Das Grabmal Dr. Richard Mond ist etwas schwierig zu finden. Man folgt dazu von dem auf der Karte mit GF gekennzeichneten Gräberfeld dem gepflasterten Weg, den ich rechts mit dem Pfeil gekennzeichnet habe. Man geht auf diesem Weg bis
zur Höhe des Ämterstein-Freilichtmuseums. Die richtige Stelle erkennt man an dem steinernen Grabkreuz der Familie Wiehelhausen. Hier zweigt ein ebenfalls gepflasterter Fußweg nach rechts (Richtung Südosten zur Kapelle 10) ab. Diesem Weg
folgt man für 50 m. Dort wird der Weg von einem ungepflasterten Fußweg gekreuzt. Diesen Fußweg biegt man nach rechts ein. Das Grabmal Mond ist das erste Grabmal auf der rechten Seite dieses Fußwegs.
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Dr.Richard Mond am 1.11.2003
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Dr.Richard Mond am 12.1.2010
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Dr.Richard Mond am 20.1.2022. Der Unterschied zum vorherigen Foto ist beachtlich!
Dr. Richard Mond war Frauenarzt. Das Grabmal stammt von Arthur Bock und wird mit 1920 oder 1926 angegeben. Die drei Figurengruppen sind von rechts nach links mit „Morgen”, „Mittag” und „Abend” beschriftet.
Dem Morgen ist ein Mädchen, dem Mittag eine Frau und dem Abend eine Greisin zugeordnet. Es handelt sich — wieder einmal — um das Thema „Werden, Sein, Vergehn”.
In dem Artikel →Christine Behrens: Der Bildhauer Arthur Bock (1875-1957), erschienen in Ausgabe Nr. 99, IV, 2007 der „Zeitschrift für Trauerkultur”, wird dies Grabmal behandelt. Demnach trägt die Figurengruppe den Namen „Die Lebenszeit der Frau”. Die Ausrichtung der drei Frauen folgt dem Sonnenlauf. Das Mädchen blickt dem Sonnenaufgang im Osten entgegen, die Mutter sitzt in Richtung Süden und die Greisin in Richtung Westen.
Mittag: Besonders auffallend sind die sehr weichen Züge der Frau. Ebenso auffallend sind die unterschiedlichen Beziehungen zwischen den Kindern und den drei Frauen. Sie drücken sich im gegenseitigen Abstand und in den Körperhaltungen aus.
Morgen: Das Mädchen trägt einen Brautkranz. Bei ihr ruht ein Lamm. Dessen symbolische Bedeutung ist jedoch mehrdeutig. Möglicherweise ist sie in Verbindung mit dem Kranz in der Hand des Mädchens zu suchen.
Das vorige Foto ist vom 7.2.2015. Dies Foto ist vom 20.1.2021. In den 6 Jahren zwischen beiden Fotos hat sich das Moos weiter verbreitet und beschert dem Mädchen eine grüne Kappe auf dem Kopf und dem Lamm Grünfutter.
Abend: Das Enkelkind scheint der Großmutter etwas zeigen oder geben zu wollen. Die Großmutter ist voll und ganz auf das Kind konzentriert.