Die Maßnahmen zum Schutz vor Corona wurden gelockert. Geblieben ist die Pflicht zum Tragen von Masken seit dem 30. April 2022 nur noch in den Verkehrsmitteln (Busse, Bahnen und Innenraum von Fähren). In Hamburg und Niedersachsen sind dabei FFP2-Masken Pflicht, in Schleswig-Holstein darf es auch ein medizinische Maske sein.[Zitiert aus HVV-Newsletter vom 5.5.2022]

Nicht nur HVV 1.6.2022 Das 9-Euro Ticket: Fahrgäste des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) können ab dem 1.6.2022 für drei Monate vergünstigte 9-Euro-Tickets mit Gültigkeit im gesamten bundesweiten Nahverkehr nutzen. Die Fahrkarten können jederzeit innerhalb des geltenden Zeitraums gekauft werden und sind bis zum jeweiligen Monatsende gültig. Dies 9-Euro-Ticket ist für jeweils eine Person gültig und kann nicht auf andere Personen übertragen werden.

Das Ticket ist nicht in IC-, EC- und ICE-Zügen und nicht in der Ersten Wagenklasse gültig.

Bei den HVV-Abonnements wurde der Abo-Preis für alle Zeitkarten in den betreffenden drei Monaten automatisch auf 9 Euro reduziert. Somit erhalten HVV-Abonnenten ohne eigenes Zutun die Vergünstigung.

Beim HVV werden Fahrkarten (außer Gruppenkarten), die regulär mehr als 9 € kosten würden, im betreffenden Zeitraum nicht verkauft. Statt dessen werden 9-Euro-Tickets ausgegeben.

HHA 21.6.2022: In der Pressemitteilung der HHA zur Jahrespressekonferenz am 20.6.2022 steht über die 2021 erzielte Anzahl Fahrgäste: Damit lagen die Fahrgastzahlen im Jahresverlauf noch um gut 38 Prozent unter den bisherigen Rekordzahlen aus dem Jahr 2019.

Zu den Umsätzen wird geschrieben: Sie lagen … mit 438,9 Millionen Euro noch rund 4 Prozent unter dem Wert von 2020 (458,2 Millionen Euro). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die ersten Monate 2020 noch nicht von den Fahrgastrückgängen durch Corona betroffen waren. Der bundesweite Rettungsschirm hat zum zweiten Mal in Folge die Corona-Verluste des Unternehmens mit 101,9 Millionen Euro größtenteils ausgeglichen. Der Ausgleichsbetrag der Freien und Hansestadt Hamburg lag im Jahr 2021 bei 150,5 Millionen Euro und damit auf dem für den Hamburg-Takt geplanten Entwicklungspfad.

S Ab dem 15.9.2022 laufen in Hamburg die ersten automatisch digital gesteuerten S-Bahnen im offiziellen Regelbetrieb. Es handelt sich um zunächst die vier speziell für diesen Zweck umgebauten Züge 4046, 4047, 4048 und 4051 der Baureihe 474.4. Die Züge wurden mit dem Zugsteuerungssystem ATO (Automatic Train Operation) und für die Zugsicherung mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) ausgerüstet. Automatisch fahren sie auf einem Streckenabschnitt der Linie S2, denn lediglich der Abschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf ist bisher für den digitalen Betrieb ausgestattet. Dabei wurde der derzeitige feste Blockabstand beibehalten, d.h. es handelt sich um ETCS Level 2.

Triebfahrzeugführer:innen werden dadurch jedoch keineswegs überflüssig, sie überwachen weiterhin im Führerstand die Funktionen und greifen bei Störungen ein. Außerdem informieren sie unsere Fahrgäste direkt über Abweichungen auf der Strecke.[Zitatquelle s-bahn.hamburgmagazin/s-bahn/digitale-s-bahn.html, Abruf 15.9.2022]

Dies entspricht einem halbautomatisierten Betrieb GoA 2: Es werden die Beschleunigungs- und Bremsvorgänge in Hinblick auf Energiebedarf und Streckenkapazität optimiert von der Automatik durchgeführt.[Siehe bei „Automatisierungsgrade — GoA”]

Beim internationalen Mobilitätskongress ITS im Oktober 2021 hatte die Deutsche Bahn und Siemens Mobility die digitale S-Bahn als Weltpremiere vorgestellt. Es handelt sich um ein offenes System, so das jede dafür ausgerüsteten Bahnstrecke von entsprechend ausgerüsteten Zügen auch im automatisierten Bahnbetrieb befahren werden kann.

U Am 6.10.2022 teilte die HHA in ihrem Hochbahnblog mit, dass die Ausschreibung für die neue Fahrzeuggeneration DT6 gestartet wurde. Einige Einzelheiten verrät der Blogartikel:

  • Das Modell soll aber nicht nur in vollautomatischer Version für die U5 auf die Schiene kommen, sondern künftig auch für die Bestandslinien eingesetzt werden, also mit einem Fahrerraum an beiden Enden. Somit wird es wird den DT6 in zwei Versionen geben: Ohne Fahrerraum als DT6-A für den vollautomatischen Betrieb auf der Linie U5 und mit Fahrerräumen als DT6-F für den Fahrgastbetrieb auf den Bestandslinien. Jede Fahrzeuggarnitur besteht aus 4 Wagen und ist 40 m lang. Somit sind Züge von 40, 80 und 120 m Länge möglich.
  • Von außen sehen die Fahrzeuge denen der DT5-Generation ähnlich.
  • Die spürbarste Änderung für Fahrgäste wird vermutlich die reduzierte Sitzplatzanzahl sein, die gleichzeitig mit einer größeren Fläche für Stehplätze einhergeht. Zum Vergleich: Ein DT6-Fahrzeug (also 4 Wagen) wird insgesamt 58 Sitzplätze enthalten, beim DT5 sind es 96.
Die Pressemitteilung vom gleichen Tag zum selben Thema enthält einige weitere Informationen:
  • Mit der Vergabe sollen 48 DT6-Fahrzeuge fest bestellt werden. Weil beim vollautomatischen Betrieb auf der U5 die Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Betriebsführungssystem sicherheitsrelevant und deutlich komplexer ist als im heutigen Zustand, hat die HOCHBAHN entschieden, das Betriebsführungssystem der U5 gemeinsam mit dem DT6-Fahrzeug auszuschreiben. Das Betriebsführungssystem stellt im Kern die Steuerung und Sicherung des Zugbetriebs mithilfe eine CBTC-Systems (Communication Based Train Control) dar. Zudem werden über das System die Fahrgastinformation, die Bahnsteigtüren und die Kommunikationstechnik gesteuert.
  • Perspektivisch können auf der Basis der Ausschreibung bis zu 250 Fahrzeuge der Variante DT6-F beschafft werden – 190 Fahrzeuge als Ersatz für den DT4 und 60 Fahrzeuge für die vorgesehene Angebotsausweitung im Rahmen des Hamburg-Taktes. Von der Variante DT6-A ist langfristig die Beschaffung von 120 Fahrzeugen geplant. Davon werden 14 Fahrzeuge für die Inbetriebnahme des ersten Abschnitts auf der U5 zwischen Bramfeld und der City Nord benötigt.
  • Aktuell besteht die HOCHBAHN-Flotte aus 126 DT4- und insgesamt 163 DT5-Fahrzeugen (die letzten Fahrzeuge dieser Reihe werden bis Ende des Jahres geliefert). Darüber hinaus gibt es noch eine Betriebsreserve von 10 DT3-Fahrzeugen und verschiedene historische Fahrzeuge.

HVV 1.11.2022: Der Norddeutsche Rundfunk meldete, dass ein Test von HVV-Any mit Beteiligung von Fahrgästen erfolgreich verlaufen sei. Dieser Betatest umfasste 27000 Fahrten der vergangenen zwei Monate. Aus dem Rundfunkbeitrag geht hervor, dass der Test einige Schwachstellen aufgedeckt hat und dass nachgebessert werden muss. In dem Beitrag wird ausdrücklich hervorgehoben, dass es noch nicht klar ist, wann eine generelle Einführung von HVV-Any erfolgen kann.

HVV 1.11.2022: Ebenfalls am 1.11.2022 gab der HVV in einer Pressemitteilung bekannt, wie die Fahrkartenpreise ab dem 1.1.2023 aussehen sollen. Der HVV denkt an eine Fahrpreiserhöhung um durchschnittlich 3,2% und betont, das diese deutlich unter der aktuellen Inflationsrate läge. Die Preise für Kinder- und Seniorenkarten bleiben unverändert. Gleichzeitig wird die Altersgrenze für die Seniorenkarte von 63 auf 65 Jahre angehoben. Alle Bestandskundinnen und -kunden sind von dieser Anpassung an das durchschnittliche Renteneintrittsalter ausgenommen. Link zur PDF-Datei mit den angedachten HVV-Fahrpreisen für 2023 (Abruf 1.11.2022)

Auf der damaligen Webseite www.hochbahn.de/de/projekte/u-bahn100 (Abruf 10.11.2022) gab die HHA bekannt, dass auf der gesamten Linie U4 und auf dem Teilstück Mümmelmannsberg bis Christuskirche der U2 ein Betrieb nach GoA2 mit wanderndem Raumabstand[1] eingerichtet werden wird. Das Vorhaben soll 200 Mio € kosten und bis 2029 abgeschlossen werden. Es wird eine engere Zugfolge ermöglichen. Dazu müssen Strecken, Stellwerke und Fahrzeuge digital aus- und aufgerüstet werden.

»Zwischen Mümmelmannsberg/Billstedt und Horner Rennbahn sollen künftig bis zu vier Züge in zehn Minuten verkehren können. Heute fahren hier zwei bzw. ab Billstedt drei Züge Richtung Innenstadt. Ab Ende 2026 kommt die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest hinzu. Hier können an der Haltestelle Horner Rennbahn dann bis zwei Züge pro zehn Minuten auf die U2-Strecke einfädeln. Auf der gemeinsamen Strecke von U2 und U4 zwischen Horner Rennbahn und Innenstadt können dann bis zu sechs Züge in zehn Minuten fahren: in jede Richtung alle 100 Sekunden eine U-Bahn.
Im heutigen Betrieb liegt der engst mögliche Regeltakt bei 2,5-Minuten.«
Dazu die passenden Pressemitteilungen der beiden beteiligten Hersteller:[Abruf 10.11.2022}

2023HVV 01.01.2023 / 02.02.2023: Beendigung der Tragepflicht für Schutzmasken zu Abwehr von Coronaviren:
  • In Schleswig Holstein zum 01.01.2023,
  • in Niedersachsen zum 01.02.2023 und
  • in Hamburg zum 02.02.2023.

HHA 30.01.2023 / 15.2.2023: Nach den beiden ersten Verhandlungsrunden zwischen ver.di[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft] und HHA ist man sich noch nicht über einen neuen Tarifvertrag einig geworden. Deshalb rief ver.di zu einem Warnstreik auf:

»Ab Mittwoch, dem 01. Februar 2023 ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) alle Beschäftigten der Hamburger Hochbahn AG zu einem 24-stündigen-Warnstreik auf. Der Streik beginnt am Mittwoch um 03:00 Uhr und endet am Donnerstag um 03:00 Uhr.«[Pressemitteilung ver.di Landesbezirk Hamburg vom 30.1.2023, Abruf 30.1.2023]
Der eintägige Warnstreik wurde durchgeführt. Die HHA hatte am Tag des Warnstreiks den Betrieb einstellen müssen. Am 15.02.2023 einigten sich die Tartifparteien auf durchschnittlich 11,7 Prozent mehr Lohn für die rund 6000 Beschäftigten.

HVV Ab dem 7.2.2023 ist HVV-Any im gesamten HVV-Netz mit Ausnahme des Kreises Steinbrück verfügbar. Fahrgastseitig erforderlich(Folgende Angaben hierzu können fehlerhaft sein) ist ein ab Fahrtbeginn von der ersten bis zur letzten Fahrt des Tages ständig eingeschaltetes Smartphone mit durchlaufender Applikation und drei bzw. vier freigegebenen Diensten:

  • Standortberechtigung (über die GPS-Ortung)
  • Bluetooth zur Erfassung von Bluetooth-Beacons. Diese sollen beispielsweise eine schwache GPS-Ortung in unterirdischen Stationen kompensieren.
  • Bewegungssensor. Damit soll die automatische Erkennung der Fahrtbeendigung verbessert werden.
  • Bei iOS zusätzlich das Fitnessprotokoll.
  • Außerdem muss ein Zahlungsmittel freigegeben werden. Zur Auswahl stehen lediglich PayPal oder eine Kreditkarte von American Express, Mastercard oder Visa.
Weitere Infos stehen auf einer Frage- und Antwortseite des HVVs (Abruf 8.2.2023)

U5 U4 Am 21.04.2023 stand im Teletex des Norddeutschen Rundfunks (NDR), dass die Verkehrsbehörde höhere voraussichtliche Baukosten erwartet für

  • das erste 5,8 km lange Teilstück der U5 zwischen Bramfeld und der City Nord: 2,86 statt 1,75 Milliarden € und für
  • die U4-Strecke zur Horner Geest: 561 statt 465 Millionen €.
Als Grund für die neue Einschätzung wird fast ausschließlich die historische hohe Bauinflation genannt.

U5 Am 23.05.2023 befasste sich der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft mit den höheren voraussichtlichen Baukosten der U5. Bei dieser Gelegenheit wurde publik, dass sich die Inbetriebnahme der U5 zwischen Bramfelder und Der City Nord von 2032 auf 2033 verschieben wird. So schaut es aus:[Bahninfo-Forum, Eintrag von DT5-Online 24.05.2023 20:23]

  • 2027 Sengelmannstraße – City Nord (Probebetrieb)
  • 2029 Sengelmannstraße – City Nord (Fahrgastbetrieb zum Sammeln von Erfahrungen)
  • 2033 Sengelmannstraße – Bramfeld (Fahrgastbetrieb)
  • 2033 City Nord – Borgweg (Fahrgastbetrieb)
  • 2034 Borgweg – Jarrestraße (Fahrgastbetrieb)

S 31.05.2023: Inbetriebnahme der neuen S-Bahn-Station Ottensen. Allerdings ist zunächst ist nur der Hauptzugang am Bahrenfelder Steindamm geöffnet. Der zweite Zugang zwischen Thomasstraße und Gaußstraße soll ― so wurde es Ende Mai 2023 angekündigt ― im Herbst fertiggestellt werden. Zum Baubeginn anno 2019 hieß es, die Station werde 2020 fertig gestellt sein. Jedoch wurde der Fertigstellungstermin mehrfach verschoben.


Fußnoten
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  • [1] Das „Fahren im wandernden Raumabstand” wird auch als „Auch Fahren auf elektronischer Sicht” bezeichnet. Der „wandernde Raumabstand” wird auch als „Moving Block” bezeichnet.
Letztes Upload: 01.06.2023 um 15:32:14 • Impressum und Datenschutzerklärung