Architek- tonische Strömung | Zeitraum | Hinweise | Beispiele
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Historismus
| Bis zum
1.Weltkrieg
| Historismus ist ein Sammelbegriff für Architekturformen aus der Zeit von etwa 1860 bis 1910. Sie basieren auf älteren klassischen Stilformen wie Klassizismus, Neogotik, Neorenaissance, Neobarock, Neoromanik und Neoklassizismus. Die
Vorsilbe „Neo” ist griechisch und bedeutet „Neu”
Klassische Stilformen und edle Materialien: Zunächst kopierte man historische Kunstformen. Später wurden die alten Kunstformen kombiniert, variiert und mit neuen Inhalten gefüllt.
| Kelling- husenstraße
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Reform- architektur
| Wiederaufnahme norddeutscher Bauformen in Stil und Material. Damit sollte Historismus und Jugendstil überwunden werden, um ein modernes und repräsentatives Erscheinungsbild zu schaffen. Die so errichteten Gebäude waren in der Regel aus
Naturstein gebaut und verfügten über keramische Wandgestaltungen und schmiedeeiserne Treppengeländer.
| Mundsburg
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Technisches Bauen | Vom Industriebau übernommen. Sichtbar belassene Stahlkonstruktion | Baumwall, Rödingsmarkt
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Heimatstil | Einfach, eher behäbig, hohe Walm- und Satteldächer, materialgerechte Konstruktion, nur wenig Verzierungen, waagerecht gegliederte Sprossenfenster. | Ahrensburg Ost, Buckhorn
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Neues Bauen
| Zwischen dem 1. und 2.Weltkrieg
| Teil eines sich entwickelnden internationalen Stils (Bauhaus) nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland. Durch ihn wurde der Funktionalismus zum vorherrschenden Prinzip in der Architektur.
Schmucklose Flachbauten, kompromisslos modern
| Zugangspavillon Stephansplatz, Unterwerk Stephansplatz
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Fünfziger Jahre | Nach dem 2.Weltkrieg | Leicht scheinend, hell und luftig | Borgweg, Feldstraße
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Funktiona- lismus
| Im Funktionalismus bestimmt die Idee der Funktion das Gebäude: Die Form folgt der Funktion. Dadurch soll eine maximale Wirtschaftlichkeit erreicht werden. In dieser sachlichen Architektur wurde auf überflüssige Repräsentationsräume
und Dekoration verzichtet. Die Gegenströmungen zum Funktionalismus sind Postmoderne und Dekonstruktivismus.
| Schlump
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Post- moderne | bis heute | Postmoderne ist eine ab den 1960ern einsetzende Gegenbewegung zum strengen Funktionalismus zugunsten einer spielerischen Wiederaufnahme traditioneller bzw. historisierender Architekturformen wie Erker, Säulen und Bögen. So werden die
Formen der modernen Architektur mit den Formen der früheren Architektur verbunden. Der Begriff Postmoderne für diese Art der Architektur wurde 1975 eingeführt. Laut dem Duden in der 23. Auflage ist dieser aus dem Englischen übernommene Begriff umstritten. Der Duden beschreibt ihn als Bezeichnung verschiedener Strömungen der gegenwärtigen Architektur, der Kunst und der Kultur.
| Norderstedt Mitte
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Konstruk- tivismus
| Der Konstruktivismus kam in den 1920ern aus der Sowjetunion nach Westeuropa. Die Architektur soll sich auf die unbedingt notwendigen funktionalen Elemente reduzieren und ausschließlich durch die Konstruktion dominiert werden.
Funktionsbestimmtes Bauen, sichtbare Konstruktion bestimmt die Architektur.
| Südeingang (Turmweg) Hallerstraße
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Dekonstruk- tivismus
| Dekonstruktive Architektur ist durch sich überschneidende, unterbrochene und abgeschrägte Formen gekennzeichnet. Dadurch entsteht ein Eindruck von Destabilisierung und technischer Unmöglichkeit. Eine überraschende
Materialverwendung und die ungewohnten Formen lassen den Betrachter erstaunen.
Auflösung starrer Konstruktionen durch überraschende Effekte.
| St. Pauli |