Gebaut wurde sie in erster Linie von der Familie Bessbrook. Die Familie betrieb in Bessbrook eine Flachsmühle. Die Bahn sollte Arbeiter und Waren zwischen Bessbrook und der Endstation der Great Northern Railway (Ireland) in Newry befördern.
Kurz vorher ging die Giant's Causeway Tramway in Betrieb. Deren Fahrstrom wurde mit Wasserkraft erzeugt. Dies war möglicherweise der Grund dafür, dass man im Juli 1884 Kontakt zu Edward Hopkinson aufnahm. Im selben Jahr wurde Edward Hopkinson Chefingenieur des Elekromaschinenbaus bei Mather and Platt in Salford.[1]
Der Vertrag über die zu erbringende Kapazität der Bahn beinhaltete
Der Bau begann im November 1884. Der Probebetrieb dauerte von Oktober 1885 bis April 1886. Er wurde erfolgreich absolviert.
Das Wasserkraftwerk der Bahn wurde in Millvale vom Fluss Camlough gespeist.[2]
Betrieben wurde die Bahn mit zwei Triebwagen, einem Personenbeiwagen und über 20 Frachtwagons für Straßen- und Schienenbetrieb.[3]
![]() Triebwagen der Bessbrook and Newry Tramway Company im Ulster Transport Museum |
Die Triebwagen fuhren auf zwei Zweiachsdrehgestellen. Allerdings wurde nur ein Drehgestell angetrieben (Achsfolge 2'B'). Der Fahrer stand auf einer offenen Plattform. Zwischen ihm und den Fahrgästen war über dem angetrieben Drehgestell der Edison-Hopkinson-Elektromotor in einem eigenen Abteil untergebracht. Seine Leistung (Stundenleistung?) ist mit 15 kW angegeben. Die Übertragung zu den mit Treibstangen verbundenen Triebrädern des angetriebenen Drehgestells erfolgte mittels Kette(n).
Die Triebwagen erhielten ihren elektrischen Strom aus einer Mittelschiene. Der Rückstrom wurde von beiden Fahrschienen abgeführt. Die Segmente der Strom- und Fahrschienen wurden mit Kupferstreifen elektrisch verbunden. Man kam so auf einen Verlustwiderstand von 0,25 Ohm pro Meile Streckenlänge. Die Triebwagen hatten an beiden Enden jeweils einen Stromabnehmer. An Bahnübergängen waren die Stromschienen unterbrochen.
Die Züge bestanden aus dem Triebwagen und vier Frachtwagons. Sie konnten um den Personenwagen oder um zwei Frachtwagons erweitert werden. Die erreichte Fahrgeschwindigkeit wird mit 6 bis 8 Meilen pro Stunden (9,7 bis 11,3 km/h) bei 30 t Last auf einer Steigung von 5‰ angegeben.
Edward Hopkinson (*28.5.1859; †15.1.1922) war ein englischer Elektroingenieur und ein konservativer Politiker.
Ausgebildet wurde er im Owen's College (Manchester) und im Emmanuel College (Cambridge). Danach, ab 1882, studierte er Mechanik und Elektrotechnik unter Sir William Siemens (*4.4.1823 in Lenthe bei Hannover; †19.12.1883 in London) und erhielt einen Doktortitel der Londoner Universität.
Hopkinson war an einer Reihe von frühen Eisenbahnprojekten mit elektrischem Antrieb beteiligt. Hierzu gehören
1884 trat er der Mather and Platt Engineering Company in Salford als Leiter des Elektromaschinenbaus (electrical engineering department) bei. In der Firma stieg er bis zum stellvertretenden Generaldirektor (vice-chairman) auf.
1918 wurde er als Kandidat der „Coalition Conservative” für den neuen Wahlkreis Clayton (zu Manchester) aufgestellt. Er gewann die Wahl.
Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau zwei Kinder.
Aus (8,5*14000*1000)/(24*3600*102) ergibt sich ein mindestes Arbeitspotential des Wasser von 13,5 kW.
Pro Minute ergibt sich aus 14000/(24*60) eine minimale Durchflussmenge von knapp 10 m³ pro Minute.
Die von MacAdam Brothers in Belfast gelieferte Turbine war mit 46 kW bei einem Durchfluss von 46,6 m³ pro Minute mit 290 Umdrehungen pro Minute spezifiziert: (8,5*46,6*1000)/(60*102)=64,7 kW, also 71% Wirkungsgrad).
Die Turbine trieb zwei von Mather and Platt gelieferte Edison-Hopkinson-Generatoren an. Jeder Generator war mit 250 Volt, 72 Ampere (entsprechend 18 kW) bei 1000 Umdrehungen pro Minute spezifiziert.