Die Reihenfolge der Seiten ergibt sich aus dem Ablauf meines Besuches am 5.Mai 2005. Ich hatte mein Auto in Kühlungsborn geparkt und bin zum Strand und dann über Heiligendamm nach Bad Doberan gegangen. Zurück bin ich mit der Bäderbahn bis zur Endstation Kühlungsborn-West gefahren.
Die dampfbetriebene 900 mm-Schmalspurbahn verbindet die ehemalige Sommerresidenz des Magdeburger Hofes entlang der längsten Lindenallee Deutschlands mit dem ältesten Ostseebad Deutschlands.
Gemeint sind Bad Doberan und das 1793 als Seebad gegründete Heiligendamm.
Weiter geht es über Heiligendamm hinaus nach Kühlungsborn mit einem wirklich langen und gepflegten Sandstrand.
Die Chronik der mit Dampf betriebenen Mecklenburgischen Bäderbahn Molli wird auf Informationstafeln dargestellt. Die folgende Tabelle folgt diesen Angaben:
19.6.1886
Konzessionserteilung durch Großherzog Friedrich Franz III zum Bau und Betrieb der Schmalspurbahn vom Bahnhof Bad Doberan nach Heiligendamm.
9.7.1886
Betriebsbeginn der privaten „Doberaner - Heiligendammer Eisenbahn” (DHE, Streckenlänge 6,61 km). Die Bauzeit betrug nur 6 Wochen! Erbaut und betrieben wurde die Bahn von der Stettiner Eisenbahnbau-
und Betriebsgesellschaft Lenz & Co. Es war eine Dampfstraßenbahn. Ihr Straßenbahncharakter ist an der Streckenführung durch Bad Doberan noch immer offensichtlich. Als anfängliches rollendes Material standen eine Trambahnlokomotive, drei Personenwagen und ein Gepäckwagen zur Verfügung. Die Bahn wurde während der Badesaison
(Mitte Mai bis Ende September) und zu besonderen Veranstaltungen betrieben.
Sep. 1887
Erweiterung des Wagenparks um eine weitere Trambahnlokomotive und fünf Personenwagen. Nun besaß die Bahn zwei in Düsseldorf von der Firma Hohenzollern AG gebaute Trambahnlokomotiven mit 50 bzw. 60 PSi, einen zweiachsigen Gepäckwagen und 8 vierachsige Personenwagen, davon: 1 Wagen mit Salonabteil, 2 Wagen 2./3. Klasse und 5 Wagen 3. Klasse. Diese beiden Trambahnlokomotiven wurden 1914, diese Personenwagen 1927 ausgemustert.
1.3.1890
Verstaatlichung als „Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn” MFFE.
12.5.1910
Eröffnung der Verlängerung bis zum heutigen Kühlungsborn (gesamte Streckenlänge nun 15,4 km). Als Folge der Streckenerweiterung mussten weitere Fahrzeuge beschafft werden. Personen- und
Güterwagen wurden von der Waggonfabrik Wismar beschafft. Henschel lieferte von 1910 bis 1914 drei Lokomotiven.
1.4.1920
Unterstellung unter die Deutsche Reichsbahn.
1932
1932 ist das Baujahr der drei Lokomotiven von Orenstein und Koppel, die jetzt (2005) hauptsächlich benutzt werden.
31.5.1969
Einstellung des Güterverkehrs.
1.6.1969
Der zusätzliche der Haltepunkt Heiligendamm-Steilküste wird eingerichtet.
1976
Der Bezirk Rostock erklärt die Bäderbahn zum technischen Denkmal der Verkehrs- und Produktionsgeschichte.
1.10.1995
Übergabe der Bahn von der Deutschen Bahn an die private „Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH & Co”. Beteiligt sind u.a. der Landkreis und die Stadt Bad Doberan sowie das Ostseebad
Kühlungsborn.
Die Einstellung des Güterverkehrs 1969 ist typisch für die damalige Entwicklung in der ehemaligen DDR. Man erkannte, dass die Eisenbahn für Sammel- und Verteiltransporte auf wenig frequentierten
Nebenstrecken teurer ist als der Kraftwagenverkehr. Es wurde von 1964 bis 1970 der sogenannte Wagenladungsknotenverkehr eingeführt. Es entstanden 738 Wagenladungsknotenbahnhöfe. Im Gegenzug wurden
1715 Gütertarifbahnhöfe und 1200 Anschlussbahnen außer Betrieb genommen.[37]
Die Spurweite von nur 900 mm — üblich sind sonst 1000 mm — ist eine Besonderheit.
Wie damals üblich, wurde die Bahnstrecke sehr schnell gebaut. Baubeginn war am 25.5.1886, am 7.7.1886
erfolgte die Eröffnungsfahrt und am 9.7.1886 begann der zunächst nur sommerliche Regelbetrieb.
Mit der Wiedervereinigung sanken die Fahrgastzahlen und die Bahn sollte stillgelegt werden. Die Deutsche Bahn AG war sicher ganz froh, als sie den Betrieb am 1.10.1995 abgeben konnte.
Jetzt ist die Bäderbahn eine Attraktion für Touristen geworden!
Die Angebote der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli umfassen
einen täglichen fahrplanmäßigen Dampfzugbetrieb mit den nostalgischen Zügen
die Möglichkeit, sich zum „Ehrenlokführer” ausbilden zu lassen
ein kleines Café mit einem kleinen sehenswerten Museum im Bahnhof Kühlungsborn-West