Innen am Zaun um den Friedhof Ohlsdorf:
Das Familiengrab des Fährpächters J.H. Grell (T3,173-176)

Grabmale Rieckmann und Köhler an der Talstraße Das neue Krematorium
Familiengrab Schwartau an der Talstraße
Wir setzen den Weg auf dem linken (westlichen) Bürgersteig der Talstraße in Richtung zum Krematorium fort. Bereits nach knapp 20 m erblicken wir links das schwarze Grabmal auf der Ruhestätte der Familie Schwartau. Hinter dieser Grabstätte versteckt sich das Familiengrab Grell. Auf dem Foto scheinen polierten Oberflächen derer Kissensteine durch Lücken in der Hecke durch.


Foto links: Das Familiengrab Schwartau an der Talstraße

Das Familiengrab des Fährpächters J.H. Grell
Der von einem Engel geführte Dampfeisbrecher auf dem Familiengrab des Fährpächters J.H. Grell
Das Grabdenkmal ist 2,60 m hoch. Sein Relief zeigt einen Eisbrecher bei der Arbeit und von ihm gebrochene Eisschollen. An seinem Steuerstand steht ein Engel. Die auf ihn zufliegende Taube bringt ihm einen in ihrem Schnabel gehaltenen Zweig.

Zwei von mir nicht gefundene Inschriften sollen auf dem Relief vorhanden sein: Es sind der Herstellerhinweis „W. Schröter 98” und der Ausruf „Es ist vollbracht”.[202, Katalognummer 289]

Am 8.8.1888 nahm die damals gegründete HDAG (Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft, späterer Name HADAG) ihren Betrieb auf. Innerhalb weniger Monate gingen die Konzessionen und Schiffe mehrerer der bisherigen Fährpächter an die HDAG. Einer dieser Fährpächter war J.H. Grell.

Eines seiner Fährschiffe ist noch vorhanden. Es ist das in Bremen beheimatete Museumsschiff „MS Friedrich”.[Website des Vereins MS Friedrich e.V.] Auf der dortigen Unterseite Von Hamburg nach Bremen (Abruf 14.6.2022 wird die Geschichte des Fährbetriebs J.H. Grell geschildert.

Kritisch mit der Gründung der HDAG setzt sich Uwe Uwe Bahnsen in dem Zeitungsartikel „Für fünf Pfennig fahren”[Zeitung „Welt am Sonntag”, Ausgabe 4.8.2013, Abruf 14.6.2022] auseinander.


Die Übernahme des Fährverkehrs fort von den privaten Fährpächtern zur HDAG erfolgte von September 1888 bis Januar 1889. Übernommen wurden:[6, Seite 6 und 25, Seite 24f]
  • J.H.Grell & Sohn mit 8 oder 9 Schiffen[widerspüchliche Angaben], Linie Kehrwiederspitze – Steinwerder – Kleiner Grasbrook und Linie Magdeburger Hafen – Damenbadeanstalt – Herrenbadeanstalt – Veddel – Peute, Linie Großer Grasbrook – Veddelhöft.[Die unterteilte(?) Badeanstalt lag am Südufer der Norderelbe westlich der Elbbrücke]
  • P. Gall & Sohn mit 5 Schiffen, Linie Kehrwiederspitze – Kleiner Grasbrook (Worthdamm).
  • Gebr. Lüders, Anzahl Schiffe nicht bekannt: Linie St. Pauli Landungsbrücken (Hafentor) – Steinwerder (Westufer Fährkanal) und Linie Brooktorhafen – Sandtorhöft – St. Pauli Landungsbrücken – Altona – Neumühlen – Parkhotel – Blankenese. Letztere wurde ab 1888 von der HDAG zunächst nur bis Neumühlen betrieben.
  • Christian Walter mit 4 Booten: Linie St. Pauli Markt- und Landungsplatz (St. Pauli Hafenstraße) – Steinwerder Ostufer (Schanzengraben).
Letztes Upload: 13.05.2023 um 19:36:20 • Impressum und Datenschutzerklärung