![]() Hochbahn-Haltestelle Kiekut am 8.8.2004 |
Um 1890 wurde in dem Bereich ein hölzerner Vermessungsturm errichtet. Von dort aus hatte man einen schönen Rundblick. Der Turm ist nicht mehr vorhanden. Man sollte meinen, dass der Name „Kiekut” mit diesem Aussichtspunkt zu tun haben könnte. Dies stimmt nicht – der Name stammt von einer im Nebenerwerb betriebenen Wirtschaft „Kiekutkat”. So steht es auf →Schmalenbecker Straßen- und Wegenamen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, unter →„Alte Postkarten” die alten Ansichten der Kiekutkat, des Turmes und der Haltestelle zu betrachten.
![]() | Links ist die Fahrzielanzeige aus dem oberen Foto etwas größer dargestellt. „Kiekut” sollte ursprünglich „Schmalenbeck Ost” heißen. Ich habe jedoch nicht bestätigt gefunden, dass sie jemals wirklich diesen Namen trug. Die Station wurde am 17.Juni 1922 eröffnet. |
![]() Auf dem Bahnsteig unter dem Bahnsteigdach am 28.7.2022. Die untere Zeile der Fahrzielanzeige sprang gerade um. Mittlerweile wird auch hier WLAN angeboten. |
![]() Der Eingang zur Haltestelle Kiekut ist von der Straße Barkholt aus zugänglich. Foto vom 16.8.2015 |
In einer Pressemitteilung vom 4.5.2020 gab die HHA zur Haltestelle Kiekut bekannt: Umfangreiche Untersuchungen der Schäden im Mauerwerk haben ergeben, dass ein Abriss und Neubau der Schalterhalle notwendig ist. Die Abrissarbeiten können bereits am 11. Mai beginnen. Fertigstellung und Eröffnung der neuen Schalterhalle ist für Mitte 2021 geplant.
Diese Pressemitteilung war zu optimistisch, denn in der Pressemitteilung vom 10.1.2022 steht: Heute starten die Bauarbeiten für die neue Schalterhalle an der U-Bahn-Station Kiekut. Die alte Schalterhalle der Haltestelle, die in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert, musste im Frühjahr 2020 aufgrund von Schäden im Mauerwerk abgerissen werden. Die Planungen hatte die HOCHBAHN zwischenzeitlich noch einmal überarbeitet. Nun liegt die Genehmigung für den Neubau vor. Die Arbeiten sollen im Frühsommer 2022 abgeschlossen sein.
![]() Eingang zur Haltestelle Kiekut am 16.8.2015 |
![]() 16.8.2015: Haltestelle Kiekut, Übergang zwischen Eingang und Bahnsteig |
![]() 16.8.2015: Blick von der Brücke im Verlauf der Straße „Bei den rauhen Bergen” über das Bahnsteigdach der Haltestelle Kiekut zu den Laternen auf dem Bahnsteig. Unten im Bild ist die Bahnsteigüberdachung. |
Man stellte jedoch fest, dass die Schaffung eines gemeinsamen Bahnhofs in Ahrensburg sehr kostspielig gewesen wäre, denn auch die Eisenbahnstrecke hätte dazu umgebaut werden müssen. Ahrensburg hätte sich an den Kosten beteiligen müssen; das wollte oder konnte man nicht. Auch die Grundeigentümer in Ahrensburg waren gegen diese Trassenführung. Die Lübecker Eisenbahn befürchtete, es könnten Fahrgäste abwandern. Somit wurde die Streckenführung so umgeplant, dass sie südlich an Ahrensburg vorbei durch unbebautes Gebiet führte.
Rasch traf die Freiwillige Feuerwehr Großhansdorf ein. Die Fahrgäste konnten den Zug zunächst nicht verlassen, weil der havarierte Zug auf dem Bahndamm stand. In jener Nacht bei Dunkelheit, Sturm und regendurchnässtem Untergrund wäre ein selbstständiger Abstieg vom Bahndamm zu gefährlich gewesen. Die Feuerwehr Ahrensburg kam zu Hilfe. Die Insassen des Zuges wurden mittels deren Drehleiter evakuiert.
Zum Unglückszeitpunkt tobte der Orkan „Xaver”. Er hatte die Buche entwurzelt.
Beschädigt wurde aus der DT4.5-Garnitur mit der Betriebsnummer 187 der Wagen 187-4.
An der Trasse wurden die Stromschiene und die Brücke beschädigt. Die Hochbahn schätzte den Sachschaden auf € 1,5 Millionen beim Zug und € 0,5 Millionen bei der Brücke.
Hinsichtlich des beschädigten ersten Wagens stellte die Hochbahn fest, dass eine Reparatur in eigener Werkstatt nicht möglich ist. Der Reparaturauftrag ging an die Firma FWM Fahrzeugwerke Miraustraße GmbH in Hennigsdorf bei Berlin. In Hennigsdorf wurde der Schaden behoben. Die Reparatur hatte ungefähr € 0,7 Millionen gekostet. Die erste Kostenschätzung der Hochbahn belief sich auf das Doppelte. Wer für den Schaden am Wagen und an der Brücke aufkommen muss, war Mitte Juli 2015 noch nicht entschieden.[147 Stormarn-Ausgabe, 22.7.2026, Christine Weiser: Die Rückkehr der Orkan-Bahn]