![]() Friedhof Ohlsdorf, Garten der Frauen |
Es können jedoch auch Frauen in diesem Garten bestattet werden. Auf der →Website des Gartens der Frauen e.V. findet man Fotos der einzelnen Grabdenkmäler und die dazugehörenden Biographien.
Für auffallend viele Friedhofsbesucher ist der Garten der Frauen ein Anziehungspunkt.
Auf dem oberen Foto ist rechts am Bildrand ein Brunnen zu sehen. Ein winterliches Bild dieses Brunnens befindet sich weiter unten auf dieser Seite.
![]() Garten der Frauen, Grabmal Wilhelmine Marstrand, Detail |
Die auf dem Foto (und dem Original) kaum lesbare Inschrift unterhalb des Reliefs lautet:
Aus ungemessenen Höhen tönt ahnend Wiedersehen.
Die Quelle für die Inschrift ist mir nicht bekannt. Johann Paul Friedrich Richter alias Jean Paul (*1763; †1825) verwendet in seinem „Leben des vergnügten Schulmeisterleins Wuz in Auenthal” in einem ähnlichen Zusammenhang die Worte: Aus ungemessenen Höhen in die tiefe Erde hereinreichende Hand.
Das Grabmal stand ursprünglich in Planfeld M14,25–27. Links unten im Relief hat der Künstler seinen Namen angegeben: H. Wefing Berlin 1904.
![]() Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Franziska Jahns |
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Der Steinrahmen misst etwa 1½ m im Geviert. Der Unterschied zwischen beiden knienden Frauen ist eindeutig: Die linke Frau ist in sich gekehrt und symbolisiert Trauer, Ergebenheit und Verzweiflung. Die rechte Frau schaut voller Hoffnung nach oben. Die Symbolik wird durch Mimik, Körperhaltung, Kleidung und Haltung der Hände verdeutlicht.
Ein Rätsel sind die weißen glasierten Einsätze im Steinrahmen. Was mögen sie bedeuten? Mich erinnern sie an fünfzackige Seesterne. Vielleicht sollen sie Sterne darstellen und es handelt sich um eine Anspielung auf das Märchen „Die Sterntaler”.
Ein zweites Rätsel ist die Tatsache, dass sich der Rahmen vor den Frauen erhebt und somit einen Tisch und gleichzeitig eine Öffnung bildet. Erhalten die Frauen vielleicht Zugang zum Inneren des Rahmens?
Die „Trauernde” hat einen einzigen weißen Stern auf dem Tisch vor sich, die „Hoffende” hat derer drei. Weshalb dieser Unterschied ?
Die „Trauernde” bewahrt den einen und einzigen Stern, die „Hoffende” scheint weitere Sterne zu erwarten.
Dagegen ist es kein Rätsel, weshalb die glücklich lächelnde Frau von Licht umflutet wird. Es handelt sich um eine Gegenlichtaufnahme mit Aufhellungsblitz bei leicht dunstigem Wetter.
Richard Josef Luksch hat dies Grabmal 1908 gefertigt. Vor dem Steinrahmen liegt eine Schriftplatte in voller Breite des Rahmens. In großer Schrift mit abgerundeten Ecken steht der Name Franziska Jahns. Aus einer ebenso großen Schriftplatte auf der Rückseite des Rahmens geht hervor, dass sie von 1850 bis 1907 lebte.
![]() Die „Schnecke” im Garten der Frauen |
![]() | Die beiden winterlichen Bilder vom 12.1.2010 sind im „Garten der Frauen” aufgenommen worden. Sie zeigen den winterlichen Brunnen und eine wachsende Ansammlung von Gedenksteinen. Deren Aufstellschema — es ist eine Spirale — erinnert an eine Schnecke. Einer der Steine ist Emily Ruete gewidmet. Im Sommer sieht der Brunnen erheblich hübscher aus. Dann können sogar Vögel darin baden! |
![]() Erinnerungsstein für Abelke Bleken |
![]() | Fotos oberhalb und links: Im Sommer 2015 wurde die sogenannte Erinnerungsspirale um einen fast schwarzen „Hexenstein” erweitert. Die auf dem Stein kaum lesbare Inschrift lautet: ADELKE Der Stein soll an die Opfer der Hexenverbrennungen erinnern. |