Ende 1978 verschwand auch die letzte Straßenbahn vom Rathausmarkt. Danach konnte die Neugestaltung des Platzes in die Wege geleitet werden. Sie wurde 1982 abgeschlossen. Seitdem ist der Rathausmarkt weitgehend autofrei.
![]() Hamburger Hochbahn, Eingang Rathaus am 28.3.2003 |
![]() Von außen sah der Eingang 1912 ähnlich, aber nicht gleich, aus. Schon damals hatte er kein Schutzdach. 1912 fehlten noch die beiden hohen Aufsätze mit den Leuchtkästen. |
Von der Straßenebene des Rathausmarktes aus ist zu erkennen, dass die beiden Richtungseingänge gegeneinander versetzt sind. Dies war notwendig, da die beiden Seitenbahnsteige in einer Krümmung liegen.
![]() Wenn man die Treppen hinabeilt, übersieht man leicht die Uhr. Deren sich über die gesamte Treppenbreite ausladendes Gehäuse besteht aus getriebenem Kupferblech. |
![]() Die kleine Vorhalle unter dem weiter oben gezeigten Zugang zur U-Bahn-Haltestelle Rathaus am 17.4.2022 |
![]() Deckenmosaik zwischen der kleinen Vorhalle und dem Richtungsbahnsteig zum Hauptbahnhof |
![]() Die Bahnsteighalle der U-Bahn-Haltestelle Rathaus am 17.4.2022 |
![]() | Die Rückwände hinter den Sitznischen entlang des Bahnsteigs sind rot gekachelt. Jedoch für jeweils eine Sitznische auf jeder Bahnsteigseite hat man aufgearbeitete historische Kacheln verwendet. Die vorherrschende Glasur der Kacheln ist ein helles Beige. |
![]() Der farbliche Gegensatz zwischen der Stromschinenverkleidung und der Stützen in der Bahnsteighalle der U-Bahn-Haltestelle Rathaus |
Eine ausführliche Fotodokumentation der Haltestelle unmittelbar nach der Wiedereröffnung ist in →dt5online.de (Abruf 28.3.2022) enthalten.
![]() U-Bahn Haltestelle Rathaus am 7.4.2005 |
![]() U-Bahn Haltestelle Rathaus am 25.10.2017 |
Nach dem 2.Weltkrieg dauerte es einige Zeit, bis die Hochbahnstrecken soweit wiederhergestellt waren, dass sie befahren werden konnten. Die Station Adolf-Hitler-Platz hieß bei ihrer Wiederinbetriebnahme am 11.März 1946 wieder Rathausmarkt.
Die Brüstung und Wandverkleidung des Treppenschachtes besteht aus Dolomit. Sie ist mit Anklängen an die Formen des Rathauses durchgebildet. Eine elektrische und abends beleuchtete Uhr im kunstvoll getriebenen Kupfergehäuse ist von der Bauverwaltung auf Wunsch E.H. Senates angebracht worden.
Wir betreten nunmehr den Vorraum der Haltestelle. Die Wände sind bis zu zwei Drittel der Höhe mit einer Marmorverkleidung aus Sor-Marmor und jaune jaspé (Soc. anon. de Merbes le Chateau) versehen. Die obere Wandverkleidung besteht aus Majolika aus den Königlichen Werkstätten zu Cadinen. […] Die Einlagen in den Wandfeldern stellen das Hamburger Wappen und Hinweise auf Handel, Schifffahrt und Bahnverkehr dar. Die Decke des Vorraumes erhielt einen Bronzefries mit zahlreichen Beleuchtungskörpern. Über der Fahrkartensperre erblickt man eine Mosaikfüllung in Bronzeeinfassung.
Wir betreten nun den Bahnsteig, der […] gegen den zweiten Bahnsteig versetzt werden musste und in einer Krümmung von 180 m liegt. Die Wandverkleidung besteht aus reich ornamierten glasierten Platten von Villeroy & Boch.
Wir betreten den Hochbahnzug. Der Zug besteht aus Wagen der 2. und 3. Wagenklasse. Die 2. Klasse ist rot, die 3. gelb lackiert. Die Innenausstattung besteht aus gebeiztem Mahagoniholz. Die Wagenkästen wurden zum Teil von der Straßeneisenbahngesellschaft zu Hamburg, zum Teil von der Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahn-Wagenbau, der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.G. und der Norddeutschen Waggonfabrik Bremen geliefert. Die gesamte Ausrüstung stammt aus den Werkstätten der Siemens-Schuckertwerke und der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft.
Der Zug setzt sich in Bewegung mit einer Beschleunigung von 0,7 m[sic] in der Sekunde, d.h. 5- bis 10-mal schneller wie bei Dampfbahnen. […] Die Geschwindigkeit steigt in kurzer Zeit auf 40 km in der Stunde, bei langen Strecken auf 50 km in der Stunde. Wir fahren unmittelbar unter dem Straßenpflaster der Mönckebergstraße.
![]() Hamburger Hochbahn, Fußgängertunnel zwischen der Haltestelle Rathaus und der Station Jungfernstieg am 28.3.2003 |
Der Fußgängertunnel wurde 1995 durch eine rund 600000 DM teuren Umgestaltung zur „Passage der Städtepartnerschaften”.[99,Ausgabe 3/1995] Seine Funktion als Fußgängertunnel zwischen beiden Haltestellen blieb dabei erhalten.
![]() Hamburger Hochbahn, Bahnsteig Rathaus der alten Ringlinie am 28.3.2003 |
Ein Kritikpunkt sei angemerkt: Er steht bereits auf der fahrkartenpflichtigen Seite der Grenzmarkierung am Boden. Wenn er sich vollständig vorbildlich verhalten hätte, hätte er die Überprüfung auf Mitnahme seiner Fahrkarte bereits 20 cm früher durchgeführt.
In einer Fernsehsendung wurde am 8.März 2005 über die Fahrkartenkontrolleure der Hamburger Hochbahn berichtet. Demnach sind etwa 3% der Fahrgäste Schwarzfahrer. Sie werden von 98 Kontrolleuren bekämpft. Den Kontrolleuren verdankt die HHA jährlich etwa 10 Mio. € an „Einnahmen” aus erhöhtem Beförderungsentgeldern. Wenn man ein wenig rechnet, stellt man fest: Jeder Fahrkartenkontrolleur erwirtschaftet gut 400 € pro Tag. Die Kontrolleure haben eine abschreckende Wirkung- ohne sie wäre der Prozentsatz der Schwarzfahrer sicher höher!
![]() U-Bahn Rathaus, Schalterhalle neben der Petrikirche am 29.5.2010 |
Damals wirkten die vielen kapitellähnlichen Stützen der neuen Schalterhalle eindrucksvoller, denn die Beleuchtung bestand aus um sie herum radial angeordneten Leuchtstoffröhren. Der Bezug der Beleuchtungskörper zu den Stützen ist der Modernisierung zum Opfer gefallen. Davon abgesehen, hat sich hier der Stil der späten 1950er gut erhalten.
Das Foto entstand am frühen Morgen des 29.5.2010. Später im Verlauf des Tages wird das Scherengitter vor dem Verkaufsstand geöffnet werden!
Wie auch der Bodenbelag des unterirdischen Ganges zur Haltestelle Jungfernstieg besteht der Bodenbelag aus kleinteiligem Fliesenmosaik. Die Beleuchtung spiegelt sich darin. Zwei andersfarben ausgelegte Rechtecke im Boden lassen vermuten, das sich hier früher Einbauten für die Zugangskontrolle der Fahrgäste befanden.
![]() | Der Zugang zur Schalterhalle unmittelbar neben dem Turmportal der Petrikirche präsentiert sich auch am 4.3.2012 noch fast unverändert.
Der hier nicht gezeigte Türklopfer links am Turmportal der Petrikirche ist deutlich älter als die Zugangstreppe zur U-Bahn. Der Türklopfer ist von 1342 und gilt als das älteste Kunstwerk dieses Kirchengebäudes.[34,Seite 24] |