Fotos links: Der Triebwagen K1 vor dem Kleinbahnmuseum Wohldorf im Frühherbst 1999 (beide Fotos: Hans-Peter Martin)
Noch einige Zeit nach der Eröffnung des Kleinbahnmuseums Wohldorf durch den Klenbahnverein Wohldorf e.V. trug der mit Planen abgedeckte V2-Straßenbahnwagen 3029 das Farbschema aus
der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Er erhielt dies Farbschema für seine Auftritt in der Ausstellung „Arbeitswelten”. Der Kleinbahnverein Wohldorf begann nach Erhalt des Triebwagens, dessen äußeres Aussehen an das des K1 anzupassen.
Der Triebwagen K1 vor dem Kleinbahnmuseum Wohldorf am 3.10.2004
Vor dem Nahverkehrsmuseum Kleinbahnhof Wohldorf steht — normalerweise durch eine Plane vor den Unbilden der Witterung und den Unbilden der Vandalen geschützt — der erhaltene Triebwagen K1. Am 3.Oktober 2004 feierte
der Kleinbahn-Verein Wohldorf e.V. den 100-jährigen Geburtstag der am 1.Oktober 1904 eröffneten Kleinbahn. Dabei wurde die Plane entfernt, so dass sich eine Gelegenheit zum Fotografieren bot.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die HHA mit einer Erneuerung der Triebfahrzeuge. Insgesamt wurden drei Straßenbahntriebwagen V2 in der Hochbahnwerkstatt Hellbrookstraße umgebaut und nach Wohldorf verbracht.
Die Umbauten waren:
breitere Radreifen
Anfahr- und Bremswiderstände wurden unter den Wagenboden verlegt
Scherenstromabnehmer statt Rollenstromabnehmer
Vorne und hinten wurden auf dem Dach feste Schilder mit der Ausschrift Ohlstedt – Wohldorf anstelle der Schilderkästen angebracht
Später wurden diese drei Triebwagen auf Einmannbedienung umgerüstet. Hierzu erhielten sie große Außenspiegel und nach außen öffnende Falttüren auf der Einstiegsseite. Auf der Einstiegsseite wurden größere Austiegsbretter angebracht; auf der gegenüberliegenen Wagenseite wurden die Trittkästen entfernt und die dortigen Einstiegstüren blieben geschlossen.
Die drei V2-Triebwagen waren:
K1, 1928 gebaut als 3029, 1947 neue Nummer 3015, V2-Triebwagen, im Oktober 1950 nach Wohldorf. Der erste Triebwagen 3015 wurde im Juli 1943 durch Bomben zerstört.
K2, 1928 gebaut als 3022, V2-Triebwagen, im Oktober 1950 nach Wohldorf
K3, 1928 gebaut als 3027, V2-Triebwagen, am 28.April 1947 nach Wohldorf. In dem Büchlein Erich Staisch: Straßenbahn adieu, Hamburg 1978 befindet sich auf Seite 113 ein Foto genau dieses Triebwagens als er noch nagelneu war. Es zeigt
ihn 1928 auf der Linie 18 „Alsterring”. Am Wagen prangt die damalige Betriebsnummer 3027.
Die noch vorhandene alten Triebwagen 4 und 6 wurden im November 1950 verschrottet. Der am 28.April 1947 hinzugekommene ehemalige V2-Triebwagen wurde von der bisherigen Bezeichnung 7 in K3 umbenannt. Der noch erhaltene alte Triebwagen 3
erhielt die neue Bezeichnung K5.
Der fahrplanmäßige Betrieb der Kleinbahn endete am 29.Januar 1961. Der K1 wurde am 24.Juni 1965, die Lore 37 wurde am 1.Juli 1965, der Triebwagen K5 am 2.Juli 1965 zum Betriebshof Krohnskamp gebracht. Die
Fahrzeuge blieben dort bis 1977 hinterstellt. 1977 wurde der Betriebshof aufgegeben und die Fahrzeuge gelangten zum VVM in Schönberg.
1981 ging der K1 wieder nach Hamburg zurück. Dort wurde er provisorisch rückgebaut; anschließend war er für die Ausstellung „Arbeitswelten” wieder der Hamburger Straßenbahnwagen 3029. Nach Ende der Ausstellung kam der Wagen wieder
zurück nach Schönberg, danach in die Fahrzeugwerkstätten Falkenried, danach in eine Scheune bei Tangstedt. Seit Februar 1997 steht er wieder in Wohldorf.
Es ist vorgesehen, das Fahrzeug nach Schönberg zu schaffen. Dort soll er renoviert werden.
Der Fahrer stand am Führerstand.
Bild links: Blick in die renovierungsbedürftige Fahrgastzelle.
Die Sitzflächen der Bänke sind mit grünem Autovelours, der mit dickem Filz unterlegt ist, überzogen.
Grafik oben: Die Sitzverteilung folgt der günstigsten Raumausnutzung: 12 Sitzplätze auf vier Langsitzen an den Enden und 18 Sitzplätze auf Querbänken im Mittelraum des Wageninnern. Die Punkte an den Seiten deuten die
Fensterteilung an.
Bei der Straßenbahn in Hamburg gingen die Nummern der V2-Triebwagen von 3001 bis 3030. Die Wagen 3019 bis 3030 hatten eine Trennwand erhalten, um bei Einsätzen ohne Beiwagen ein Raucherabteil einrichten zu können. Der K1 besitzt diese Trennwand, denn er hatte ursprünglich die Wagennummer 3029.
Unterscheidung K1, K2 und K3
Auf Fotos lassen sich die drei Triebwagen der EKV bzw. Walddörferstraßenbahn durch die unterschiedlichen Zielschilder unterscheiden:
K1: Eckiges Zielschild mit dunklem Rand oben (siehe Foto auf dieser Seite)
K2: Zielschild mit abgerundeten Ecken und dunklem Rand oben.