![]() U-Bahn-Haltestelle Saarlandstraße am 13.10.2003 |
![]() U-Bahn-Haltestelle Saarlandstraße am 26.11.2012. Die Bahnbrücken über die Saarlandstraße wurden im Sommer 2012 erneuert. |
1912 hieß diese Station „Flurstraße”. Am 4.Juli 1924 wurde er in „Stadtpark”, zu Beginn des Sommerfahrplans 1970 in „Saarlandstraße” umbenannt.
Die Flurstraße selbst wurde um 1930 in Stresemannstraße umbenannt (Gustav Stresemann starb am 3.10.1929). Erneut umbenannt wurde sie bereits 1935 in Saarlandstraße. 1935 kehrte das Saarland aus der Verwaltung des Völkerbundes ins Deutschen Reich zurück. Die vorausgegangene Abstimmung hatte eine 90,5%ige Mehrheit für diese Wiedervereinigung ergeben.
In der Bombennacht vom 27. auf den 28.7.1943 wurde die Station schwer beschädigt. Die Schäden wurden bis 1951 beseitigt. Dabei wurden auch die Reste der Treppeneinhausungen abgebrochen. Die neuen Treppeneinhausungen wurden in ähnlicher Form aber mit vereinfachter Dachform, wieder aufgebaut. Sie hatten vorher Mansardwalmdächer. Beim Wiederaufbau haben sie Walmdächer ohne Mansarden bekommen. Die wieder aufgebauten Treppeneinhausungen sind noch vorhanden (Stand 2011).
Unter den Bahnbrücken, welche die heutige Saarlandstraße überquert, fuhr von 1922 bis 1941 die Straßenbahnlinie 7 zur Stadthalle im Stadtpark.
In ihren Anfangsjahren erzeugte die Hochbahn ihren elektrischen Fahrstrom selbst. Dafür baute sie auf dem Gelände der Hauptwerkstatt Hellbrookstraße ein Kraftwerk. Bereits 1907 war für dieses Kraftwerk der „Barmbeker Stichkanal” ausgehoben worden. Der Aushub wurde für den Bahndamm ab der Station Saarlandstraße in Richtung Borgweg verwendet. Die Kohle für das Kraftwerk kam per Bahn vom Güterbahnhof Barmbek oder per Schute durch den Stichkanal.
Nicht ohne Grund wurde die Hauptwerkstatt mit Betriebshof und Kraftwerk ausgerechnet an der Hellbrookstraße gebaut: Das Gelände war unbebaut, noch nicht verplant und billig. Für die Anlieferung der Kohlen für das Kraftwerk auf dem Wasserweg per Schute konnte ein kurzer Stichkanal zum nahegelegenen „Osterbeck Canal” gegraben werden. Es rechnete sich deshalb sogar, gegenüber den ersten Planungen die Ringstrecke etwas länger zu machen und einen Umweg über Barmbeck vorzusehen (die älteren Pläne des Entwurfs der Schwebebahn sahen eine Streckenführung von Winterhude über den Goldbekplatz durch die Mühlenstraße zur Uhlenhorst vor. Barmbeck läge demnach außerhalb des Ringes).
Auf dem Gelände des Betriebshofs wurde ein repräsentatives Verwaltungsgebäude mit Front zur Hellbrookstraße errichtet. Das Gebäude steht noch heute. Bereits 1919 zog die Verwaltung jedoch in die Innenstadt zur Steinstraße um.
![]() | Blick auf die Rückseite des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Hamburger Hochbahn AG in der Hellbrookstraße (im Bild links) vom Ufer des Barmbeker Stichkanals aus am 1.November 2004. |
![]() Eingangshalle U-Bahn-Haltestelle Saarlandstraße |
![]() | Die Station „Saarlandstraße” ist viergleisig, da von hier aus früher Züge eingesetzt wurden. Dafür wurde von 1924 bis 1927, somit unmittelbar nach der Inflationszeit, ein zusätzlicher Betriebshof zwischen den Haltestellen
Flurstraße und Borgweg gebaut. Die Notwendigkeit dazu ergab sich durch das gestiegene Verkehrsaufkommen und insbesondere durch die Inbetriebnahme der Walddörferbahn: Der Betriebshof in Barmbek und der 1915 in Rothenburgsort eingerichtete zusätzliche
Betriebshof waren ausgelastet.
1964 wurde diese Aufgaben des Betriebshofs Saarlandstraße in den Betriebshof Farmsen verlagert. Die drei Fotos zeigen den südlichen Treppenaufgang der U-Bahn-Station Saarlandstraße. Der daneben gelegene nördliche Treppenaufgang sieht ähnlich, aber nicht gleich aus. |
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![]() So sah die Haltestelle Flurstraße 1912 aus. In der Bildlegende wird als Architekt angegeben: Jacobssen in Hamburg.[Deutsche Bauzeitung, XLVI. Jahrgang 1912 Nr. 71 vom 4.9.1912] |
Der neue Bahnsteig und der zusätzlicher Betriebshof zwischen den Haltestellen Flurstraße und Borgweg ermöglichte es, in der Nachbarstation Barmbeck die Gleise von 6 auf 4 zu reduzieren. Das geschah in den Jahren 1928/29.
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Das Stationsgebäude hat einen zugemauerten Eingang unter der Bahnbrücke in Fahrtrichtung von Barmbek nach Saarlandstraße. Bei dem zugemauerte Eingang fallen besonders die Reliefs auf. Der jetzige Eingang weist keine solche Reliefs auf.
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![]() | Ähnliche Reliefs befinden sich seitlich am Widerlager der nördlichen Bahnbrücke über die Saarlandstraße der Station gegenüber. Man muss ein wenig ins Gebüsch hineingehen, um sie zu sehen!
Diese Reliefs sind auch im Original kaum noch erkennbar. Ich habe deshalb die Fotos etwas überarbeitet. Genützt hat es wenig! Die Reliefs haben die Tierwelt oder die Jagd zum Thema. |