Die folgende Beschreibung zeigt den Zustand der Haltestelle vor und nach den Umbauten.
![]() Hamburger Hochbahn, beide Eingänge zur Haltestelle Mönckebergstraße am 28.3.2003 |
Das Gebäude mit dem Balkon ist das Kontorhaus „Barkhof”. Unmittelbar links daneben ragt das Kontorhaus „Seeburg” an der spitzen Ecke aus Spitalerstraße mit Lilienstraße empor.
Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Haltestelle schwer beschädigt. Erst am 1.6.1950 konnte sie wieder in Betrieb genommen werden.[5,Seite 152] Laut „Hamburger Abendblatt” vom 19.7.1950 war vorgesehen, sie am 21.7.1950 in „Mönckebergstraße” umzubenennen.
Ein abweichendes Datum der Umbenennung ergibt sich aus der letzten Ausgabe der Kundenzeitschrift „Fahr mit uns: Die gesamte Ringlinie ging aber erst am 1.Juli 1950 wieder in Betrieb. Gleichzeitig wurde die Station „Barkhof” in „Mönckebergstraße” umbenannt.
[99, Ausgabe 2/3 1998]
![]() Hamburger Hochbahn, der Eingang zur Haltestelle Barkhof (1912) |
![]() 7.4.2005: Auf dem gegenüberliegenden Richtungsbahnsteig fallen einige rosarote Geräte in einer vorspringenden Edelstahlwand auf. Hier befand sich früher die Wärterbude von der aus die Züge abgefertigt wurden. Jeder der beiden
Richtungsbahnsteige hatte eine solche Bude. Bei den Geräten handelt es sich um einen Feuerlöscher, einen Nothalteschalter und eine Sprechstelle. |
![]() Bahnsteighalle der Haltestelle Mönckebergstraße am 2.6.2022 |
![]() Mönckebergstraße, Blick zum Nachbarbahnsteig |
![]() Mönckebergstraße: Sitzbank ohne Rückenlehne, also nicht für einen längeren Aufenthalt geeignet |
![]() Mönckebergstraße, das neues Haltestellenschild am 2.6.2022 |
![]() | Foto links: Der Aufzug auf Straßenebene für die U-Bahn Haltestelle Mönckebergstraße in Fahrtrichtung Hauptbahnhof Süd | |
![]() | Foto links: Der Aufzug auf Straßenebene für die U-Bahn Haltestelle Mönckebergstraße in Fahrtrichtung Rathaus |
Verlängerung der Bahnsteige: Im Zeitraum 1924/1927 wurden die Bahnsteige der Ringlinie von etwa 67 auf 90 m verlängert. Dies lässt sich bei der Haltestelle Mönckebergstraße besonders gut erkennen. Am ehemals zugangslosen (östlichen) Bahnsteigende ist die Decke niedriger. Auch die Anordnung und die Bauform der Säulen sowie der Unterbau der Bahnsteige ändert sich hier.
Zugabfertigung mit Fernseher: Mitte September 1958 wurden erstmalig in Hamburg ― und damit weltweit ― eine Fernsehkamera (Videokamera) zur Abfertigung von U-Bahnen eingesetzt. Das war genau in dieser Haltestelle. Vorher war auf jedem der beiden Richtungsbahnsteige ein Abfertigungsbeamter im Einsatz. Dank der Fernsehkamera kam man nun mit einem einzigen diensthabenden Abfertigungsbeamten aus.[99,Heft 4/1959] Als nächste Haltestelle war die Umstellung der Haltestelle Berliner Tor auf Zugabfertigung mit Fernseher vorgesehen. Dort wären zwei Kameras erforderlich, da der Bahnsteig damals gekrümmt war.
Gewölbetunnel: Auf dem Teilstück zwischen der Haltestelle Mönckebergstraße und dem westlichen Rand des Hamburger Hauptbahnhofs geht der Tunnel um 4,40 m weiter in die Tiefe, damit die Gleise der Deutschen Bahn unterfahren werden können. Die Gefällstrecke ist 242 m lang – dies entspricht einer Steigung von 18,2‰. Auf den gleichen Teilstück steigt die Mönckebergstraße um 1,5 m an. Somit war die Überdeckung der Tunnelstrecke ausreichend groß, um den Tunnel als Gewölbetunnel zu bauen. Alle anderen Streckentunnel der Ringstrecke haben einen rechteckigen Querschnitt.
1892, während seiner Amtszeit, wurde Hamburg von der Cholera heimgesucht. Die Cholera hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die weitere städtebauliche Entwicklung Hamburgs. Hierzu gehörte neben der Errichtung der ersten Müllverbrennungsanlage Deutschlands an der Straße Bullerdeich die großflächige Sanierung (Abriss und Neuaufbau) der Hamburger Innenstadt im Bereich der Mönckebergstraße und des Kontorhausviertels südlich der Steinstraße.
Die 30 m breite Mönckebergstraße wurde so breit angelegt, dass unter ihr der Hochbahntunnel und auf ihr die Straßenbahngleise verlaufen konnten. Sie wurde am 26.Oktober 1909 dem Verkehr übergeben; am 18.März 1910 fuhren die Linien 1 und 4 als erste Straßenbahnlinien durch die Mönckebergstraße.