Innen am Zaun um den Friedhof Ohlsdorf:
Familiengrab Bernt Hoffmann (Bi69,188-195)

Das neue Gräberfeld in Bm71 Rasengräber und Erinnerungsmal für jüdische Opfer in Bi68
Friedhof Ohlsdorf, Familiengrab Bernt Hoffmann Das am Friedhofszaun im Bereich des „Alten Teiches” stehende mit Keramikkacheln geschmückte Grabmal ist etwa 3 m hoch. Ohne Frage ist es eines der bemerkenswerten Grabmale auf dem Friedhof Ohlsdorf.

An der liegenden Schriftplatte sind zwei zylinderartige Objekte zu erkennen. Der linke Zylinder trägt unter dem mit einem Kreuz geschmückten Deckel die Inschrift „Erna Elisabeth Mayer 1905–1969”. Der Deckel des rechten Zylinders ist mit einem Fisch geschmückt. Hier lautet die Inschrift „Raphael Hoffmann 1966–1981”.

Friedhof Ohlsdorf, Familiengrab Bernt Hoffmann
Friedhof Ohlsdorf, Familiengrab Bernt Hoffmann Auf der Rückseite des Grabmals steht vermerkt, wer wann die Aufstellung veranlasst hat. Außerdem liefert die Rückseite eine Interpretation des dargestellten Motivs. Auf dem linken Grabstein wird das WIR, auf dem rechten wird das ALL dargestellt versinnbildlicht:

GRABSTÄTTE
BERNT HOFFMANN
UND
DOROTHEA HOFFMANN REEBER
WIR
VERSINKEN
IN GOTT
UND DAMIT
IN DIE
SCHÖPFERISCHE
KRAFT
DES ALLS

ERRICHTET 1973


Bernt Hoffmann
Bernt H. Hoffmann (6.3.1911; †10.9.1994) studierte in Hamburg, Lousanne und Paris Medizin und Psychologie und erwarb den Doktortitel. Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeut hatte er fast vier Jahrzehnte lang eine eigene Praxis in Hamburg betrieben. Außerdem hielt er Kurse über das Autogene Training ab und schrieb das „Handbuch AUTOGENES TRAINING” (München 1977). 2012 erschien es — wenn auch überarbeitet — in der 19. Auflage mit über 600 Seiten Umfang.

Ein Widmung in dem Buch betrifft seine Frau Dorothea Hoffmann Reeber (*23.12.1903 Ludwigshafen; †07.4.1990 Hamburg). Sie kam in den frühen 1930ern nach Hamburg und war eine der ersten weiblichen Kriminalpolizeibeamtinnen in Hamburg. Sie begann nebenberuflich zu schreiben und zu veröffentlichen. Seit 1965 war sie zusammen mit ihrem Mann als Psychotherapeutin tätig.


Etwas mehr über das Grabmal hat Frau Barbara Leisner in dem Artikel Moderne Grabmalkultur in Ohlsdorf geschrieben. (OHLSDORF — Zeitschrift für Trauerkultur, Ausgabe Nr. 65, II, Mai 1999). Der Künstler war Hanno Edelmann (18.11.1923 Hamburg; †13.7.2013).
Letztes Upload: 04.09.2023 um 07:59:08 • Impressum und Datenschutzerklärung