Ohlsdorfer Friedhof • Krematorium und Nebenallee:
Die Grabmale Heye/Nonne an der Nebenallee (V20)

Die Kapelle 2 Das Grabmal Boockmann ehemals Wolff und das Grabmal Bruns
Friedhof Ohlsdorf, Grabmale Heye und Nonne Dies Foto zeigt die Grabmale Nonne und Heye am 4.9.2011. Das Grabmal Heye ist eingerüstet. Das nächste Foto entstand am 26.10.2011.
Friedhof Ohlsdorf, Grabmale Heye und Nonne am 26.10.2011
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Nonne Bild links: Die unmittelbar neben dem Grabmal Heye stehende Muschelkalkstatue des sitzenden Christus soll von G. Wienbrack 1919 geschaffen worden sein. Sie ist Hans Nonne (*17.11.1898; gef. 8.4.1918 in Frankreich) gewidmet. In drei Seiten des Sockels ist eingeritzt:
  • Wehklagen und Tränen endigen
    sie bald. Schmerz und Trauer
    aber erhalten sie lange im Herzen
  • Ich gedachte ihm nach,
    dass ich es begreifen möchte
    aber es war mir zu schwer
  • Kommet aber her zu mir alle
    die ihr mühselig und beladen seid
Somit sind zwei Seiten des Sockels mit Zitaten aus der Bibel belegt. Für die dritte Seite könnte Dr. Gustav Friedrich Klemm in seinem „Handbuch der germanischen Alterthumskunde, Dresden 1836” eine Anregung gegeben haben. Auf Seite 109 steht u.a.: Tacitus sagt über die Leichenbestattung der Germanen: […] Klagen und Thränen endigen sie bald, spät erst Schmerz und Betrübniss.
Das große Grabmal aus rotem Sandstein für die Familie des Geheimen Kommerzienrats Heye wurde von Engelbert Joseph Peiffer (1830–1896) im Jahre 1893 geschaffen.

Dies und das nächste Foto links ist vom 11.10.2002.
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Heye
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Heye Die Frau hält mit der rechten Hand ein wohl schlafendes Kind an ihren Schoß. Das Kind hält in seiner Hand eine Mohnkapsel. Ihre linke Hand scheint den Putto zu halten. Seine freie Hand weist zum Himmel. Die Aufmerksamkeit der Frau ist auf das Kind gerichtet. Vielleicht will der Putto die Aufmerksamkeit der Frau auf sich richten, denn er zieht an ihrem Halstuch.
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Heye
Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Heye Das Grabmal ist überreichlich geschmückt.

F.C. Theodor Heye

Die beiden größten Kissensteine tragen die Inschriften:

  • F.C. Theodor Heye — Geh. Commerzienrath — Geb. 9.Aug.1832 — Gest. 10.Juni 1916
  • Henriette Heye geb. Focke — Geb. 1.Sept.1840 — Gest. 24.Mai 1922
F. C. Theodor Heye war demnach keine schlichter Kommerzienrat, sondern er war ein Geheimer Kommerzienrat. Somit hatten er, seine Frau und die Töchter Zugang zum gesellschaftlichen Leben am Fürstenhof.

Die Familie besaß in der Nähe von Obernkirchen (Schaumburg-Lippe) die Glashütte Schauenstein. Im September 1840 richtete sie eine Niederlassung in Hamburg ein.

1861 wurde die Firma Hermann Heye gegründet. Benannt war sie nach dem Firmengründer Caspar Hermann Heye (*10.7.1792 in Lippstadt; †28.9.1864 in Bremen). Der Firmenchef war sein Sohn Friedrich Carl Theodor Heye. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Hamburg. Hier war die Zentrale des entstandenen Konzerns.

Man findet Näheres über die Familie, wenn man im WWW nach Friedrich Carl Hermann Heye (*16.9.1870 in Hamburg; †30.3.1937 in Hamburg) sucht. Von Interesse könnte auch der Zeitungsbericht „Der Kampf gilt König Heye!” sein. Der Artikel von Wilhelm Gerntrup wurde am 30.7.2011 in den Schaumburger Nachrichten veröffentlicht.

Es sei erwähnt, dass es zwischen den Familien Heye und Nonne Beziehungen gab. Auf den Kissensteinen vor dem Familiengrab Heye taucht mehrmals der Name Nonne auf.

Als 1911 die Hamburger Hochbahn A.G. (HHA) gegründet wurde, war ihr Aufsichtsrat zehnköpfig. 1918 wurde die HHA in einen gemischtwirtschaftlichen Betrieb umgewandelt. Dabei wurde der Aufsichtsrat auf 24 Herren erweitert. Einer der neuen Aufsichtsratsmitglieder war Friedrich Carl Hermann Heye. Es war nicht sein einziger Aufsichtsratsposten!

Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:23:04 • Impressum und Datenschutzerklärung