Die Linie U1 der Hamburger Hochbahn:
Wandsbek Gartenstadt

U-Bahn Station Wandsbek-Gartenstadt
Die Zugangsgebäude von Wandsbek-Gartenstadt, Trabrennbahn und Farmsen sind einander ähnlich. Für alle alten Bahnhofsgebäude der Walddörferbahn, vielleicht mit Ausnahme von Habichtstraße, war im ersten Kriegsjahr 1914 Baubeginn. Bei Kriegsbeginn am 1.August 1914 waren sie im Rohbau fertig gestellt.

Zur Gartenstadtbewegung: Eine Gartenstadt in diesem Sinne ist eine geplante Siedlung auf genossenschaftlicher Grundlage. Kennzeichnend für eine solche Siedlung sind Einzelhäuser mit Gärten, wobei die Gärten durchaus die Möglichkeiten des Gemüseanbaus und der Kleintierhaltung boten. Zu Anfang des 20.Jahrhunderts entstanden solche Siedlungen beispielsweise in Hellerau bei Dresden, Leipzig-Mariabrunn, Karlsruhe, Hofgarten bei Magdeburg, München-Perlach, Neumünster und in Wandsbek-Hinschenfelde.

Im Wandsbeker Stadtteil Hinschenfelde baute die Gemeinnützige Gartenbaugenossenschaft Wandsbek ihre Gartenstadt im Zeitraum von 1910 bis 1914 als Einzelhaussiedlung mit anfänglich 179 Zwei- und Fünffamilienhäusern.

Diese Siedlung erhielt am 7.12.1913 durch die Straßenbahn ihren Anschluss an das Nahverkehrsnetz. Der neue Streckenabschnitt vom Wandsbeker Marktplatz bis Wandsbek-Gartenstadt der vorhandenen Linie 3 wurde an diesem Tag in Betrieb genommen.


Die Eröffnung der Hochbahnstation für den provisorischen Dampfbetrieb war am 12.September 1918. Der Dampfbetrieb wurde am 28.Juli 1919 eingestellt. Die Wiedereröffnung — nun für den elektrischen Betrieb — erfolgte am 6.September 1920.

Die Station wurde unter dem Namen „Hinschenfelde” geplant. Am 12.September 1918 wurde sie jedoch als „Wandsbek-Gartenstadt” in Betrieb genommen. Hierzu gibt es widersprüchliche Angaben. Sie besagen, dass die Station zunächst als„Hinschenfelde” in Betrieb ging. Möglicherweise wurde von 1937 bis 1946 „Wandsbeck-Gartenstadt” als Name verwendet. Der jetzige Stationsname ist „Wandsbek-Gartenstadt”.


Mit der Erweiterung der Station Wandsbek-Gartenstadt um einen zweiten Bahnsteig wurde am 4.August 1963 die letzte Lücke zwischen der neuen U-Bahn-Strecke durch Wandsbek und der Walddörferbahn geschlossen. Der zweite Bahnsteig ist der nördliche der beiden. Für die Überdachung des neuen Bahnsteigs beschaffte die HHA kein neues Dach: Zeitgleich wurde ihr Bahnhof Farmsen umgebaut und dort wurde eine alte Bahnsteigüberdachung frei.

Bedauerlicherweise versäumte man damals, die U-Bahn-Strecke von Wandsbek-Gartenstadt aus gleich nach Bramfeld zu verlängern. In der Tageszeitung „Hamburger Abendblatt” vom 12.12.1960 wird auf Seite 3 unter der Überschrift „Schneller nach Bramfeld” vorgeschlagen, beim Bau der erforderlichen Erweiterung des Bahnhofs Wandsbek-Gartenstadt für die neue Wandsbeker U-Bahn-Strecke, die hier in die Walddörferstrecke eingefädelt wird, die geplanten Kehrgleise östlich des Bahnhofs nach Norden in Richtung Bramfeld zu einer Stichstrecke zu verlängern. Man hätte so die Hohnerkampsiedlung und wohl auch das Bramfelder Zentrum beim Bramfelder Dorfplatz mit verhältnismäßig geringem Aufwand an das U-Bahn-Netz anschließen können.


Der Eingang zur Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt Das am 15.12.2007 geknipste Foto zeigt das Schutzdach über dem Zugang der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt. Was hätte wohl der Architekt Eugen Göbel dazu gesagt? Eugen Göbel hatte für alle Haltestellen der Walddörferbahn die Zugangsgebäude entworfen.
Gitter auf der Hochbahnbrücke Lesserstraße bei der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt Terrakottarelief am Widerlager der Hochbahnbrücke Lesserstraße bei der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt An der Widerlagern der Brücke über die Lesserstraße ist auf jeder Straßenseite ein Terrakottarelief angebracht. Die beiden Motive sind ähnlich; bei dem hier nicht gezeigten Relief auf der östlichen Seite hält der mangelhaft gekleidete Herr einen Ring bzw. einen Reifen in den Händen. Ebenfalls nur auf der östlichen Seite befindet sich eine Halteöse. Sie hielt wohl die Fahrleitung der Straßenbahn, die von 1926 bis 1959 unter der Brücke hindurch weiter nach Hellbrook fuhr.

An der gleichen Brücke ist das verzierte Gitter zu bewundern!


Die Strecke der U1 in Richtung Innenstadt taucht nach Passieren von Wandsbek-Gartenstadt in den Tunnel ab. Die meisten oberirdischen Bauten der Tunnelstrecke durch Wandsbek sind schlichte Eingänge am Straßenrand. Umso bemerkenswerter ist die Ausgestaltung der Bahnsteighallen. Allerdings sind seit dem Bau der Strecke Anfang der 1960er mehrere Jahrzehnte ins Land gegangen und so toll wie damals erscheinen uns die unterirdischen Bahnsteighallen nicht mehr!
Tunnelrampe der U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Alter Teichweg
Zug der U1 zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Alter Teichweg Eine Fußgängerbrücke führt über die Bahnstrecke der U1 zwischen Alter Teichweg und Wandsbek-Gartenstadt. Von der Brücke aus kann man die Züge gut fotografieren! Hier hat es am 12.August 2004 den DT4 mit der Betriebsnummer 153-4 erwischt.
Dieser DT4 147-4 hielt am 20.11.2004 in Wandsbek-Gartenstadt. Links im Hintergrund ist das Dach des Zugangsgebäudes vor dem grauen Novemberhimmel zu erkennen.
Die stimmungsvolle Nachtaufnahme vom 4.2.2011 ist auf http://hamburgergeschichten.wordpress.com zu finden (dortige CC-Lizenz).

Wandsbek-Gartenstadt nach dem großen Umbau Mitte 2015
Am 22.1.2013 verkündete die HHA in einer Pressemitteilung: Man habe vor, im Jahr 2013 die Haltestellen Osterstraße, Emilienstraße, Christuskirche und Kiwittsmoor barrierefrei auszubauen. Außerdem soll mit den Bauarbeiten für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen Eppendorfer Baum, Hammer Kirche und Wandsbek-Gartenstadt mit dem Ziel einer Fertigstellung in 2014 begonnen werden.

Tatsächlich wurde der vollständige Umbau von Wandsbek-Gartenstadt Anfang Mai 2015 mit dem Abbau der Baugerüste abgeschlossen. Im Verlauf des Umbaus konnten jedoch beide Fahrstühle in 2014 in Betrieb genommen werden, so dass die Barrierefreiheit in 2014 erreicht wurde. Beide Bahnsteige wurden praktisch vollständig neu aufgebaut.

Der DT5-Zug hat seine Endhaltestelle Wandsbek-Gartenstadt erreicht. Er wird zum Kehrgleis weiterfahren. Der letzte Wagen des Zuges hat die Nummer 314-1.

Die sanierte, verlängerte und neu verkleidete Bahnsteigüberdachung zeigt unterschiedliche Grüntöne. Sonst überwiegt die Farbe grau.
An der glänzenden grünen Kante des Bahnsteigdaches spiegeln sich rote Teile des Zuges.

Auf dem Nachbarbahnsteig erwartet ein DT5-Zug seine Abfahrt in Richtung Barmbek und dann weiter auf dem Innenring über Mundsburg – Innenstadt – Schlump wieder nach Barmbek. Er wird abfahren, nachdem der nächste Zug der Linie U1 am selben Bahnsteig eingetroffen ist und die Fahrgäste umgestiegen sind.
Wandsbek-Gartenstadt: Der Zugang zum Richtungsbahnsteig stadteinwärts.

Die Treppenzugänge sind oben auf den Bahnsteigen nicht eingehaust, sondern sie sind lediglich überdacht. An den beiden Bahnsteigenden hinter den Treppenzugängen wurden die Fahrstühle eingebaut.
Wandsbek-Gartenstadt: Fahrstuhl am Richtungsbahnsteig stadtauswärts. Der DT5-Zug im Hintergrund des Fotos steht auf einem der beiden Kehrgleise.
Wandsbek-Gartenstadt: Hinweisschilder für das Personal
Die Fahrgäste sollen das Gleis gar nicht betreten. Hier sollen die Hochbahnmitarbeiter besondere Regeln vor dem Betreten des Gleises beachten.
Letztes Upload: 09.07.2023 um 19:10:10 • Impressum und Datenschutzerklärung