VVM Lokschuppen Aumühle:
Tag der offenen Tür am 5.9.2004

Es folgen einige Fotos überwiegend vom Tag der offenen Tür im Lokschuppen Aumühle am 5.9.2004.

Preußischer Abteilwagen von 1914

3-achsiger preußischer Abteilwagen 3.Klasse
3-achsiger preußischer Abteilwagen 3.Klasse
3-achsiger preußischer Abteilwagen 3.Klasse Laut der Erklärungstafel ist dies der 3-achsiger preußische Abteilwagen 3.Klasse „Elberfeld 1892”. Er wurde 1914 von der Firma Gebr. Gastell in Mainz-Mombach gebaut.

Er ist ein Vertreter der meistgebauten preußischen Personenwagenbauart. Von 1895 bis 1922 wurden etwa 40000 Wagen dieser Bauart für die 1. bis 4. Klasse gebaut.

Wagen dieser Bauart liefen im Hamburger Vorortverkehr bis 1960.

Dieser Wagen wurde 1919 als Reparationsleistung an Belgien abgegeben. 1972 wurde er vom VVM gekauft und anschließend renoviert.

Siehe auch VVM 2001, Abteilwagen.

Im 3-achsigen preußischen Abteilwagen 3.Klasse
Im Abteil des 3-achsigen preußischen Abteilwagens 3.Klasse

Doppelstockbeiwagen 56 der elektrischen Kleinbahn Altrahlstedt – Volksdorf – Wohldorf (EKV)

EKV, Doppelstockbeiwagen 56 Der Doppelstockbeiwagen der elektrischen Kleinbahn Altrahlstedt–Volksdorf–Wohldorf (EKV) hat eine seltsame Geschichte hinter sich.

Gebaut wurde er 1906 von der Waggonbaufirma W.C.F. Busch in Hamburg Eimsbüttel für die EKV. Die EKV wurde am 1.7.1924 von der Hamburger Hochbahn AG (HHA) übernommen.

1934 war von der EKV nicht mehr viel übrig. Ihre einst 13 km lange Personenzugstrecke war auf unter 2 km zusammengeschrumpft, der Fahrzeugbestand wurde wesentlich reduziert. Auch der Doppelstockbeiwagen schrumpfte: Sein Oberdeck wurde entfernt.

1955 wurde der Wagen ausgemustert und am 14.12.1957 zusammen mit dem gleichartigen Wagen 50 an eine Verschrottungsfirma verkauft. Bevor er in Wohldorf abgeholt wurde, kaufte ihn Herr Pascal Horst Lehne am 19.12.1957 zurück. Der Wagen durfte zunächst in der Wohldofer Wagenhalle verbleiben und so konnte dort mit der Restaurierung begonnen werden.

Gewissenhaft, wie Herr Lehne war, stellte er einen Bauantrag zum Aufstellen des Wagens in seinem Garten. Nötig hätte er es nicht gehabt, denn ein abgestellter Bahnwagen ist nicht fest mit dem Baugrund verbunden. Die Behörde erließ trotzdem einen Bescheid und schrieb: „Aufgrund der Bauordnung wird Ihr Antrag abgelehnt”. Ende Juni 1958 änderte das Bezirksamt Wandsbek jedoch seine Ansicht, so dass der Wagen mit behördlicher Genehmigung vom 11.10.1958 im Garten aufgestellt werden konnte.

Vom 23. bis 29.Oktober 1958 wurden 15 m Gleis mit Schienen aus den Jahren 1896 und 1906 neben seinem Haus verlegt. Im nächsten Jahr, am 30.9.1959, transportierte die HHA den Beiwagen auf das Grundstück von Herrn Lehne (Alsterblick 9). Für die Hochbahn war dies eine besondere Anforderung. Der Wagen wurde auf den noch vorhanden Schienen zur Haltestelle Tannenallee gefahren. Dort wurde er mit Winden angehoben, aus dem Gleis geschwenkt und durch Untersetzen von spurkranzlosen Rädern in ein Straßenfahrzeug umgebaut. Ein LKW der Hochbahn schleppte ihn zum Haus von Herrn Lehne. Dort erhielt er seine Eisenbahnräder zurück.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wagen bereits wieder seine Sitzbank auf dem Oberdeck, aber noch keinen weiteren Oberdeckaufbau.[99,Heft 4/1959]

Anschließend (1960) baute Herr Lehne wieder ein vollständiges Oberdeck auf. Erst 1965 kamen die beiden Teppenaufgänge zum Oberdeck hinzu. Leider stand der Wagen bis 1972 im Freien. Seit Mitte November 1972 steht er witterungsgeschützt beim Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V. (VVM) im Lokschuppen Aumühle.

Aus der Erklärungstafel geht hervor, dass das hölzerne Kastengerippe beschädigt ist, so dass eine Aufarbeitung sehr aufwändig wäre.

Nachtrag 4.4.2009:
Passend zum Doppelstockbeiwagen wurde am 4.4.2009 der Triebwagen Tw3 der Kleinbahn von seinem bisherigen Standort in Hamburg-Volksdorf nach Aumühle verbracht. Somit steht beim VVM in Aumühle ein historischer Zug der Kleinbahn im Lokschuppen.

EKV, Doppelstockbeiwagen 56, Schaffnerplatz Der Schaffner hatte auf der Plattform einen gekennzeichneten Stehplatz.

Leider musste ich das Blitzlicht zur Hilfe nehmen.

Die beiden folgenden Fotos zeigen das Oberdeck und den Fahrgastraum des Doppelstockbeiwagens 56 im Lokschuppen Aumühle.
EKV, Doppelstockbeiwagen 56, Oberdeck
EKV, Doppelstockbeiwagen 56, Fahrgastraum

Vierachsiger dieselmechanischer Nebenbahntriebwagen der Reichsbahn, Nr. 137 137

Vierachsiger dieselmechanischer Nebenbahntriebwagen der DRG, Nr. 137 137
Der 1935 in Dessau gebaute vierachsige dieselmechanische Nebenbahnwagen VT 137 137 der DRG (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft) kam erst 2002 nach Aumühle. Weitere Informationen auf der Erklärungstafel besagen, dass die Reichsbahn von 1932 bis 1939 etwa 350 vierachsige Dieseltriebwagen in über 20 Varianten beschaffte. Der 137 137 gehörte zu einer Serie von 13 Wagen (137 136 bis 137 148) mit 210 PS und Schaltgetriebe. Sein Berufsleben begann 1936 in Rheine. 1947 kam er ins Saarland. Ab 1958 fungierte er — ohne Antrieb — als Lehrstellwerk mit 6 Stellwerken. 1995 wurde er ausgemustert. An den Aktionstagen des VVM wird hier die Eisenbahnsicherungstechnik demonstriert.

Die trapezförmige schwarze Bemalung an der Frontverkleidung soll die Übergangsbleche andeuten. 1994 brannte der Wilhelmsburger Lokschuppen ab. Dabei wurde der baugleiche Triebwagen VT 137 138 zerstört. Seine Übergangsbleche konnten geborgen werden. Die Mitglieder des VVM haben vor, diese Übergangsbleche gegebenenfalls am VT 137  137 anzubringen.

Baureihe VT 137 bei der DRG, VT 63 bei der DB
Fahrzeugnummern:VT 137 136-148
Baujahre:1935/37Länge über Puffer:21873 mm
Achsfolge:B' 2'Raddurchmesser:900 mm
Antrieb:Dieselantrieb 210 PS, SchaltgetriebeHöchstgeschwindigkeit:80 km/h
Dienstgewicht:34,5 tSitzanzahl:63+4
Mitte der 1930er wollte die Deutsche Reichsbahn den sogenannten Ruhrschnellverkehr von Dampfbetrieb auf Dieselbetrieb umstellen. Es wurde aus dem sogenannten „Essener Grundriss” ein „Einheitsgrundriss” entwickelt. 85 Dieseltriebwagen nach dieser Bauvorschrift wurden gebaut. Typisch für diese war ein zwischen 410 und 560 PS starker Antrieb von verschiedenen Herstellern (dieselelektrisch oder mit Hydraulikgetriebe), ein zusätzlicher Mitteleinstieg in der Mitte des Triebwagens und die elegant abgerundeten Stirnpartien. Außerdem gab es dazu passende Steuerwagen mit den Abmessungen der Triebwagen.

Die Entwicklung ging weiter. Anfang 1938 lieferte Westwaggon 5 dreiteilige Dieseltriebwagengarnituren der Bauart „Ruhr” aus: Triebwagen – Beiwagen – Triebwagen auf 4 zweiachsigen Fahrgestellen. Die Wumag (Maschinenbau Aktiengesellschaft Görlitz) lieferte 8 zweiteilige Garnituren gleicher Bauart aber ohne den mittleren Beiwagen aus. Die Garnituren waren mit Scharfenbergkupplungen ausgestattet. Die dreiteilige Ruhr-Garnitur sah äußerlich den ab 1939 für Hamburg ausgelieferten Gleichstrom-S-Bahngarnituren ET 171/471 erstaunlich ähnlich.

Quelle zum Ruhrschnellverkehr mit VT 137: Eisenbahn Magazin, Heft 12/1984


MAN-Dieseltriebwagen der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn (AKN)

MAN-Dieseltriebwagen der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn (AKN)
Zum roten MAN-Dieseltriebwagen bzw. Schienenbus der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn (AKN) habe ich mir keine Notizen gemacht. Seine Schnauze lässt ihn wuchtiger erscheinen als er ist, denn Schienenbusse sind leichte Fahrzeuge. Wenn der Schienenbus nicht die wuchtigen Puffer hätte, könnte man sich an einen VT98 (Baureihe 798) der DB erinnert fühlen!

Es ist aber ein VT2, und zwar der VT2.09. Gebaut wurde er 1957. Er lief auf der Peine-Ilseder Eisenbahn. 1969 wurde er an die Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn verkauft. 1977 erwarb ihn der VVM für seinen Museumsbetrieb in Schönberger Strand. Seit 1980 steht er in Aumühle.

Es wurden insgesamt 39 dieser Wagen von 1955 bis 1969 gebaut. Der 6-Zylinder-Dieselmotor des VT2.09 schaffte 150 PS.

Außerdem baute MAN passend zum VT2 18 Steuerwagen und 3 Beiwagen. Geliefert wurden die Fahrzeuge an verschiedene deutsche Bahngesellschaften.

MAN bot den VT2 mit einem oder mit zwei Motoren an. Im Laufe der Auslieferungsjahre stieg deren Leistung von 150 über 180 auf 200 PS. Die Besonderheit war das Einachs-Deichselfahrgestell. Es ermöglichte einen größeren Achsstand und somit eine im Vergleich zum Uerdinger Schienenbus größere Fahrzeuglänge.

Siehe auch bei Museumsbahn Bremerhaven-Bederkesa.


Dampflok 75 634

Dampflok 75 634 Ziemlich weit hinten im Lokschuppen stand die 75 634. Es dürfte eine 1C1-Tenderlokomotive sein. Unter der Baureihe 75 wurden die entsprechenden badischen und sächsischen Tenderlokomotiven zusammengefasst.
Letztes Upload: 12.01.2023 um 11:40:45 • Impressum und Datenschutzerklärung