Hamburger Hochbahn (U-Bahn):
Wiederaufbauwagen TU1 (B-Wagen) der U-Bahn

TU1 oder TU 1?
Es kommen in der mir vorliegenden Literatur beide Schreibweisen vor. Es steht jedoch häufiger „TU 1” als „TU1”.

Auf dieser Website steht die kürzere Form. Ähnliches gilt für die anderen Typenbezeichnungen wie DT1, DT2, DT3, DT4 und TU2.

TU1-Museumswagen am 21.2.2010 in Barmbek
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die HHA aus den Rahmen, Drehgestellen und Fahrmotoren zerstörter T-Wagen die „B-Wagen” auf: Die B-Wagen waren Wiederaufbauwagen. Die Rahmen wurden bei dieser Gelegenheit etwas verlängert, so dass der Wagenkasten auf 13,50 m Länge kam. Der erste Probewagen wurde 1947 von Falkenried aufgebaut. Nach seiner Erprobung begann die serienmäßige Wiederaufbau. Er dauerte von 1948/49 bis 1951/52. Insgesamt wurden 118 Wagen als B-Wagen wieder aufgebaut. Den Bau der B-Wagen teilten sich drei Wagonfabriken: Falkenried in Hamburg, Fuchs in Heidelberg und Talbot in Aachen.

Die B-Wagen waren elektrisch genauso ausgestattet wie die T-Wagen der 1. bis 13. Lieferung. Somit konnten gemischte Züge gebildet werden.

Von Anfang an waren die B-Wagen mit pneumatischen Türschließern ausgestattet. Ihr Innenraum war heller als der Innenraum der T-Wagen. Beispielsweise bestanden die Holzlattensitze aus hell gebeiztem Eichenholz. Nur die Seitenfenster zwischen den Türen wurden ab 1954 mit Fensterklappen ausgestattet – vorher hatte kein Seitenfenster Lüftungsklappen.

Ab 1958 erhielten die B-Wagen die neue Bezeichnung TU1. Ebenfalls auf den T-Wagen basierte die spätere Umbaureihe TU2. Wagen dieses Typs entstanden von 1959 bis 1961.

Die T-, TU1- und TU2-Wagen wurden ab 1963 bis etwa Ende 1970 aus dem Fahrgastbetrieb genommen. Die Tabelle zeigt die Anzahl der betriebsfähigen Fahrzeuge:[5,Seite 96]

T-WagenTU1TU2
August 19692810899
Ende Februar 1970182867
April 19704867
Ende Mai 19700060
Oktober 1970008
30.Dezember 1970
(letzter Betriebstag TU2)
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Innenaufnahmen vom TU1-Museumswagen

TU1-Museumswagen, hintere Sitzbank
TU1-Museumswagen, hintere Sitzbank Die beiden Bilder zeigen die Sitzbank an der Nicht-Fahrerseite des TU1. Es sind hell gebeizte Lattensitze aus Eichenholz. Unter den beiden äußeren Sitzen ist je ein Heizradiator installiert. Unter der Dreiersitzbank sind Feuerlöscher und Löschsand untergebracht.
TU1-Museumswagen, Haltegriff an der Decke An der Wagendecke sind Haltegriffe befestigt. Sie verleiten zum Spielen. Zieht man ruckartig an ihnen, stellt sich das kleine Schriftfeld auf den nächsten Text. Hier zeigt das Schriftfeld „Säuglingspflege” an.
TU1-Museumswagen, Zugbegleitersitz Neben der Führerkabine befindet sich ein zum Fahrgastraum gehörendes Sichtfenster nach vorne und der Klappsitz für den Zugbegleiter nmit einem weiteren Sichtfenster nach vorne.
Die Fotos vom Inneren des TU1-Wagens 8838 entstanden am 21.2.2010 während einer Sonderfahrt.

Der TU1-Wagen 8838 wurde 1948 aus dem im Zweiten Weltkrieg beschädigten Wagen 324 wieder aufgebaut. Im Herbst 2008 wurde er zusammen mit dem TU2-Museumswagen 8762 der Öffentlichkeit vorgestellt.

TU1-Museumswagen im Tunnel Das Foto zeigt das Innere des TU1-Museumswagen während der Sonderfahrt am 26.1.2014 auf einem der Tunnelabschnitte. Die Fahrgäste häufen sich an der für die Sonderfahrt geöffneten Tür des Führerstands.
Letztes Upload: 09.07.2023 um 19:10:08 • Impressum und Datenschutzerklärung