![]() Friedhof Ohlsdorf, Grablegung Jesu |
![]() | Die Skulptur besteht aus Schiffbaublechen. Die Bleche wurden mit Schneidbrenner ausgeschnitten und ergeben wirkungsvoll gekantet diese formenreiche und eindrucksvolle Skulptur zwischen den Kriegsgräbern und der Mittelallee.
Sie sollten auf jeden Fall die Infotafel lesen und über den Rasen gehen, um unmittelbar an die Skulptur heranzutreten. Sie können danach darüber rätseln, wie die Skulptur wohl gefertigt wurde. |
![]() | Wieso ist die Skulptur nicht angestrichen, sondern schutzlos der Witterung preisgegeben? Vielleicht gibt es tiefere Gründe. Der technische Grund ist, dass Schiffbaustahl (genau wie Schienenstahl) einen hohen Kohlenstoffanteil hat. Er
rostet dadurch erheblich langsamer als normaler Baustahl.
Textauszug aus der Infotafel: Grablegung Jesu / Gloria J.Umlauft-Thielicke |
![]() | Am 17.5.2010 kam ich wieder an der „Grablegung Jesu” vorbei. Mein Schritt stockte und ich wunderte mich: „Wieso hat man ein Taubendenkmal ausgerechnet auf dem Friedhof aufgestellt ?”
Bei näherer Betrachtung wurde ich unsicher, ob es wirklich zwei Tauben sein sollen. Die Tauben, die auf dem Dachfirst meines Hauses sitzen, haben eine andere Körperhaltung! |
![]() | Auch die — von der Straße aus nicht vollständige lesbare Inschrift — gab mir Rätsel auf. FINIS VITA — NON AMORIS steht auf dem Sockel. Dass könnte Latein sein — aber hatte nicht schon im 16. Jahrhundert ein gewisser Herr
Luther gegen die übermäßige Verwendung der lateinischen Sprache in Deutschland heftig protestiert, weil sie kaum jemand in Deutschland versteht ?
Kurz gesagt: Es ist Latein und besagt „Leben endet — Liebe nicht”. Gemeint ist wohl, dass „das Leben endet, die Liebe endet jedoch nicht”. |
![]() Friedhof Ohlsdorf, finis vitae — non amoris und Grablegung Jesu |
Dies Denkmal wurde von Ricarda Wyrwol gestaltet. Sie wurde 1962 in Braunschweig geboren. 1987 kam sie nach Hamburg. Seit 1995 betreibt sie ein eigenes Atelier in Hamburg St. Georg. Sie sieht den Menschen als ein so diffiziles
Gebilde an, dass
der Mensch nicht direkt dargestellt werden sollte.
Sie gestaltet daher nur die Hülle, in der man sich den Körper vorstellen kann.
(Auszugsweise zitiert aus der nicht mehr vorhandene Webseite
www.curator4art.de/pics/ ricarda_wyrwol/RicardaWyrwol.pdf, Verfasser Dr. Martin H. Schmidt, Abruf im Oktober 2009).