![]() Am 4.9.2010 von der Fähre aus gesehen: Der hübsche Fährbahnhof Gedser erinnert mit seine Türmen und Zinnen an eine Burg. Die Diesellokomotive des Museumszugs ist noch nicht wieder ans andere Zugende umgelaufen. |
Schon bald nach der deutsche Wiedervereinigung ruhte der Güterverkehr per Eisenbahn über die Fährlinie. Der Eisenbahnfährbetrieb wurde im September 1995 eingestellt. Seitdem betreibt die deutsch-dänische Reederei Scandlines eine Autofähre ab dem neuen Fährterminal im Rostocker Überseehafen mit zwei Fährschiffen.
Der Personenzugverkehr Gedser – Nykøbing Falster wurde seit 1995 fast völlig durch eine Busverbindung ersetzt. Zum 6.12.2009 wurde der Personenverkehr auf der Gedserbahn von Gedser nach Nykøbing Falster vollständig eingestellt.
Die eingleisige Strecke Gedser – Nykøbing Falster ist jedoch in einem guten baulichen Zustand (Stand September 2010).
![]() Diese drei Fotos wurden im Flur eines der Wagen des dänoschen Museumszuges aufgenommen.
Veranstalter der Musealen Sonderfahrt am 4.9.2010 war wohl der dänische „Klub40”. Der Zug gehört der DSB: →DSB Museumstog. |
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Der Museumszug bestand aus der Diesellokomotive MY 1159 und drei D-Zug-Wagen. Ähnlich sah der benannte Zug „Neptun” in der Mitte der 1980er aus. Damals wurden die Kurswagen für die Tagesverbindung Kopenhagen – Gedser – Warnemünde – Berlin Stadtbahn von der DSB gestellt.
![]() | Foto links: Der Schnappschuss vom Blick aus dem Fenster entstand beim Halt an einem Bahnübergang. Auf dem Klapptisch am Fenster rechts im Bild ist schemenhaft die Kamera eines der mitreisenden Fotografen zu erahnen. Fotos unterhalb: Es folgen einige Aufnahmen von verschiedenen Fotostopps bzw. Scheinanfahrten. |
![]() Gedserbahn, Scheinanfahrt an einem Bahnübergang |
![]() Gedserbahn, Museumszug |
![]() Gedserbahn, Museumszug auf Brücke |
![]() | 1927 begann die DSB (Dansk Statsbahner, Dänische Staatsbahnen) als erste westeuropäische Staatsbahn mit der Umstellung von Dampf- auf Dieselbetrieb. Die Umstellung wurde erst 1970 beendet. Die frühe Entscheidung für Dieseltraktion kann damit
begründet werden, das Dänemark über keine eigenen Kohlevorkommen verfügt. Auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft entfällt in Dänemark, denn es gibt in dem Land kein Gebirge.[103,Seite 37] Die DSB setzt auf dieselelektrischen Antrieb. |
Erster Besteller dieser Lok war die Dänische Staatsbahn. Sie strebten den Ersatz der Dampflokomotiven auf ihrem Streckennetz an. Bereits seit Ende der 40er-Jahre stand sie mit GM in Kontakt. Nachdem 1951 erste Entwürfe vorlagen, orderte sie 1952 vier 133 km/h schnelle Lokomotiven dieser NOHAB-Bauart mit der Achsfolge (A1A)’(A1A)’. Das sind zwei Drehgestelle mit jeweils drei Achsen, von denen die mittlere nicht angetrieben ist.
Diesellok MY der DSB | |
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Nummerierung: | DSB: MY 1101–1159 |
Hersteller: | Nydqvist och Holm AB („NOHAB”), Schweden |
Baujahre: | 1954 – 1965 |
Ausmusterung: | ab 1982 |
Achsformel: | Co'Co' oder (A1A)'(A1A)' |
Länge über Puffer: | 18900 mm |
Dienstmasse: | 108 t |
Radsatzfahrmasse: | 18 t |
Höchstge- schwindigkeit: | 133 km/h |
Stundenleistung: | 1950 PS |
Fahrmotoren: | 6 oder 4 |
Antrieb: | diesel-elektrisch |
Die Motorleistung der GM-Motoren liegt bei den ersten vier und den letzten 15 Exemplaren bei 1700 PS. Die Loks dazwischen hatten 1950 PS. Als Höchstgeschwindigkeit erreicht die Lok 133 km/h. Nach einer ersten Bestellung über vier Exemplare, die im Jahr 1954 als MY 1101 bis MY 1104 in Betrieb genommen wurden, folgte eine weitere Bestellung über 40 Exemplare, die zwischen 1956 und 1958 geliefert wurden und als MY 1105 bis MY 1144 bezeichnet waren. Die letzten 15 Exemplare (MY 1145–MY 1159) wurden am 3. Juli 1963 bestellt und in den Jahren 1964 und 1965 geliefert.
Bei der DSB wurden die Lokomotiven für sämtliche Zugarten eingesetzt, in ihren letzten Betriebsjahren noch vor leichten und mittelschweren Güterzügen. Seit 2001 wird dieser Lokomotivtyp bei der DSB nicht mehr eingesetzt. Die typische abgerundete Form der Fronten verschaffte den Lokomotiven den Spitznamen Rundnasen bzw. Rundsnuder.
Alle MY-Loks hatten die Einrichtung zur Vielfachsteuerung für Mehrfachtraktion, die nach US-Norm mit 650 Volt Gleichstrom arbeitete. Die MY 1154, 1156 bis 1159 erhielten darüber hinaus Steuereinrichtungen für den Wendezugeinsatz im Kopenhagener Vorortverkehr.
Wie alle dänische Loks und Wagen waren die Lokomotiven bis 1972 in einem braunen Farbton gehalten. Danach wechselte die Farbgebung auf einen schwarzen Anstrich mit rot abgesetzten Fahrzeugenden.