Das ursprüngliche Zugangsgebäude wurde 1963 abgerissen. Die Haltestelle wurde tiefer gelegt, damit die Gleise die Langenhorner Chaussee unterqueren konnten. Auf der anderen Straßenseite wurde eine Kehranlage mit drei Abstellgleisen eingerichtet.
![]() Am 21.12.2004: Eine der Straßen in der Nähe der ehemaligen Endstation Ochsenzoll hat den passenden Namen der Gegenpartei: Schmuggelstieg. Man gelangt zum Schmuggelstieg, indem man vom Bahnsteig aus durch den Straßentunnel zur anderen Seite der
Langenhorner Chaussee geht. Schaut man sich um und blickt zum Bahnsteig zurück, hat man den Anblick, den das Bild vermittelt: Steriler geht es nicht! |
![]() Für Schmuggler ist es wichtig zu wissen, wie sich das Aktionsfeld bei Nacht darstellt. Der Bahnsteig sieht am 16.12.2017 gegen ½1 Uhr am frühen Samstagmorgen gar nicht übel aus! |
![]() Als Schmuggler muss man vorsichtig sein. Man wird sich darauf einstellen, dass sich die verdächtige rotgekleidete Person hinten im Fußgängertunnel unter der Langenhorner Chaussee bei Annäherung als getarnter Zöllner zu erkennen geben könnte! |
![]() Ein neues Haltestellengebäude – eher ein Pavillon – wurde am 18.9.1964 in Betrieb genommen.[99,Heft 3/1964]Wohl aus der gleichen Zeit stammt die
Fußgängerunterquerung der Langenhorner Chaussee. Das Foto oberhalb zeigt den anderen Zugangspavillon auf der Westseite der Langenhorner Chaussee am 4.4.2011. |
![]() Vom Bahnsteig aus fotografiert: In der Unterführung ist das Gleis nach unten gewölbt. Rechts im Bild ist noch ein alter Prellbock und ein stillgelegtes Gleis des ehemaligen Güterbahnhofs Ochsenzoll zu sehen. |
![]() Abstellanlage Ochsenzoll |
Am 15.10.1948 war Baubeginn der Alsternordbahn (ANB) zwischen Ochsenzoll und Ulzburg Süd. Man hat sehr lange daran gebaut, denn erst am 17.5.1953 erfolgte die Eröffnung der Strecke.
Die Hochbahn verlängerte sich dann immer mehr entlang der Strecke der ANB nach Norden. Gleichzeitig verkürzte sich das südliche Ende der ANB. Am 1.6.1969 wurde die Verlängerung der Hochbahnstrecke von Ochsenzoll bis Garstedt in Betrieb genommen.
Vorher war, wie Gert Hagemann in der Juli-August-Ausgabe 1967 der Zeitschrift „moderne eisenbahn” schrieb, der Endbahnhof Ochsenzoll eine Kuriosität sondergleichen
. Hier bestand damals eine Gleisverbindung zwischen der Hochbahn und der
Bundesbahn mit ihrem Ochsenzoller Güterbahnhof. Auf der gegenüberliegenden Seite der Langenhorner Chaussee befand sich die Endstation der von der AKN (Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster) betriebenen Alsternordbahn. Zwischen der
AKN und den Anlagen auf der anderen Straßenseite gab es keinerlei Gleisverbindung.
Die HHA verwendete in Ochsenzoll und für die Güterstrecke zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll zwei 1926 und 1927 gebaute 172 kW starke Speziallokomotiven. Sie besaßen für den Rangierdienst Puffer, Schraubenkupplungen und zusätzlich Scharfenbergkupplungen. Auf dem Dach hatten sie einen versenkt angeordneten Scherenstromabnehmer und konnte somit auch die U-Bahn-Tunnel befahren. Auf U-Bahn-Gleisen benutzte sie normale Stromabnehmer.
Die 9,07 m langen Lokomotiven sahen anfänglich mit ihrem Mittelfahrerhaus ähnlich aus wie die Lokomotive Bo-Bo No1 der North Eastern Railway. Später (wann genau?) wurden die beiden Lokomotiven der HHA umgebaut. Das sich in der Mitte befindliche Fahrerhaus verlor seine Funktion, die beiden Lokomotiven erhielten bis an die Enden durchgezogenen Aufbauten und Fahrerstände an beiden Enden.
Zusätzlich beschaffte die HHA zwei Güterwagen. Die beiden Güterwagen wurden nachträglich mit Fahrerständen ausgerüstet.
Der Betrieb dieser Güterstrecke ging am 1.Mai 1938 auf die Reichsbahn über. Diese baute auf der Strecke bis fast vor den Ochsenzoller Güterbahnhof die Oberleitung ab. Die HHA durfte auf dem Güterbahnhof unter Oberleitung ein wenig rangieren – eine kuriose Situation! Der Rangierbetrieb unter Oberleitung endete 1966. Damit wurden auch die beiden Speziallokomotiven ausgemustert.
Noch 1990 wurden etwa 35 Güterwagen monatlich auf der Ochsenzoller Güterstrecke gefahren. Hauptkunde war die Hochbahn selbst, denn ihr Oberbaulager befand sich in Ochsenzoll. 1996 aber verlegte sie ihr Oberbaulager in den ehemaligen Güterbahnhof Ohlsdorf.[213, Seite 72]
Seit Oktober 1997 wird die Güterstrecke nicht mehr befahren. Die Natur erobert sich das Schienenbett mit seinen Gleisen, Schotter und Schwellen zurück! 2008 wurde die Natur hierbei kräftig unterstützt, denn die Gleise und ihre Bettungen wurden größtenteils entfernt. Im nördlichen Teil zwischen Ochsenzoll und Langenhorn-Nord sind noch Reste des Gleises zu sehen (Stand 4.4.2011).
Übrigens: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht hat sich die Güterstrecke nie gerechnet.