Die Ringlinie der Hamburger Hochbahn:
Habichtstraße

Barmbeker Viadukt am 25.12.2006
Das Foto zeigt im Vordergrund das nördliche Ende des „Barmbeker Viaduktes” an der Kreuzung Rübenkamp mit Hellbrookstraße. Die mit Backsteinen verkleidete Bogenbrücke über die Hellbrookstraße wird von der S-Bahn befahren.

Ganz bescheiden nimmt sich die Brücke der Güterumgehungsbahn aus. Sie ist im Foto vor der backsteinverkleideten Bogenbrücke zu sehen. Die recht imposante Bogenbrücke wurde 1929/1930 gebaut. Sie ist so hoch, damit die Trasse der S-Bahn die Trasse der Güterumgehungsbahn kreuzungsfrei überqueren kann.

Die Trasse der S-Bahn wurde vor dem Bau der Bogenbrücke etwa in gleicher Durchfahrtshöhe wie die Brücke für die Güterumgehungsbahn über die Hellbrookstraße geführt. Die Trasse der S-Bahn wurde erst mit dem Ausbau der Güterumgehungsbahn aus dem im vorherigen Absatz genannten Grund hochgelegt.

Die auf dem obigen Foto sichtbare Brücke der Güterumgehungsbahn über die Hellbrookstraße hat zwei Vorgänger: Die ursprüngliche Brücke wurde in der Nacht vom 26. auf den 27.6.1942 durch einen Bombentreffer zerstört. Eine Behelfsbrücke mit einem zusätzlichen Pfeiler in Straßenmitte ersetzte sie. 1950 wurde die auf dem Foto sichtbare Brücke in Betrieb genommen.[19, Seite 16]

Am Barmbeker Bahnhof zweigt die Trasse der Walddörferbahn in Richtung Westen ab und überquert auf einem 573 m langen Stahlviadukt eine Vielzahl von Gleisen und eine Straßenkreuzung. Das Viadukt beschreibt dabei einen Bogen von fast 180°, so dass die Züge, die in westlicher Richtung hineinfahren, in östlicher Richtung herauskommen. Das Viadukt ist bis zu 14 m hoch und soll 2121 Tonnen Gewicht haben. 16 Zwischenstützen helfen beim Tragen mit.

Als Architekt des Viaduktes wird der Hamburgische Staatsbaumeister Buer genannt. Das Viadukt wurde in den Jahren 1914 und 1915 gebaut.[67, Seite 38] Es kursieren jedoch unterschiedliche Angaben über die Bauzeit, so dass die hier gemachte Angabe nur unter Vorbehalt erfolgen kann.

Barmbeker Viadukt an der Kreuzung Rübenkamp mit Hellbrookstraße am 25.12.2006
Barmbeker Viadukt nahe Bahnhof Barmbek. Blick aus dem Zugbegleiterfenster des letzten Wagens am 21.2.2010
Die erste Station der Walddörferbahn von Barmbek aus gesehen hinter dem Viadukt heißt „Habichtstraße”. Die U-Bahn-Trasse zwischen der Haltestelle Habichtstraße und der U-Bahn-Station Barmbek führt über das Viadukt.
U-Bahn-Haltestelle Habichtstraße Die Haltestelle Habichtstraße wurde gemeinsam mit den übrigen Stationen der Walddörferbahn erbaut. Das Eingangsgebäude ist im für diese Bahnlinie typischen Landhausstil mit Verzierungen aus Werkstein oder Muschelkalk(?) am Eingangsportal.

Eröffnet wurde die Haltestelle erst am 23.Juni 1930, da die Gegend vorher praktisch unbewohnt war. Erst gegen Ende der 1920er entstand in Barmbek-Nord im Bereich um den Habichtsplatz das bisher größte geschlossene Gebiet von Mietwohnungen.

In der Nacht vom 27. auf den 28.Juli 1943 wurde die Umgebung um die Haltestelle durch Bomben weitgehend zerstört; auch die Haltestelle wurde beschädigt. Erst am 14.Juni 1948 wurde die Haltestelle wieder in Betrieb genommen.

U-Bahn-Haltestelle Habichtstraße, Bahnsteig Es ist Samstag, der 4.4.2009 um 620. Auf dem Bahnsteig der U-Bahn-Haltestelle Habichtstraße ist es noch dunkel. Viele Leute warten nicht auf den 623-Zug nach Wandsbek Gartenstadt.

In Bildmitte ist die Fahrtreppe sichtbar. Sie gehört zum Treppenhaus, das auf Straßenniveau herabführt.

U-Bahn-Haltestelle Habichtstraße, Fahrtreppe Die Fahrtreppe, daneben die feste Treppe, im Hintergrund der Aufzug. Die Scheiben des Geländers um den Treppenschacht sind gelblich eingefärbt. Dies Foto entstand am 9.8.2020 um 713.

Die „Habichtstraße” und der „Habichtsplatz” verdanken ihre Namen den Abfällen eines damals anrüchigen Gewerbes.

In dieser damals ländlichen Gegend des Barmbeker Feldes befand sich die städtische Abdeckerei. Sie lockte Habichte an, die sich vorzugsweise vom Aas aus der Abdeckerei ernährten.

Die Abdeckerei lag an der nordöstlichen Ecke Schlicksweg mit Steilshooper Straße. Noch im Stadtplan 1928 ist die Abdeckerei eingetragen. Laut Stadtplan von 1945 wurde das Gelände von Bomben getroffen.

Der Vollständigkeit halber sei vermerkt, dass der Name Schwalbenplatz nichts mit dieser Abdeckerei zu tun hat. Gerhard Hinrich von Essen (1770-1833) war Vogelliebhaber und Vogelforscher – ihm zu Ehren wurden einige Straßen und Plätze in Barmbek nach Vögeln benannt.

Aus dem HHA-Geschäftsbericht 1930
Die Haltestelle Habichtstraße der Walddörferbahn wurde am 23.Juni nach Einbau eines besonderen Stellwerks in Betrieb genommen. Auf Grund eines mit dem hamburgischen Staate geschlossenen Vertrages gilt die Haltestelle für die dort ein- und aussteigenden Fahrgäste in und aus Richtung Barmbeck tariflich als Haltestelle der Hochbahn. Ein bedeutender Verkehr hat sich auf dieser Haltestelle trotz der starken Bebauung der umliegenden Straßenzüge bisher nicht entwickelt.
Letztes Upload: 09.07.2023 um 19:10:06 • Impressum und Datenschutzerklärung