![]() Auf diese stromlinienverkleidete Dampflokomotive sind alle Engländer und das NRM besonders stolz: Keine Dampflokomotive ist offiziell jemals schneller gefahren als diese Lokomotive! |
Am 3. Juli 1938 erreichte die A4 mit der damaligen Nr. 4468 „Mallard” zwischen Grantham und Peterborough eine Geschwindigkeit von 126 Meilen pro Stunde (202,6 km/h) innerhalb einer 5 Meilen langen Messstrecke. Sie zog 7 Schnellzugwagen hinter sich her — einer davon war ein Messwagen. Somit gilt die Lokomotive „Mallard” offiziell als schnellste Dampflokomotive der Welt — auch wenn der Rekord auf einer Gefällstrecke erzielt wurde. Innerhalb der 5 Meilen langen Messstrecke erreichte sie knapp 5 Sekunden lang diese hohe Geschwindigkeit. Während dieser knapp 5 Sekunden legte sie 306 Yard (280 m) zurück.
Damit war der Geschwindigkeitsrekord der deutschen Stromliniendampflokomotive 05002 vom 11.Mai 1936 auf der Strecke Hamburg–Berlin zwischen Wittenberge und Nauen von 200,4 km/h eindeutig geschlagen.
Ich habe noch ein Foto von der „Mallard” aus der Zeit gefunden, als sie noch die Nummer 4468 hatte und nicht im Museum stand. Sie war damals nicht blau lackiert, sondern eher grünlich.
Im Februar 2014 existierten noch 6 Lokomotiven dieses Typs. Drei davon sind im Privatbesitz und sie haben — anders als die drei Loks im Museumsbesitz — Betriebszulassungen für öffentliche Eisenbahnstrecken.[David Wilkes: Reunited one last time — six of Britain's greatest steam engines, Daily Mail, 20.2.2014]
Es sind:
Aus dem Wörterbuch und Brehms Tierleben: Mallard = Stockente, Wildente. Der Erpel hat einen grünen Kopf und Oberhals, eine rötlich-braune Vorderbrust, braun und schwärzlich gefärbten Oberrücken, graue Oberflügel, prachtvoll blauen, beidseitig weiß gesäumten Spiegel, schwarzgrünen Unterrücken und Bürzel (Schwanz). Etliche der gebauten A4-Lokomotiven erhielten die Artbezeichnungen schnellfliegender Vögel. Gresley selbst unterhielt an seinen Landhäusern Zufluchtsorte für Wildenten und andere Wasservögel.[126,Seite 200]
Die Seite Hornby-Zugpackung März 2003 zeigt diese Lokomotive.
Mallard A4 Class LNER, England, 1935 | |
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Typ: | Schnellzuglokomotive |
Antrieb: | einfache Dampfexpansion, Heißdampf |
Zylinder (Ø * Hub): | drei 470*660 mm |
Kesseldruck: | 17,5 bar |
gebaute Exemplare: | 35 |
gebaute Versionen: | 2 |
Länge: | 21647 mm (mit Tender) |
Fassungsvermögen Wasser: | 23 m3 |
Fassungsvermögen Kohle: | 18 t |
Anmerkung: Für die Kohlemenge von 18 t trägt der Tender recht wenig Wasser. Vielleicht wurde Wasser während der Fahrt nachgetankt. Die englische Eisenbahn besaß die dafür erforderlichen Einrichtungen. | |
Achsfolge: | 2'C1' |
Spurweite: | 1435 mm |
Treibrad- durchmesser: | 2032 mm |
Höchstge- schwindigkeit: | 202 km/h |
Gewicht: | 170 t (mit Tender) |
Reibungsgewicht: | 67 t |
Zugkraft: | 16086 kg |
Gresley kam zur Überzeugung, dass sich eine solche Leistung auch mit Dampftraktion erreichen ließe. So erreichte am 30.11.1934 der „Flying Scotsman” zwischen Leeds und London King Cross mit 169 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord.[11,Seite 235]
Im September 1935 war der 25. Jahrestag der Krönung von George V. Die LNER wollte zu diesem Anlass eine neue Zugverbindung zwischen London und Newcastle unter der Bezeichnung „Silver Jubilee” eröffnen. Deren Züge sollten von stromlinienverkleideten Dampflokomotiven gezogen werden. Die Prototyplokomotive „Silver Link” verließ am 7.9.1935 das Herstellerwerk. Auf ihren Erprobungsfahrten erreichte sie am 27.9.1935 eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Am 30.9.1935 begann ihr Streckendienst. Zunächst als einzige Lok auf der neuen Linie leistete sie in den ersten beiden Wochen täglich 863 km bei 108 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.[115,Seite 97f]
Die „Mallard” ist von gleicher Bauart wie die „Silver Link”.
![]() Nein, dies ist nicht „Mallard”, aber die Lokomotive 4498 war von gleicher Bauart. Sie hat den Namen „Sir Nigel Gresley” erhalten. Das Modell wird nicht die Reichweite des Vorbilds erreicht haben, denn es handelt sich um eine Uhrwerkslokomotive von der Meccano Limited aus Liverpool. |
![]() Dies Modell stellt die „Mallard” dar. Im Vordergrund — und deshalb auf dem Foto etwas größer — ist das Innenleben der Modelllokomotive zu sehen. Der Elektromotor ist in der Lokomotive. Der Tender ist mit einem Gewicht beschwert. Die Kabel zwischen Tender und Lokomotive leiten den elektrischen Strom vom Tender zur Lokomotive. Je nach Gehäuse konnten die Fahrwerke für Tender und Lokomotive für ein Modell der A4 wie die „Mallard” oder für ein Modell der A3 wie die „Flying Scotsman” genutzt werden. |