Ein Geburtstagswunsch des noch immer unermüdlich schaffenden Bildhauers: Er möchte den Hummel-Brunnen endlich einmal fließen sehen, wie es sich für einen richtigen Brunnen gehört![147, Glückwunsch an Richard Kuöhl, 31.5.1955, Seite 6]
Im Sommer 2012 plätschert der Brunnen!
Der von Richard Kuöhl entworfene Brunnen besteht aus Muschelkalk. gefertigt hat ihn die Steinbildhauerei Max Rühle, Neubertstraße 20 in Hamburg 24.[147, Rubrik „Der Briefkasten antwortet”, 21.8.1954]
![]() | Mit dem Erlass „Kunst am Bau” vom 22.5.1934 wurden bestimmt, dass
bei allen Hochbauten des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften des öffentlichen Rechts und der Körperschaften, bei denen Reich, Länder oder Gemeinden die Aktienmehrheit oder die Mehrheit der Geschäftsanteile besitzen, grundsätzlich ein angemessener Prozentsatz der Bausumme für die Erteilung von Aufträgen an bildende Künstler und Kunsthandwerker aufgewendet werden muss. Im Zusammenhang mit Richard Kuöhl betrifft dies die Steinskulpturen am Altstätter Hof (1937), den Hummelbrunnen und die Wohnbauten Rademachergang (1938). Die Wohnsiedlung Rademachergang/ Breiter Gang/ Kornträgergang wurde von 1933 bis 1937 erbaut. Laut der Inschrift am Hummeldenkmal, das Richard Kuöhl sinnigerweise als „Hummelbrunnen” gestaltet hatte, wurde das Denkmal im September 1938 gespendet. Als Schlusspunkt der Sanierung des damaligen Gängeviertels stellt dieser Brunnen den „Ausdruck unseres Volkstums” dar.[34] |
![]() |
|
![]() | Der Wasserträger (Johann Wilhelm Bentz (*1787; †1854) war wohl nicht gerade sehr freundlich. Die Kinder verspotteten ihn, indem sie hinter ihm
herriefen: „Hummel-Hummel” und ihm dabei sogar den blanken Popo (auf plattdeutsch: den Mors) zeigten. Er schimpfte mit „Mors-Mors” zurück. Den Touristen wird dies
Hummel, Hummel — Mors, Mors als Hamburger Gruß verkauft.
Herr Johann Wilhelm Bentz bezog sein Wasser vom Brunnen am Gänsemarkt. Er verkaufte es eimerweise an die Einwohner, die sich so das Schleppen der Eimer ersparten. Aber, wie kam es dazu?Johann Wilhelm Bentz wohnte in der Wohnung des verstorbenen Stadtsoldaten Daniel Christian Hummel. Herr Hummel war wegen seiner Kriegserzählungen bei den Straßenjungen beliebt und wurde mit „Hummel, Hummel” begrüßt. Bentz beantwortete den auf ihn übertragenen „Hummel, Hummel” wenig freundlich mit „Mors, Mors”.[147, 20.9.2002] |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() | Auch der Bauschmuck an den Häusern der Siedlung stammt zum Teil von Richard Kuöhl. Ebenfalls sehenswert sind die Hauseingänge auf der Ostseite der Straße Kornträgergang. Man kommt dahin, wenn man dem Rademachergang Richtung Osten die breite Treppe abwärts folgt und zu den Häusern auf der gegenüberliegende Seite des Grünstreifens geht. |
![]() |
![]() |