Abschied von der Hamburger Straßenbahn:
Bogen mit Sonderstempel

Sonderstempel letzte Fahrt der Hamburger Straßenbahn 1978 Vom Verabschiedungstag der Hamburger Straßenbahn nach der fahrplanmäßigen Betriebseinstellung stammt dieser Bogen mit Sonderstempel.

Der Text im Stempel lautet:
HAMBURG 1
Abschied von der Hamburger Straßenbahn -1.10.1978

Am Verabschiedungssonntag, dem 1.10.1978, wurde von 11:00 bis 15:30 ein Straßenbahnsonderbetrieb auf der Strecke zwischen Rathausmarkt und Schnelsen eingerichtet. Um 11:00 und um 15:30 bildeten alle dafür eingesetzten Triebwagen einen Ring auf dem Rathausmarkt. Die letzte Abfahrt von dort nach Schnelsen begann um 15:30 im Konvoi sämtlicher Triebwagen. Die Fahrten von 11:00 bis 15.30 waren für die Fahrgäste kostenlos. Dazu eingeladen hatten HVV/HHA. Wer wollte, konnte jedoch bei historisch eingekleideten „Schaffnern” für eine Mark besonders gestaltete „Abschiedsfahrscheine” erwerben. Die Erlöse aus diesem Verkauf waren für das Deutsche Rote Kreuz und den Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V. bestimmt.

Außerdem wurden von 11:00 bis 15:30 drei Triebwagen auf dem Rathausmarkt abgestellt. Darin war ein Sonderpostamt eingerichtet, in dem Sonderstempelungen anlässlich der Straßenbahneinstellung ergattert werden konnten (siehe links oben). Außerdem fand darin der Verkauf von Erinnerungsstücken statt: Poster mit einem historischen Straßenbahnbild, Postkartenserien mit alten Straßenbahnfotos, früher übliche Straßenbahnschilder-Emailleschilder („Bei Niesen, Husten, Spucken bediene Dich des Taschentuches”) sowie Scheiben von original Hamburger Straßenbahnschienen als Briefbeschwerer und T-Shirts.

Zusätzlich standen auf dem Programm: Musikdarbietungen (Polizeikapelle, Spielmannzüge, HHA-Kapelle), Gemüsesuppe (Feldküche des Deutschen Roten Kreuzes) und Parallelveranstaltungen am Jungfernstieg sowie in der Gleisschleife Grindelallee/Hallerstraße.[166 (auch Zitat), ohne Datum (vor dem 30.9.1978)]

Am Tag vorher hatten bereits der Gesamtverband des Hamburger Einzelhandels und die Zeitung „Hamburger Abendblatt” von 9 bis 15 Uhr zum kostenlosen Straßenbahnfahren eingeladen.

Straßenbahnliebhaber zitieren gerne den Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD). Er sagte zur Einstellung der Straßenbahn: Es kann sein, dass es ein Fehler gewesen ist, die Straßenbahn abzuschaffen.


Aufgrund der beiden Tage, der kommt es zu unterschiedlichen Aussagen über den „letzten” Tag der Hamburger Straßenbahn. Hier zur Klarstellung der entsprechende Text aus Wikipedia (Stand Januar 2008):

In der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober 1978 fuhren die letzten fahrplanmäßig eingesetzten Wagen der letzten Straßenbahnlinie 2 in den Betriebshof Lokstedt ein. Am Sonntag, den 1. Oktober fuhren letztmalig die noch betriebsbereiten Wagen zwischen Rathausmarkt und Schnelsen.

Laut Fahrplan hätte die letzte fahrplanmäßige Fahrt so ausgesehen:
0:29 Rathausmarkt U S
0:31 Gänsemarkt U
0:32 Stephansplatz U
0:34 Bf Dammtor S
0:35 Staatsbibliothek
0:37 Rentzelstraße
0:39 Grindelberg
0:41 Hoheluftbrücke U
0:43 Eppendorfer Weg (Ost)
0:44 Gärtnerstraße
0:45 Veilchenweg
0:46 Brunsberg
0:48 Siemersplatz
0:49 Nedderfeld
0:51 Niendorfer Straße
0:52 Vogt-Cordes-Damm
0:54 Niendorf, Markt
0:56 Bindfeldweg
0:57 Hadermannsweg
0:59 Heidlohstraße
1:00 Frohmestraße
1:01 Schnelsen
anschließend Aussetzfahrt zum Betriebshof P (Lokstedt, Nedderfeld)

Es hat sich eine Tradition herausgebildet. Einige Straßenbahnliebhaber fahren jedes Jahr in der Nacht vom 30.9. auf den 1.10. die Strecke fahrplangerecht mit ihren Autos ab:

Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:48:46 • Impressum und Datenschutzerklärung