Straßenbahnen in Hamburg:
Schalttafel bzw. Konsole im Cockpit des V6E

Fahrerschalttafel des Hamburger V6E-Sambawagens 3632
Fahrschalterkurbel des Hamburger V6E-Sambawagens 3632 Fahrerplatz des ehemaligen Straßenbahnwagen 3632 (sog. Sambawagen Type V6E) der Hamburger Hochbahn und um das zugehörige Bedienteil des Fahrschalters erweitert.

Die ausgestellte Schalttafel wurde für den letzten Umbauzustand des Sambawagens verändert. Der betreffende Umbau zum Einmannbetrieb erfolgte für die Serie der V6-Sambawagen im Zeitraum zwischen Januar 1966 und April 1969. Die V6-Sambawagen wurden auf Einmannbetrieb umgebaut und erhielten die neue Typenbezeichnung V6E sowie neue Fahrzeugnummern ab 3600.[53, Seiten 82 und 132]

Gegenüber der ursprünglichen Ausführung[53, Bild auf Seite 78] unterscheiden sich die Schalttafeln durch den Austausch von 5 Signalisierungsleuchten durch 5 blendfreie Signalisierungsleuchten: Es sind die schwarzen kreisförmigen Objekte mit dem aufgesetzten Lichtschacht. Sie sehen ähnlich wie Drehschalter aus, aber sie lassen sich nicht drehen!

Entfallen konnte die Signallleuchte „Schaffnerzeichen”. An ihre Stelle ist die grüne nicht blendfreie Signalisierungsleuchte „Stromabnehmer-Ab” getreten. Zum Absenken und wieder Anheben der Trolleystange sind die beiden Druckknöpfe „Ab-Stromabnehmer-An” in der unteren Reihe hinzugekommen.

Das Foto zeigt eine weitere Schalttafel im gleichen Bauzustand wie das oberste Foto auf dieser Seite. Der Umbau wurde jedoch etwas anders ausgeführt
Fahrerschalttafel, Transparent bei Störung, Hamburger Straßenbahnwagen V6E Im Falle eines Versagens der Aufladung des Fahrzeugakkumulators wird das rot eingefärbte Transparent links oben in der Schalttafel beleuchtet und zeigt die Störungsmeldung. Mit „Batterie” ist der Fahrzeugakkumulator gemeint.
Die Unterseite der Schalttafel
Die Gehäuse der 5 blendfreien Signalleuchten sind offenbar größer als die Gehäuse der ursprünglich eingebauten Leuchten. Der graue Haltebügel unterhalb der Reihe mit 3 blendfreien Signalleuchten wurde deshalb nachgearbeitet.

Die Niederspannungsversorgung des Triebwagens beträgt 24 Volt. Entsprechend sind die beiden Lampen hinter dem roten Transparent mit 24 Volt / 18 Watt spezifiziert. Der gemeinsame Lampenhalter beider Lampen hat sich bei dieser Tafel etwas verdreht. Das ist kein Wunder, denn er ist mit nur einer Schraube befestigt.

Beim Umbau der Triebwagen auf Einmannbetrieb war der Einbau einer motorischen vom Fahrersitz aus bedienbaren Absenkvorrichtung der Trolleystange erforderlich. Bei einem Hindernis an der Fahrleitung musste sie der Fahrer benutzen, um mit abgesenktem Stromabnehmer unter dem Hindernis antriebslos hindurchzurollen. In der Dienstanweisung DA-Einmannwagen Strab Ausgabe Oktober 1965 steht dazu:

»Vor dem Hindernis ist genügend Schwung zu nehmen, etwa 15 – 20 m vor dem Hindernis ist der betr. Knopf zu drücken, wenn die Stange heruntergedrückt ist, leuchtet eine grüne Kontrolleuchte auf […] Leuchtet nach dem Drücken die grüne Kontrolleuchte nicht auf, ist sofort anzuhalten, da die Anlage gestört ist. Im Schaltschrank am Mittelausstieg ist die Sicherung e32 zu prüfen.«

Nach Passieren des Hindernisses war ein Anhalten unumgänglich, denn die Kontaktrolle konnte nur von Hand an die Fahrleitung gelegt werden. War das Hindernis eine Fahrleitungsbaustelle und war ein Einmanntriebwagen ohne Beiwagen betroffen, dann erledigte dies einer der an der Baustelle tätigen Mitarbeiter.


Die bei der Umrüstung des V6 mit Schaffnerbetrieb auf den V6E mit Einmannbetrieb durchgeführten Änderungen sind auf der Website des VVMs unter Triebwagen 3644 genauer aufgeführt.
Letztes Upload: 10.07.2023 um 03:57:38 • Impressum und Datenschutzerklärung