![]() Ohlsdorfer Friedhof, Grabmal Familie Hermann Blohm |
Hier ruhen u.a.
![]() Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Familie Voss |
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Oberstes Foto auf dieser Seite: Familiengrab Blohm Alle weiteren Fotos: Familiengrab Voss. Das Foto links zeigt die Statue im Zustand von Ende November 2002. |
Die 1955 daraus hervorgegangene Blohm & Voss AG ist die einzige Großwerft, die in Hamburg das Sterben der Werften überlebt hat.
Das Familiengrab von Adolph Hermann Blohm (*1848; †1930) im Planfeld Q25,28–35 ist geradezu typisch für einen Schiffsbauer: eine einfache, nüchterne, grundsolide Konstruktion, an der nichts beschädigt werden kann.
Man findet das Grab, wenn man dem Gräberpfad, der zwischen den Gräbern Franz Bach und Hertz nach Norden führt, folgt. Das Grabmal der Familie des Werftbesitzers Ernst C.Voss (1842–1920) befindet sich im Planquadrat T23,33–50, etwa 500 m entfernt. Die Marmorstatue ist mit „J. Moser 1907” signiert. Auf dem Kissenstein von Ernst C.Voss steht:
Meinem teuren Gatten Ernst Voss, 12.Jan.1842–1.Aug.1920 |
Hermann Blohm und Maschinenbauer Ernst Voss hatten sich 1875 bei der HAPAG getroffen. Sie entschlossen sich, eine Werft für eiserne Schiffe zu errichten. Bis dahin ließen die Hamburger Reeder ihre eisernen Schiffe in England bauen. Beide, Blohm und Voss, waren bereits in England gewesen und hatten sich dort über den Eisenschiffbau informiert.
Hermann Blohm war der Sohn eines wohlhabenden Exportkaufmanns aus Lübeck. Er war studierter Diplom-Ingenieur mit einem dreijährigen Aufenthalt in England nach seinem Studium. Er wollte in Lübeck eine Werft gründen, aber die dortige Verwaltung war davon nicht angetan.
Ernst Voss war der Sohn eines dänischen Dorfschmieds aus Rendsburg. Er hatte als Maschinenbau-Ingenieur in England und später als Lloyds Surveyor in Hamburg gearbeitet.
Beide stiegen groß ein. Sie begannen, auf den sumpfigen und oft überfluteten Wiesen Kuhwerders ihre Werft mit Hellings, Werkstätten, Kesselhaus, sonstigen Gebäuden, Ausrüstungskai und vier Slipways zu errichten. Blohm hatte von seinem Vater ein stolzes Darlehen bzw. vorweg genommenes Erbe von 425000 Goldmark erhalten. Es gelang, Stanzen, Lochmaschinen und Kräne von einer in Sunderland in Konkurs gegangenen Werft zu erwerben. Bereits im Herbst 1877 schob Vater Blohm weitere 500000 Goldmark in das Unternehmen. Allerdings hatte die zukünftige Werft bis dahin keinen einzigen Auftrag an Land ziehen können!
Ein weiteres Problem war die Rekrutierung von Fachpersonal. In der damaligen Gründerzeit war es in Hamburg nicht zu bekommen. Blohm holte die Zimmerer aus Rostock, die Spantenbieger, Winkelschmieder und Nieter aus England. Auch Voss holte aus seiner Heimat bei Rendsburg Arbeiter nach Hamburg,
Ende 1877 war die Werft produktionsbereit, aber es gab immer noch keinen Auftrag. Man baute auf eigene Rechnung ein eisernes Segelschiff. Es wurde nach Fertigstellung vom Reeder Amsinck für 240000 Goldmark gekauft. Der Verlust für die Werft betrug 53000 Goldmark.
Endlich, Ende 1878 kam der erste Auftrag. Die „Stader-Altländer Dampfschiffahrt- und Reederei-Gesellschaft” bestellte einen 43,65 m langen Raddampfer. Er wurde ein Jahr später mit der Baunummer 2 als „Elbe” abgeliefert und war bis 1929 in Betrieb. Es folgte ein 700-Tonnen-Frachter für einen Danziger Reeder, 14 kleine Baggerschuten für die Stadt Hamburg und zwei 530-Tonnen Frachter für die Bremer Reederei Neptun.
Es gelang jedoch zunächst nicht, einen Auftrag von einer Hamburger Reederei zu ergattern. Man baute erneut ein Schiff auf eigene Rechnung: Es war ein Kombifrachter für 1800 Tonnen Ladung und 320 Passagiere. Mit viel Mühe gelang es, dies Schiff im Frühjahr 1881 wiederum an Amsinck zu verkaufen.
Mitte der 1880er Jahre hatte die Werft Fuß gefasst. Es waren sogar Aufträge Hamburger Reeder ausgeführt worden!
Blohm und Voss baute so berühmte Passagierschiffe wie die
2005 kam die Werft zum Thyssen-Krupp-Konzern. Ab dann wurde die weitere Struktur des Unternehmens durch etliche Umstrukturierungen sehr unübersichtlich und wird hier nicht weiter geschildert.