Hamburger Hochbahn (U-Bahn):
Innenaufnahmen von den Museumswagen 11 und 220


Wagen 11

Die Netzspinnen an der Decke des Museumswagens sind ein beliebtes Fotomotiv. Bei diesem Foto der Netzspinne in Wagen 11 hat das Blitzlicht im glänzenden Lack einige Reflektionen erzeugt. Man beachte den historischen Schreibfehler beim Stationsnamen „Hudtwalckerstraße”.

So gut es ging, wurde der Wagen in den Zustand von 1916 versetzt.
Innenansicht in Richtung Führerstand. Museumswagen 11 der Hamburger Hochbahn.
Deckenleuchte im Museumswagen 11 der Hamburger Hochbahn Links an der Front befindet sich die Nische mit dem Klappsitz für den Zugbegleiter. Der Fahrer betritt seinen Führerstand durch die rechts im Bild sichtbare Tür. Seitlich an der Kabine befindet sich eine Glasscheibe, die eine Sichtverbindung zwischen Fahrer und Zugbegleiter ermöglicht.

Fast mittig am oberen Bildrand ist der rote Griff der Notbremse zu sehen. Der Zugbegleiter hätte seinen Platz verlassen müssen, um sie zu betätigen. Unter der Notbremse ist ein Feuerlöschkasten eingebaut. Der an ihn angebrachte Pulverfeuerlöscher ist nicht historisch.

Besonders ins Auge fällt die Haltesäule mit dem sorgfältig geputzten Handgriff.

Auch die Deckenleuchten sind sehenswert!

Innenansicht im Museumswagen 11 der Hamburger Hochbahn Türgriff im Museumswagen 11 der Hamburger Hochbahn
Die Sitzplätze der zweiten Klasse sind gepolstert gewesen. Das Bild vom anderen Wagenende zeigt im Vordergrund die zweite Haltesäule und den zweiten Feuerlöschkasten. In ihm war früher eine Wasserspitze untergebracht; nun ist es ein Pulverfeuerlöscher. Die Aufschrift am Kasten lautet „Feuerspritze! Zum Gebrauch Deckel aufklappen und Spritze herausheben.

Die Schiebetüren waren aus Eichenholz. Später wurden sie durch Schiebetüren aus Aluminium ersetzt. Die alten Türgriffe wurden dabei wieder verwendet. Das Emailschild besagt „Nicht öffnen, bevor der Zug hält!”. Die Spiegelung entstand durch den Fotoblitz.

Werbeplakat für das Millerntor-Theater / Lichtspielhaus Mir gefällt der Stil des Plakats besonders gut. Es ist im Museumswagen 11 an den Scheiben und seitlich an der Wagendecke angebracht. (Modifiziert aus einem Foto von Horst Buchholz. Es ist auf seiner Website unter HOMMAGE an den Wagen 11 der Hamburger Hochbahn zusammen mit Text und weiteren Fotos zu sehen.)
Das Millerntor-Theater / Lichtschauspielhaus wurde im 2. Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt. Erst 1951 wurde es als Millerntor-Lichtspiele neu eröffnet. 1963 wurde der Betrieb des Kinos beendet und das Kinogebäude wurde abgerissen. An seiner Stelle wurde dort ein Bürohochhaus für die Iduna-Versicherung errichtet. Dies Hochhaus wurde 1995 durch eine Sprengung ebenfalls abgerissen.


Wagen 220

Wagen 220, Saarlandstraße Das Foto zeigt den Wagen 220 am 8.11.2008 in der Haltestelle Saarlandstraße.

Der Wagen 11 führt die 2. und die 3. Wagenklasse. Der Wagen 220 führt nur die 3. Wagenklasse.

Der Wagen 220 wurde als Zweirichtungsfahrzeug gebaut. Deshalb hat er auf jeder Seite einen Führerstand.

Das Foto zeigt den Fahrerraum von Wagen 220. Der Hilfsfahrerraum am anderen Wagenende ist nicht ganz so breit. Links neben dem abgetrennten Fahrerraum ist der Klappsitz für den Zugbegleiter oder für den Postschaffner zu sehen. Das nach vorn gerichtete Fenster am Klappsitz geht nicht so weit herab wie das entsprechende Fenster des Wagens 11.
Der Hilfsfahrerstand ist lediglich mit den nötigsten Bedienungselementen ausgestattet. Das schwarze Schild erinnert den Fahrer an die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h.
Schilder im Museumswagen 220
Einige Hinweisschilder informieren die Fahrgäste über das gewünschte Verhalten in der U-Bahn. Die beiden Schilder sind stellvertretend für etliche mehr!

Noch interessanter sind die im Wageninneren angebrachten Reklameschilder:

Snuten und Poten ein Genuss,
doch
„Bullrich-Salz” als Magenschluss.

Oder:
So wichtig wie die Braut zur Trauung
ist
„Bullrich-Salz” für die Verdauung.

Als Knabe hatte ich den Spruch natürlich gerne verdreht:
So wichtig wie „Bullrich-Salz” für die Trauung
ist die Braut zur Verdauung.

Als ich Morsen lernte, hatte ich während der täglichen U-Bahn-Fahrten auf dem Arbeitsweg die Schildertexte in Morselautschrift rezitiert. „So wichtig” war dann di-di-dit dah-dah-dah di-dah-dah di-dit dah-di-dah-dit di-di-di-dit dah di-dit dah-dah-dit. Das übte!

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Letztes Upload: 09.07.2023 um 19:10:08 • Impressum und Datenschutzerklärung