Museumsbahn Lindenberg (Pollo):
In Lindenberg: Pollozug, GGw-Güterwagen, Rollwagen und Rollbock

Der Normalspurgüterwagen auf dem Rollwagen
Die Kupplungsstange Rollwagen, oder in ähnlicher Weise Rollböcke, ermöglichten es den Schmalspurbahnen, auch normalspurige Güterwagen auf ihren Gleisen zu bewegen. Man sparte sich so das Umladen des Ladeguts an den Übergangsbahnhöfen zum Normalspurnetz.

Zum Aufladen der normalspurigen Güterwagen wurden die Rollwagen in eine passende Grube gefahren, so dass die auf dem Rollwagen angebrachten Schienen an die Schienen des verlegten Gleises der Normalspureisenbahn anschlossen.

Die verwendete Kupplungsstange ermöglichte ein gefahrloseres Kuppeln.

Das Bild zeigt rechts neben dem beladenen Rollwagen den vierachsigen gedeckten Güterwagen GGw 97-53-04. Der Wagon wurde 1920 bei der Waggonfabrik Werdau gebaut und kam zur Ostprignitzer Kleinbahn. Er ist über Kupplung 10,50 m lang und hat eine Tragfähigkeit von 10,5 t. Er wurde 1968 ausgemustert.
Unbeladener Rollbock Außer Rollwagen gibt es noch Rollböcke. Sie ermöglichen, ähnlich wie die Rollwagen, die Beförderung von Normalspurwagons auf Schmalspurstrecken. Dazu werden die Normalspurwagons rittlings auf andere Fahrzeuge gesetzt, die für das Schmalspurgleis gebaut sind. Diese Fahrzeuge nennt man je nach Bauart Rollböcke oder Rollwagen.
Rollböcke sind zweiachsige Wägelchen mit sehr kurzem Achsstand, auf denen sich ein Drehschemel befindet. Zwei an den Enden des Drehschemels angebrachte Halter nehmen je eine Achse des Normalspurwagons auf (vergleiche Bild oberhalb). Somit benötigt man zum Transport eines zweiachsigen Normalspurwagons zwei Rollböcke.

Rollwagen sind komplette Wagen mit einem Normalspurgleis anstelle der Ladefläche. Auf dies Normalspurgleis wird der zu transportierende Normalspurwagon gefahren.

Das Überladen auf die Rollböcke erfolgt in besonderen Gruben, den Rollbockgruben. Das Normalspurgleis läuft an deren Rand glatt durch. Die Rollböcke stehen unten auf einem ansteigenden Schmalspurgleis. Die Fangeisen der Rollböcke werden zunächst lose an den Achsen des Normalspurwagons befestigt. Dann wird dieser mitsamt den Rollböcken so lange verschoben, bis die Achsen fest in den Gabeln der aufsteigenden Rollböcke liegen. Nach dem Verschließen der Gabeln werden die Rollböcke ganz aus der Grube gezogen, so dass der Wagen nunmehr mit freien Rädern auf ihnen getragen wird.

Es werden auch Rollböcke verwendet, auf denen nicht die Achsen, sondern die Räder des Vollbahnwagens ruhen.

Die Rollbockgruppen unter den einzelnen Wagen werden bei Herstellung der Züge durch steife Kupplungen miteinander verbunden.

Die Tragschemel der Rollböcke sind drehbar. Aufgrund ihres kurzen Achsstands ermöglichen sie das Durchfahren der für Schmalspurbahnen typischen engen Krümmungen. Die Last einer Achse des Vollspurwagens verteilt sich auf zwei Achsen des Rollbocks — gut für das schwächere Gleis der Schmalspurbahn.

Siehe auch DEV, Rollbockzwischenwagen

Letztes Upload: 09.07.2023 um 11:21:26 • Impressum und Datenschutzerklärung