![]() Welch ein Gegensatz! Der weißgekachelte weit offene Eingang zur U-Bahn-Haltestelle wird von dem etwa 100 m entfernt stehenden grauen Hochbunker mit seinen 75 m breiten Seiten fast erdrückt. Der Hochbunker ist ein Überbleibsel aus dem
zweiten Weltkrieg. Das Foto entstand am 29.3.2003 |
![]() | Ab 1939 wurden in Hamburg fleißig Bunker gebaut. Sie boten etwa einem Viertel der Bevölkerung Schutz. Dieser Bunker war zugleich eine Flugabwehrbasis mit Scheinwerfern und vier Flak-Batterien auf dem Dach. Ein zweiter ähnlich
aussehender Bunker stand ebenfalls auf dem Heiligengeistfeld. Er enthielt die Zielmessstation. Dieser Bunker wurde um 1974 abgerissen – 14 Monate dauerten die Abbrucharbeiten.
Die Flugabwehrbasis auf dem Gefechtsturm und die Zielmessstation auf dem Leitturm wurden in einiger Distanz voneinander eingerichtet, da die durch die Flak hervorgerufenen Detonationen und Rauchgase die Funktion der Geräte der Zielmessstation beeinträchtigt hätten. Die äußere Form der Bunker sollte an wehrhafte Burgen erinnern und dadurch der Bevölkerung Vertrauen einflößen. Dazu sollten entsprechende traditionelle Motive angebracht werden. Diese Verschönerungen wurden bei den beiden Bunkern auf dem Heiligengeistfeld nicht mehr durchgeführt. Immer noch beeindruckt die Größe des Bunkers. Er ist 75 * 75 m groß und 39 Meter hoch. Die Außenwände sind 3,5 m dick, die Decken sind 5 m dick. Er war für 18000 Personen ausgelegt. |
Die Haltestelle Feldstraße mit ihrem weißgekachelten Eingangsgebäude wurde 1953/54 weitgehend neu gebaut. Der Architekt Hans Loop hatte dabei ebenfalls den markanten Uhrturm vorgesehen. |
![]() Zweimal im Jahr findet in Hamburg der „Hamburger Dom”, ein Volksfest mit vielen Fahrgeschäften, statt. Dann sind Feldstraße und die Nachbarstation St. Pauli die nächstgelegenen U-Bahn-Haltestellen und sie haben ― wie hier auf dem Foto vom 9.3.2003 ― Hochbetrieb! Nicht
einmal der riesige Hochbunker kann die Stimmung der Dombesucher trüben. |
![]() Wenn kein Dom stattfindet lässt sich ein Blick seitlich auf das Haltestellengebäude erhaschen. Der Hochbunker wirft einen großen Schatten! Dies Foto entstand am 21.9.2021 gegen 8°° Uhr. |
![]() U-Bahn Feldstraße um 1912 |
Die Windmühle wurde 1934 abgerissen.
»Eine eigenartige Ausbildung hat die Haltestelle „Feld-Straße” […] erhalten. Die Schienen-Oberkante liegt bei dieser Haltestelle 7 m unter Gelände. Ursprünglich war die Haltestelle offen im Einschnitt zwischen hohen Futtermauern geplant. Die Lage der Haltestelle auf dem Heiligengeistfeld, einer großen Freifläche, die Ausstellungszwecken und für Spiel und Sport dient, ließ es wünschenswert erscheinen, den Bahnkörper vollkommener abzuschließen, als es durch Einfriedungen und Futtermauern geschehen konnte. Es ist deshalb die Haltestelle als Untergrundbahn-Haltestelle ausgebaut worden. Bei der großen Tiefenlage war es möglich, durch Einziehen einer Zwischendecke die Diensträume unterirdisch anzuordnen und den Höhenunterschied zwischen Straße und Bahnsteig weniger spürbar zu machen. Der Eingang […] ist durch ein Schutzdach, welches auf reich geschnitztem und bemaltem eichernen Holzwerk ruht, überdacht.«
Zur Klarstellung: Das eicherne Holzwerk ruhte auf vier gemauerten Pfeilern.
![]() U-Bahn Feldstraße, auf dem Bahnsteig am 7.April 2005. Wer errät die Uhrzeit? |
Teile der Website Hamburger-Untergrundbahn.de sind noch unter →web.archive.org zu finden (Stand Juli 2019).
»Der Bahnhof Feldstraße lag bei seiner Eröffnung idyllisch neben einer Windmühle auf vermeintlich freien Land. Der Bahnhof selbst hatte einen sehr zierlichen Eingang mit einem hohen Spitzdach an der Feldstraße. Hinter dem Eingang, einer Treppe, befand sich die auf halben unterirdischen Niveau liegende Vorhalle, wo sich die Abfertigungsschalter befanden. Anschließend führte eine Treppe hinab auf den Bahnsteig. Der Bahnhof, der zwischen 1910 und 1911 gebaut wurde, entstammt den Plänen des Büros Raabe und Wöhlecke. Abgesehen von einer um 1926 erfolgten Bahnsteigverlängerung bestand der Bahnhof in dieser Form bis etwa 1954.
Es zeigte sich schon seit langem, dass der Bahnhof dem Besucherverkehr des Hamburger Doms kaum gewachsen war, erst recht nicht, wenn auch St.Pauli spielte, da das Stadion ebenfalls in der Nähe ist. Daher erfolgte 1954 bis 1955 ein kompletter Umbau: Hinter dem alten Zugang wurde ein neuer wesentlich großzügigerer Zugang mit zwei Treppenläufen geschaffen. Über den Zugängen entstand eine große Halle, die von Hans Loop stammt. Nachdem der neue Eingang fertig war, wurde der alte Eingang von 1912 abgerissen und der Bereich zum Vorplatz des neuen Zugangs umgestaltet. Der Vorplatz erhielt beiderseits des U-Bahnzugangs niedrige Ladenzeilen. Die Bahnsteighalle erhielt bei dieser Maßnahme ebenfalls eine neue Verkleidung mit beigen Fliesen. Nach diesem Umbau war der Bahnhof ausreichend leistungsfähig für alle Arten von Großveranstaltungen. Nebenbei bemerkt war dies eine wichtige Umsteigestation zu den Straßenbahnen Richtung Altona und Bahrenfeld/Lurup und Langenfelde.
Der großzügige Raumeindruck in der Zugangshalle wurde zerstört, als die Hochbahn in den 80er Jahren einen Kiosk mitten in die Zugangshalle stellte. Der nächste Umbau erfolgte um 1996, als die Wandbereiche in der Bahnsteighalle komplett neu gefliest wurden: Es wurden weiße Fliesen angebracht, auf denen sich drei Wellenlinien in den Grundfarben (Farben der Hamburger U-Bahnlinien) befinden.
Im Jahre 2007 begann ein erneuter Umbau. Der störende Kiosk in der Zugangshalle wurde abgerissen und anschließend wurde deren gesamtes Innere originalgetreu restauriert. Anschließend wurden die angrenzenden Ladenbauten erneuert. Der Umbau wurde 2009 abgeschlossen. Auffallend ist die heute noch (oder wieder) existierende Stele mit dem freistehenden U-Bahnsymbol, welches früher allgegenwärtig war. Das freistehende „U” findet man außer hier nur noch auf dem Dach des Zugangsgebäudes der Haltestelle Borgweg.«
![]() | Zwischen den Stationen Schlump und Landungsbrücken fährt die U-Bahn fast ausschließlich im Tunnel. Dies kurze offene Streckenstück befindet sich unmittelbar nördlich der Haltestelle Feldstraße. Eine Fußgängerbrücke führt hier über die Gleise.
Sie verbindet das Karolinenviertel mit der umgewidmeten ehemaligen Rinderschlachthalle (Baujahr 1913. Das von der Feldstraße aus sichtbare Denkmal des sterbenden Stiers wurde 1935 von Hans Martin Ruwoldt anlässlich eines Umbaus gestaltet).
Der Tunnelmund ist am 9.5.2008 von der erwähnten Fußgängerbrücke aus fotgrafiert worden. Der Tunnel unterquert das Schlachthofgelände zwischen Feldstraße und Sternschanze. |