Von 1963 bis 1966 wurde der Waldfriedhof durch einen Parkfriedhof erweitert. Wohl seitdem wird zwischen dem alten und dem neuen Teil des Waldfriedhofs unterschieden. Man spricht auch vom alten und neuen Waldfriedhof — obwohl beide Friedhofsteile sehr unterschiedlich sind.
Interessant ist das Verhältnis aus Grundfläche und Grabanzahl:
Unterschiedlicher Platzbedarf je Grabplatz | |||
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Friedhof | Größe (ha) | Anzahl Grabplätze | m² je Grabplatz |
München, Alter Nordfriedhof: | 40 | 8000 | 5 m² |
München, Nordfriedhof: | 38,75 | 32700 | 9 m² |
München, Waldfriedhof: | 170 | 59000 | 29 m² |
Hamburg-Ohlsdorf: | etwa 400 | 300000 | 12 m² |
Der Münchener Waldfriedhof hat eine beachtliche Größe — und es ist viel Platz zwischen den Gräbern und Gräberfeldern!
Laut dem Brockhaus von 1923 ist ein Wald jede hauptsächlich von Bäumen bestandene größere Fläche, und zwar entweder mit gänzlich wild gewachsenen (Urwald) oder mit zwar im allgemeinen frei wachsenden, doch unter Einwirkung des Menschen stehenden (Forst).
Der alte Teil des Münchener Waldfriedhofs gilt als der erste Waldfriedhof überhaupt. Man hat die Grabstätten dekorativ zwischen die Bäume des seinerzeit durch Holznutzung gelichteten ehemaligen Hochwaldforstes des Schlosses Fürstenried angelegt. Bei der Lage der Gräberfelder hat man die Einteilung in geometrische Grundformen (Dreieck, Rechteck, Kreis, ...) bewusst ignoriert. Etliche Grabstätten sind nur über Trampelpfade erreichbar. Es gibt zwar Lichtungen, aber es fehlen die künstlichen Bodengestaltungen eines Parks. Eine Pflanzensorte habe ich im alten Teil des Münchner Waldfriedhofs vermisst: Es sind die Rhododendren.
![]() Alter Waldfriedhof in München: Gräber im Wald, aufgestellt ohne erkennbares Schema |