Die auf dem obenstehenden Foto nicht lesbare Inschrift auf dem Grabmal der Grabanlage Victor Ludwig Klopstock lautet:
Begräbniß-Stelle
von
Victor Ludwig
Klopstock,
dessen Frau und Sohn
aus Hamburg.
Anno 1811.
Victor Ludwig Klopstock war Herausgeber zweier Zeitungen: Es waren die „Hamburgischen Addreß-Comtoir-Nachrichten” und die „Hamburgische Neue Zeitung”. Beide Blätter haben einen bedeutenden literarischen Teil
.[→Holger Böning: Wie man Leser glücklich macht, Zeitung „Die Zeit” 16.6.2005, Abruf 17.4.2017]
![]() Die Einfriedung der Familiengrabanlage Friedrich Gottlieb Klopstock dürfte aus Grauguss bestehen. Das Foto zeigt einen Teil eines der vier Eckpfosten. |
![]() | Die Inschrift auf dem Grab seiner zweiten Frau lautet:
KLOPSTOCK'S ZWEITE GATTIN
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Frau Klopstock hatte eine Totgeburt. Auch sie verstarb im Kindbett. Sie wurde zusammen mit ihrem toten Sohn am 4.12.1758 im Familiengrab ihrer Eltern auf dem Kirchhof von St. Nikolai beigesetzt. Durch einen Beauftragten ließ Klopstock am 20.5.1759 die Grabstätte in Ottensen erwerben. Im Kirchenbuch steht dazu: […] dergestalt und also daß sothanes Begräbnis für ihn und seine Erben zu ewigen Tagen verbleibe, auch nach des letzten Tode, solange der Wind wehet und der Hahn krehet uneröffnet bleiben soll.
[205, Seite 9] Der Sarg wurde am 14.6.1759 nach Ottensen überführt und am nächsten Tag dort beigesetzt.
Am 6.12.1759 pflanzten Frau Klopstocks Schwestern Elisabeth Schmidt (*1722; †1788) und Catharina Margaretha Dimpfel geb. Moller (*5.4.1724; †18.12.1773) am Kopfende des Grabes zwei Linden. Eine der beiden Linden ist schon bald eingegangen.[203, Seite 28] Die andere Linde steht noch immer - ihr Stamm ist im dem obersten Foto auf dieser Seite deutlich sichtbar (Stand 9.4.2017).
Erst 1791 heiratete Friedrich Gottlieb Klopstock erneut. Seine zweite Frau war eine Nichte seine ersten Frau und 23 Jahre jünger als er: Es war die Hamburgerin Johanna Elisabeth Dimpfel verw. von Winthem.
Die Einleitung dazu textete Friedrich Gottlieb Klopstock und datierte sie auf den 10.4.1759:
»Sie ist noch nicht an der Stelle begraben, wo ich einmal bey ihr zu ruhen wünsche. Ich will unser Grab in Ottensen, oder auf einem anderen Dorfkirchhofe weiter an der Elbe hinauf, machen lassen. Ich werde eine schöne Gegend um derer willen aussuchen, die sich im Frühlinge der Auferstehung freuen mögen. Aus eben dieser Absicht, und nicht aus Eitelkeit, ein sehr simples Grabmal auszuschmücken, habe ich Ihre beyden Schwestern, und Ihre liebste Freundinn gebeten, die ersten, zwo Bäume bey das Grab zu setzen, und die letzte, Feldblümchen darauf zu unterhalten. Auf den in die Höhe gerichteten Grabstein sollen zwo unordentlich über einander liegende Weizengarben gemacht werden. Unter diesen steht: „Saat, von Gott gesät, dem Tag der Garben zu reifen!” In der Mitte des Grabsteins: „Margaretha Klopstock erwartet da, wo der Tod nicht ist, ihren Freund, ihren Geliebten, ihren Mann, den sie so sehr liebt! und von dem sie so sehr geliebt wird! […]”«
10 Fuß im Quadrat und 2 Fuß vor die beeden Lindenbäumesteht in dem Grabbrief über die Größe des Grabes und die Stelle für die beiden Lindenbäume.
Es existiert ein auf 1803 datiertes Foto von der Grabanlage. Es zeigt die Grabanlage noch ohne das sie umfassende Gitter.
Benutzte Quelle: 203, Seite 28
Friedrich Gottlieb Klopstock hat sich demnach intensiv mit der Lage und Gestaltung des Grabes beschäftigt.
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Das sich auf die Urne stützende Mädchen verkörpert die trauernden Religion.
Der lange Text auf der Schrifttafel lautet: