Die Linie U1 der Hamburger Hochbahn:
Meßberg

U-Bahn Meßberg Mitte August 2004 und mitten in der Innenstadt: Die Bäume machen die Straße und den Eingang fast unsichtbar!

Dieser Eingang der U-Bahn-Station Meßberg (gleichzeitig Fußgängerunterführung) befindet sich an einer der meistbefahrensten Straßen Hamburgs, der Willy-Brandt-Straße (bis 17.12.2005: Ost-West-Straße).

Der dunkle Kirchturm im Bildhintergrund gehört zur Ruine von St. Nikolai.

Meßberg ist die optimale U-Bahn-Station, wenn man in das Kontorhausviertel gelangen möchte.

Meßberg war einige Monate lang Endstation der jetzigen Linie U1. Eröffnet wurde die Station Meßberg am 22.Februar 1960. Die Verlängerung der Strecke bis zum Hauptbahnhof folgte am 2.Oktober 1960.

Mit dem Bau der Verlängerung Jungfernstieg-Hauptbahnhof über Meßberg und Steinstraße wurde am 10.Oktober 1955 am Platz „Alter Fischmarkt” begonnen. Der Bau dieser Strecke dauerte 5 Jahre. Er hatte doppelt so lange gedauert wie ursprünglich geplant.

U-Bahn Meßberg, Eingang Brandstwiete/Kleine Reichenstraße

Das 1959 geschaffene Keramikmosaik hat die Neuverkachelung der Station, die 1979 erfolgte, überstanden. Es befindet sich am Ausgang (gleichzeitig Fußgängerunterführung) Brandstwiete/Kleine Reichenstraße. Der Künstler Fritz Kronenberg (*13.2.1901 in Köln; †4.4.1960 in Hamburg) bezog seine Inspirationen aus dem französischen Kubismus, einer Richtung der modernen Malerei ab 1908. Kubismus beinhaltet Abstrahieren zu würfelförmigen Formen ohne Zwang einer Perspektive. Die Farbe spielt eine bedeutendere Rolle, die Formen wirken durch das Fehlen von Schattierungen flach und fragmentiert.

Dies Mosaik vermittelt durchaus perspektivische Eindrücke. Leider wird der Gesamteindruck durch die hineinragenden Handläufe sehr gestört.

Vielleicht eine Bemerkung zum Straßennamen Brandstwiete oben links auf dem Bild. In dieser Straße wohnte der Hamburger Bürger Hein Brand. Hein Brand wurde gegen Anfang des 15.Jahrhunderts in Hamburg verhaftet, denn er hatte den Herzog Johann von Sachsen-Lauenburg auf der Straße beschimpft. Der Herzog hatte ihm trotz mehrerer Mahnungen seine Schulden nicht zurückgezahlt. Die Verhaftung brachte bei der ohnehin bereits gereizten Bevölkerung das Fass zum Überlaufen. Bürger Brand wurde freigelassen. Der damalige Bürgermeister Kersten Miles befürchtete einen Bürgerkrieg. Nach viertägigen Verhandlungen wurde der Rezess von 1410 vereinbart, der als die erste Hamburger Verfassung gilt.

Auch der Name des Platzes Meßberg hat nicht die Bedeutung, die ein moderner Mensch erwartet. 1916 wurde der kleine Platz so benannt. Die wörtliche Übersetzung lautet „Misthaufen”. Ab dem Mittelalter wurde der Platz zum Lagern von Unrat benutzt.

9.4.2005: Ein Blick in die Automatenhalle am Zugang Brandstwiete
Die beiden Fahrscheinautomaten gehören verschiedener Generationen an. Der im Foto linke Automat zeigt zwei vertikale Reihen mit Druckknöpfen zur Auswahl des gewünschten Fahrscheins. Der modernere Automat rechts daneben hat satt dessen einen berührungssensitiven Bildschirm (Touch Screen).
9.4.2005: Auf dem Bahnsteig. Die ursprünglichen Kacheln waren deutlich heller!
16.1.2020: Ähnlich wie die Haltestelle Hallerstraße wird ein Abschnitt der Bahnsteighalle von zwei Säulenreihen gestützt. Eine der vielen nicht realisierten U-Bahn-Planungen sah eine weitere U-Bahnlinie und eine viergleisige Haltestelle Meßberg vor.
16.1.2020: Vermutlich stand auf dem Fußboden im Vordergrund eine mittlerweile entfernte Vitrine
Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:48:34 • Impressum und Datenschutzerklärung