Die Linie U4 der Hamburger Hochbahn:
Ihre Haltestellen

Die U4 in Hamburg So funktioniert es:

Die rote Markierung bei der entsprechenden Station oder bei der Fortsetzung anklicken!

Lassen Sie sich gegebenenfalls die Seite vergrößert anzeigen!

Das rote Dreieck deutet den weiteren Linienverlauf in Richtung Billstedt an. Ab Berliner Tor folgen östlich die unter U2 auf dieser Website behandelten Stationen Burgstraße, Hammer Kirche, Rauhes Haus, Horner Rennbahn, Legienstraße und Billstedt.

Die erste Ausbaustufe der Linie U4 ist am 9.12.2012 in den fahrplanmäßigen Fahrgastbetrieb gegangen. Die feierliche Eröffnung erfolgte – leider nur mit geladenen Gästen und somit unter Ausschluss der Öffentlichkeit – am 28.11.2012.

Für einen großen Teil ihrer Linienführung ist die U4 eine Verstärkung der U2, denn sie benutzt die gleichen Gleise und Bahnsteigkanten wie die U2 zwischen den Haltestellen Jungfernstieg und Billstedt. Die Haltestellen der U4 sind gegenwärtig:

Die Haltestellen östlich von Berliner Tor werden auf meiner Website gemeinsam mit der U2 behandelt.


Die HafenCity in Hamburg

Die seltsame Schreibweise mit dem Großbuchstaben innerhalb des Wortes scheint eine Modeerscheinung zu sein. Aber unglücklich ist die Verwendung des Teilwortes „City” schon, denn in der deutschen und in der angelsächsischen Begriffswelt hat das Wort „City” nicht die exakt die gleiche Bedeutung: Die Hamburger „HafenCity” ist weder das Zentrum Hamburgs noch das Zentrum des Hamburger Hafens. Es handelt sich bei ihr um die Wiederverwendung eines nicht mehr benötigten Hafengeländes. Das Gelände liegt auf zwei Elbinseln. Es soll mit Wohnungen, Büros und einigen kulturellen Einrichtungen belebt werden.

Das Gelände liegt südlich der alten Hamburger Innenstadt. Gleichzeitig ist es von der alten Innenstadt deutlich abgegrenzt, denn es liegt auf zwei Inseln und ist nur über Brücken erreichbar. Zudem liegt wie ein Schutzwall eine historische Lagerhausbebauung zwischen der alten City und der „HafenCity”.

Kennzahlen zur Hamburger HafenCity
Gesamtfläche / davon Landfläche:157 ha / 126 ha
Bürogeschossflächen (geplant):über 2,3 Millionen m²
Wohnungen (geplant):5800 für 12000 Menschen
Arbeitsplätze (geplant):45000
Schienengebundene Nahverkehrsanbindung:
  • U1 Meßberg nördlich
  • U3 Baumwall westlich
  • U4 Überseequartier auf der westlichen Insel
  • U4 HafenCity Universität auf der östlichen Insel

Die U4

Aus der obenstehenden Tabelle geht hervor, dass neben einer begrenzten Anzahl Wohnungen eine beachtliche Anzahl Arbeitsplätze in der HafenCity entstehen soll. Man sah deshalb vor, eine unterirdische U-Bahn-Stichstrecke quer unter den beiden Inseln zu bauen und auf jeder Insel genau eine Haltestelle einzurichten. Das Verfahren erinnert an Salamitaktik: In diesem Sinne begann man erst am 21.6.2013 mit dem Bau einer Verlängerung zu den Elbbrücken. Die vorläufige(?) Endhaltestelle Elbbrücken soll durch eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn aus dem Gebiet südlich der Elbe aufgewertet werden. Die Berufspender, die mit der S-Bahn aus diesem Gebiet zur HafenCity gelangen, werden sich darüber freuen: Gegenwärtig fährt ihre S-Bahn an der HafenCity in fußläufiger Entfernung vorbei und entfernt sich dann wieder von ihr.

Der U-Bahn-Stummel, der am 9.12.2012 in den fahrplanmäßigen Betrieb ging, zweigt an der U-Bahn-Station Jungfernstieg von der U2 ab. Die neue Strecke führt von dort aus in Richtung Westen weiter. Dann folgt eine großzügige Umlenkung in Richtung Süden und weiter in Richtung Osten. Nach 2,8 km Tunnelstrecke wird die Haltestelle „Überseequartier” auf der ersten Insel erreicht. Bis zur nächsten Endstation „HafenCity Universität” auf der zweiten Insel ist es dann rund eine halben Kilometer weiter.

Die neue unterirdische U-Bahn-Strecke hat heftige Diskussionen unter den am Hamburger Nahverkehr Interessierten ausgelöst. Es wurde begrüßt, dass nach einer 20-jährigen Pause in Hamburg endlich wieder eine U-Bahn-Verlängerung eröffnet werden kann. Aber einige Interessierte sind der Ansicht, dass der Bau anderer U-Bahn-Strecken dringender gewesen wäre und verweisen auf überlastete innerstädtischen Buslinien. Die Diskussionen haben vielfältige Spuren im World Wide Web hinterlassen. Sicher werden Studenten der HafenCity Universität hieraus reichlich Stoff für ihre Studienarbeiten ableiten können!

Betrieblich ist die neue Strecke Teil einer neuen U-Bahn-Linie. Die neue Linie erhielt die Bezeichnung U4. Sie benutzt bis Jungfernstieg den Ostzweig der Linie U2. Ab Jungfernstieg wird der neue Gleisstummel zur HafenCity von ihr benutzt. Für Hamburg ist dies ein Novum, denn vorher hatte jede U-Bahn-Linie ihre eigenen Gleise. Eine vergleichbare Situation gibt es in Volksdorf. Auch dort teilt sich eine U-Bahn-Strecke in zwei Zweige auf. Aber in Volksdorf kommt man mit einer Liniennummer aus.

Umsteigemöglichkeiten mit den S-Bahn-Linien werden an den Stationen Berliner Tor, Hauptbahnhof und Jungfernstieg geboten. Genau die gleichen Umsteigemöglichkeiten bieten sich mit den anderen U-Bahn-Linien an.

Als Kennfarbe für die U4 hat die HHA ein dunkles Zyanblau gewählt.

Kennzahlen zur Strecke Jungfernstieg – Überseequartier – HafenCity Universität
Größte Tiefe:42 m unter Gelände bzw. 30 m unter NN im Bereich Wexstraße/Alter Steinweg. Dies ist gleichzeitig die tiefste Stelle der gesamten Linie.
Unterquerung der Hafenbecken Binnenhafen und Sandtorhafen:Tiefe von 29 m
Tiefe der Haltestellen:
  • Jungfernstieg 18 m unter Gelände / 14 m unter NN
  • Überseequartier 19,5 m unter Gelände / 12 m unter NN
  • HafenCity Universität 16,5 m Gelände / 9 m unter NN
(Die Geländeangaben in die HafenCity beziehen sich auf die Geländehöhe nach Bauende)
Größe der Bahnsteighallen:
  • Überseequartier: 125 m lang, 18 m breit, 10 m hoch
  • HafenCity Universität: 135 m lang, 16 m breit, 10 m hoch
Durchmesser der Tunnelröhren:außen 6,5 m, innen 5,6 m, eine Röhre je Fahrtrichtung
Notausstiege:ABC-Straße, Alter Steinweg, Alsterfleet, Am Kaiserkai
Zugelassene Fahrzeuge
im Fahrgastverkehr:
DT4 und DT5
Schildvortriebsmaschine:
  • Gesamtlänge: 74 m
  • Gesamtgewicht: ca. 650 t
  • Gewicht des Schneidrads: 61 t
  • Durchmesser des Schneidrads: 6,57 m
Quelle u.a.: http://u4.hochbahn.de/planen-bauen/auf-einen-blick, abgerufen am 12.10.2011. Die Angaben zur Größe der Bahnsteighallen sind übernommen aus http://u4.hochbahn.de/schauen-erleben/die-u4-geht-den-start, abgerufen am 23.11.2012.

Das Betriebskonzept der U4

Grit Grotemeyer beschreibt unter der Überschrift „Jetzt übernimmt BU” in der Mitarbeiterzeitung der HHA vom Oktober 2012 das Betriebskonzept. Es sieht vor, dass die Züge der Linie U2 weiterhin im 5-Minuten-Takt als Langzug fahren. Die Züge der U4 sollen dann im 10-Minuten-Takt als Kurzzug fahren. Auf jeden zweiten Zug der U2 würde nach 2 Minuten ein Kurzzug der U4 folgen.

In der verkehrsschwachen Zeit sollen die Züge der U4 kürzere Streckenteile befahren:

  • Am Wochenende soll die U4 bereits an den Stationen Horner Rennbahn oder Berliner Tor kehren.
  • Im Nachtbetrieb ist lediglich ein Betrieb zwischen Jungfernstieg und der HafenCity vorgesehen.

Mit Inbetriebnahme der U4 wurde der Busbetrieb entsprechend ausgedünnt.

Allerdings fuhren die U4-Züge zunächst nur zwischen den Stationen Billstedt und Überseequartier mit Fahrgästen. Zwischen Überseequartier und HafenCity Universität fuhren sie bis zur vollen Inbetriebnahme der Haltestelle HafenCity-Universität am 10.8.2013 an den Werktagen ohne Fahrgäste. Man hat wohl bei der Station Überseequartier keine Kehrmöglichkeit vorgesehen. Leider gab es an der Station HafenCity Universität kein Kehrgleis, sondern die Züge mussten am Bahnsteig die Fahrtrichtung wechseln. Erst am 21.6.2013 wurde mit dem Bau einer zweigleisigen Kehr- und Abstellanlage neben der Haltestelle HafenCity Universität begonnen. Das ist erforderlich: Beide Haltestellen wurden besonders groß gebaut, um bei Veranstaltungen ein großes Fahrgastaufkommen bewältigen zu können – und dann ist es wünschenswert, an der Endstation rasch kehren zu können und/oder Reserverzüge vorhalten zu können.


Ist die U4 ein Flop?
Wenn man in alten Zeitungsartikeln sucht, so stellt man fest, dass die U4 für 33000 Fahrgäste täglich geplant war. Hier ist ein Zeitungsartikel aus der Tageszeitung „Die Welt” vom 8.6.2006 als Beleg verlinkt.

Im Jahre 2013 benutzten auf dem Streckenabschnitt zwischen Jungfernstieg und HafenCity Universität nur 2 Millionen Fahrgäste die U4. Dividiert man die Fahrgastanzahl durch die rund 300 Werktage des Jahres, so kommt man auf knapp 6700 Fahrgäste pro Tag. In dem verlinkten Zeitungsartikel findet sich jedoch der Satz: Allein für die neue Haltestelle Überseequartier werde mit einem täglichen Fahrgastaufkommen von 23000 Personen gerechnet, teilte die Behörde mit.

Vielleicht werden es im Jahr 2014 mehr Fahrgäste sein, denn 2013 war die Universität in der HafenCity noch nicht in Betrieb. Außerdem war im Bereich der Station Überseequartier ein Investor abgesprungen: Statt eines großen Gebäudes war eine fußballfeldgroße Baugrube zu bestaunen (Stand 2014).

Aber beide Effekte machen wohl kaum den Unterschied zwischen 23000 und 6700 täglichen Fahrgästen aus.

Vermutlich beziehen sich die 33000 täglichen Fahrgäste auf den Endausbau der HafenCity. Zumeist wird hier jedoch von 35000 Fahrgästen geschrieben: Insgesamt wird für die neue U4 nach dem Endausbau der HafenCity mit täglich ca. 35000 Fahrgästen gerechnet. Zielsetzung war es, mit dem Weiterbau auch eine Verknüpfung mit der S-Bahn herzustellen.[www.hafencity.com, Abruf 7.7.2014] Diese Zielsetzung wurde zum 14.12.2019 erfüllt.

Der zitierte Text aus den Website www.hafencity.com entstand vermutlich im Dezember 2012 anlässlich der Eröffnung der Haltestelle Überseequartier. Mittlerweile (Stand Sommer 2014) wird eine erwartete tägliche Fahrgastanzahl von 18000 kommuniziert. Das sind 55% der Prognose von 2006 mit 33000 Fahrtgästen täglich.

Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:48:53 • Impressum und Datenschutzerklärung