![]() | Einer der nördliche Ausgänge der Station Steinstraße führt auf das Parkhaus des Technik-Kaufhauses „Saturn” zu. Genau dort befand sich seit 1855 die nach Plänen von William Lindley erbaute „Wasch- und Badeanstalt Schweinemarkt” — eben, bis Horten dort 1963 ein Kaufhaus baute. In diesem Gebäude befindet sich jetzt das Technik-Kaufhaus Saturn (Stand 2017). |
Die Keramikbilder von Walter Siebelist im Zugang zur U-Bahn-Station (gleichzeitig Fußgängerunterführung) am Parkhaus erinnern an die Badeanstalt. Walter Siebelist (*30.3.1904 Hamburg; †7.6.1978 Hamburg) war eines der fünf Kindern des berühmten impressionistischen Freiluftmalers Arthur Siebelist (*21.7.1870 Loschwitz bei Dresden; †4.1.1945 Hittfeld).
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Die Bahnsteighalle ist beachtlich ― fast schon ein Säulenpalast! Es sind 18 Säulen.
Aus dieser Ansicht mögen die Säulen an Baumstämme oder Pilze erinnern. Vom Bahnsteig aus gesehen scheint die Halle nicht so hoch zu sein, denn das Leuchtenband ist niedriger angebracht. Die Gleise liegen fast 25 m unter der Oberfläche. |
![]() Die Bahnsteighalle U-Bahn Steinstraße am 26.9.2017. Die Fotos weiter oberhalb sind vom August 2004 |
Der südliche Ausgang der Station Steinstraße stößt auf einen Tunnel zur Unterquerung der Straße Klosterwall am Deichtorplatz. In diesem Tunnel trennt ein Gitter die beiden Benutzergruppen Fußgänger und Radfahrer voneinander.
In Richtung zur Amsinckstraße hin haben Radfahrer zwei Möglichkeiten. Geradeaus führt eine befahrbare Rampe zur Amsinckstraße, in der Abzweigrichtung müssen sie absteigen. Hier ist eine Treppe mit einer seitlichen Lauffläche zum Schieben der Fahrräder vorhanden (Siehe erstes folgende Foto). Das Hinweisschild hat den Inhalt „Radfahrer Richtung Ost-West-Str./ Burchardstr. Tunnel benutzen.”).
Viel interessanter ist das andere Ende des unterirdischen Radwegs am Ausgang zur Burchardstraße (Siehe zweites und drittes folgende Foto). Hier sind für die Radfahrer zwei feste Treppen nebeneinander mit je einem elektrisch angetriebenen schrägen Förderband vorhanden. Das erleichterte den Fahrradbenutzern mit ihren schweren Fahrrädern die Bewältigung des Höhenunterschieds ungemein. Erleichterte ? Die Förderbänder stehen schon lange still — die Radfahrer müssen schieben.
Fast genau einen Monat vor Eröffnung der Haltestelle Steinstraße veröffentlichte das „Hamburger Abendblatt” in der Ausgabe vom 3.9.1960 auf Seite 3 den lustigen Artikel „Radfahrertreppe mit 30 Stufen und Leitrillen -
Merkwürdige Bauerei am Deichtorplatz”. Der Redakteur mokierte sich darüber, dass der für Radfahrer bestimmte Schmalspurtunnel […] jäh an einer Treppe mit 30 Stufen
endet. Der Artikel führt weiter aus, dass die Architekten seitlich der Stufen Leitrillen zum Schieben der Fahrräder schufen
und dass für die Benutzung der Treppe fast die Kräfte eines Athleten
erforderlich seien.
Die jetzt nicht mehr in Betrieb befindlichen Förderbänder erwähnt der Artikel nicht. Vielleicht hat gerade dieser Zeitungsartikel dazu geführt, dass man sich die Sache mit den Förderbändern einfallen ließ!
![]() | Deichtorplatz aus Richtung Amsinckstraße — Treppe für Radfahrer hier ohne Radförderband. |
![]() | Links 2-mal für Radfahrer, rechts für Fußgänger. Die Förderbänder für die Fahrräder sind außer Betrieb. Das linke Förderband ist unterbrochen. |
![]() | So sieht es oben an der Radfahrertreppe aus.
Alle drei Bilder: 7.11.2008 |