![]() | Die von Georg Wrba 1912 geschaffene Nereïde blickt auf den Stadtparksee. Über ihrem Rücken ist am Ufer der gegenüberliegenden Seeseite eine Treppenanlage zu erkennen. Die Treppenanlage markiert die Stelle, an der sich eine mit rotem Klinker verkleidete Kaskade befand.
Das Wort „Kaskade” kommt aus der lateinischen Sprache und bezeichnet einen Wasserfall in Stufen. |
![]() Kaskade am Stadtparksee im Hamburg |
Die Reste der alten Kaskade wurden 1957 abgerissen. Das hier gezeigte Foto ist eine verkleinerte Reproduktion aus Schumacher: Ein Volkspark, München 1928.
Fritz Schumacher hatte die Kaskade entworfen. Zur Deutung der Architektur dieses künstlichen Wasserfalls gibt es eine bemerkenswerte Aussage:
»Das Kaskadengebäude war ein Denkmal besonderer Art. Es diente nicht der Ehrung irgendeiner Persönlichkeit, sondern ganz allgemein einer symbolischen Überhöhung des Wassers, des alläglichsten, allgegenwärtigen und unstrittig wichtigsten Elementes einer Hafenstadt, und dies wiederum tat es ganz ohne den zeitgemäßen plastischen Schmuck, ganz ohne Neptun und Nereïden, nur mit der Monumentalität einfacher architektonischer Körper.[208, Seiten 20]«Eine vergleichbare Aussage steht auf Seite 31 des gleichen Buches. Sie lautet:
Seine klare Form und die Härte seiner Mauerflächen machen es außer zu einem Monument des Wassers auch zu einem Monument des roten Backsteins.
Es ist schon beachtlich, dass behauptet wird, das Wasser sei unstrittig das wichtigste Element einer Hafenstadt. Der Mensch kann gut einen Tag ohne Wasser überleben. Ohne Luft überlebt er nur wenige Minuten. Demnach ist Luft jederzeit erheblich wichtiger als Wasser. Das gilt auch für eine Hafenstadt: Was wäre sie ohne agierende Menschen?