Geht man in Hamburg-Harburg durch die Mergellstraße, so kann man auf beiden Straßenseiten unterschiedlich mit Keramik geschmückte Mietshäuser sehen. Sie wurden
praktisch gleichzeitig gebaut, aber sie unterscheiden sich in frappierender Weise.
Die Häuser mit ihrem keramischen Bauschmuck werden uns wohl erhalten bleiben, denn sie stehen unter Denkmalschutz.
Der Bauschmuck dieser Mietsetagenhäuser kommt von Richard Kuöhl. Sein Name ist auf einigen der Plastiken an der Hastedtstraße zu finden. Die Information, dass der Bauschmuck an der
Etagenhausgruppe Mergellstraße 14–20 der Bauring GmbH von ihm stammt, steht auf Seite 109 in Heft 2 der Reihe Architektur: Hamburg, „Fassaden”, Verfasser: Helmut
Bertram, Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Bildung und Sport, ohne Datumsangabe.
| 1927 erbaute die Bauring GmbH nach Plänen des Architekten Eugen Schnell die Etagenhausgruppe Barlachstraße 24, Mergellstraße 8–20 und Hirschfeldstraße 10–12.
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| Diese Häuser vermitteln einen beschaulichen Eindruck. Er wird durch die überreichliche Ausschmückung der Loggienbrüstungen und der Fensterumrahmungen erzeugt. Die Motive für die Brüstungen der Loggien sind der Märchenwelt entnommen. Ein Motiv dürfte „Rotkäppchen und der böse Wolf” darstellen, ein anderes „Hans im Glück”.
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Auf der gegenüberliegende Seite der Straße steht der in den Jahren 1926 bis 1928 von der Gemeinnützigen Heimstätten AG „Heimat” errichteten Baublock
Mergellstraße 1–19, Hastedtstraße 34–48 und Hirschfeldstraße 2–8. Als Architekten werden Ernst und Eduard Theil genannt. Zur Mergellstraße hin sind die Eingänge mit expressionistischen farbig
glasierten Elementen aus Klinker verziert. Aufwändiger ist der Schmuck an den Hauseingängen in der Hastedtstraße — es ist eine Mischung aus Expressionismus und Beschaulichkeit. Die folgenden Bilder
zeigen einige Hauseingänge in der Hastedtstraße.
Vielleicht befanden sich im Urzustand des Gebäudes ähnliche beschauliche Schmuckelemente links und rechts auch über diesem Eingang, wie sie in den beiden folgenden Bilden gezeigt werden.
Das Mädchen erinnert sehr an die Gänseliesel vom Gazellenkamp. Auf der Kugel ist die Signatur zu erkennen. Die dargestellten Szenen zeigen kleinere Haustiere beim verspielten Naschen an geerntetem Gemüse — vielleicht ist es Blumenkohl.
Vergleiche Gazellenkamp — Figur, Architekten, Bauträger und Zeitraum.