![]() Dreiachser Straßenbahnmotorwagen der SEG (Foto der Wagenbauanstalt Falkenried, 1896) |
Rasch kam man auf die Idee, größere Motorwagen zu verwenden. Man könnte so den Beiwagen einsparen, und das rechnet sich:
kleiner 2-achsiger Triebwagen mit Beiwagen | größerer 3- oder 4-achsiger Triebwagen ohne Beiwagen | |
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Personalbedarf pro Zug: | 2 Schaffner, 1 Fahrer | 1 Schaffner, 1 Fahrer |
Umsetzen des Motorwagens an der Endhaltestelle: | Abkuppeln, ans andere Ende des Beiwagens fahren (erfordert 2-mal Richtungswechsel), Ankuppeln, Richtungswechsel. | 1 einziger Richtungswechsel |
Er wurde 1909 zu einem vierachsigen VH-Triebwagen umgebaut. Sein Äußeres wurde an das Äußere der VH-Wagen angepasst. Er erhielt die neue Wagennummer 1132.
![]() 1897 hatte Falkenried 10 neue vierachsige Straßenbahnmotorwagen gebaut. Die beiden vermutlich 1897 entstandene Fotos der Wagenbauanstalt Falkenried zeigen die 1897 gebauten vierachsigen VE-Straßenbahnmotorwagen mit den Betriebsnummern 916 und 919. |
![]() Straßenbahnmotorwagen VL der SEG auf der Drehscheibe. Interessant ist die im ersten der beiden Fotos des Wagens 925 sichtbare Fahrleitung über der Drehscheibe.(Foto der Wagenbauanstalt Falkenried, 1898) |
Bis 1909 wurden insgesamt 50 neue vierachsige Motorwagen in Betrieb genommen. Nach dem Umbau des Dreiachsers standen 51 Vierachser zur Verfügung.
Der Dreiachser | Die 50 Vierachser | |
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Hinweis: | Der Dreiachser wurde 1909 zum Vierachser umgebaut. Nach dem Umbau gelten auch für ihn die Eintragungen in der rechten Spalte. | |
Wagenkasten: | 7,62 m lang | 7,80 m lang |
Plattform: | offen | offen, verkleidet ab Umbau 1925–1927 |
Länge über Puffer: | 11,04 m | 11,20 m Nach Umbau 1925–1927: 11,26 m |
Achsstand: | 5,70 m | |
Radstand der Drehgestelle: | VE: 1,30 m. VL und VH: 1,40 m, Radstand nach Umbau 1925–1927: 1,60 m Drehzapfenabstand 4,60 m | |
Motoren: | 2 * 10,2 kW (GE 800) 1909 Umbau zum Vierachser, 2 * 16,7 kW (GE 52) | bis einschließlich 1900: 2 * 10,2 kW(GE 800), neue Wagen ab 1901: 2 * 16,7 kW (GE 52), 1902 bis 1903: 25 ältere Wagen wurden auf 2 * GE 52 umgerüstet |
1927 wurden alle Wagen auf 4 * GE 52 umgerüstet. | ||
Wagennummern bis 1909: | ab 600 |
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Wagennummern ab 1909: | 1132 | 1182–1131 |
Wagennummern und Typenbezeichnung ab Umbau 1925–1927: | 2051, V1 | 2000–2050, V1 |
Die beiden hohen schmalen Fenster zu beiden Seiten neben den Mittelfenstern ließen sich öffnen. Der Fahrer konnte dann die draußen angehängten Weichenstellstangen bedienen. In den 1920ern hing rechts und links je eine Weichenstellstange, denn es gab noch einige Einzungenweichen. Mit Abschaffung der Einzungenweichen wurde die links angebrachte Weichenstellstange entbehrlich.
Erst 1931 begann man in Hamburg, Straßenbahnmotorwagen mit handbetätigten Scheibenwischern auszurüsten.
Bei den Bombenangriffen Ende Juli 1943 wurden 18 V1-Motorwagen zerstört. Im Zeitraum Juli 1944 bis Oktober 1944 wurden die verbliebenen V1-Motorwagen zu Gütermotorwagen umgebaut. Dazu wurden die Sitzbänke entfernt, große Schiebetüren eingebaut und die seitlichen Fensterscheiben durch Sperrholzplatten ersetzt. Die umgebauten Wagen waren überwiegend im Betriebshof Sandweg beheimatet.
In der Nacht vom 12. auf den 13.Oktober 1944 wurde das Gelände des Betriebshofes Sandweg erneut von Bomben getroffen. 8 weitere V1-Motorwagen wurden dabei zerstört.
Am 20.März 1945 wurde der ehemalige Dreiachser 2051 zerstört,
Somit belief sich der Bestand an V1-Motorwagen bei Kriegsende 1945 auf 24 Stück. 1947 wurden sie neu auf 2001 bis 2024 nummeriert und dienten als Arbeitswagen verschiedener Schattierungen. Die meisten davon wurden 1951/52 verkauft. Im Dezember 1951 konnten somit die restlichen 9 Wagen erneut umnummeriert werden: 2001 bis 2009.
Am längsten in Betrieb blieben davon die beiden Reklamewagen 2007 und 2009: Bis Februar und März 1960.