Ohlsdorfer Friedhof • Krematorium und Nebenallee:
Hauptfriedhof Ohlsdorf, dreimal Familiengrab Oetling

Familiengrab Herrmann Grabmal Moeller-Jarke, „Die Lauschende”
Ebenfalls vom Familiengrab Lippert aus ist es nicht weit für einen weiteren Abstecher. Wenn Sie sich für den Roten Baron und die kriegerische Verwendung von Flugzeugen im Ersten Weltkrieg interessieren, sollten Sie sich diesen Abstecher nicht entgehen lassen! Vom Familiengrab Lippert aus geht in es Richtung Norden zurück zur Kreuzung Waldstraße mit Nebenallee. Dann geht es rechts wieder in die Nebenallee und gleich wieder nach links in den ersten Seitenweg hinein.
Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W24,67-64,401-402) Nach etwa 50 m fällt links eine 1,75 m große Engeldame aus Marmor auf. Sie steht neben einem Kreuz. In der rechten Hand hält sie einen Palmenwedel. Sie trägt ein Stirnband — das ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Engelskreisen wohl einmalig!

Auf dem Sockel unterhalb des Engels steht „Familiengrab Adolf Oetling”. Der rechte vor dem Sockel liegende Stein besagt Gustav Adolf Oetling, *21.10.1832 in Bremen; †21.1.1911 in Hamburg. 1912 wurde das Denkmal aufgestellt.

Der Baustoffhändler Johann Friedrich Krogmann ließ sich von Martin Haller 1868 ein großes Haus bauen. Nur 6 Jahre später starb er. Seine Witwe verkaufte das Haus 1880. Käufer war der Baumwollkaufmann und ehemalige Konsul in Mexiko Gustav Adolf Oetling. Es handelt sich um jenes Haus am Feenteich in Hamburg, welches jetzt das Gästehaus des Hamburger Senats ist. Adolf Oetling war bis 1899 im Aufsichtsrat der Deutschen Bank.

Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W24,21-36) Nur knapp 15 m weiter steht seit 1901 eine andere Engeldame auf einem hohen Sockel. Sie streut Mohnblumenkapseln auf das Familiengrab der — ebenfalls — Familie Oetling. Der Familienname ist hier auf dezent unten am Sockel befestigten kleinen Tafeln zu lesen. Ähnlich wie beim vorigen Grabmal ist Bremen als Geburtsort vermerkt.
  • Gerhard Heinrich Alexander Oetling *25.5.1822 in Bremen; †10.9.1898 in Hamburg
  • Friedrich Wilhelm Oetling *19.8.1861 in Hamburg; †11.11.1935 in Hamburg.

Am Sockel der über 2 m großen Engeldame hat der Bildhauer seinen Namen vermerkt:

Hans Hartmann-McLean aus Dresden.

Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof Gar nicht so friedlich sieht der Adler am links auf der Anlage stehenden Grabmal aus. Er wirft Blitze!

Dies Denkmal mit den beiden Fliegerhelmen erinnert an zwei Flugzeugführer Oetling, die 1917 und 1918 umgekommen sind. Man könnte den Adler und die Blitze als Sinnbild für bombenwerfende Flugzeuge interpretieren. Der Adler hat eine Spannweite von gut 2 m.

Näheres: www.frontflieger.de


Das dritte Familiengrab Oetling befindet sich ebenfalls in der Nähe, aber auf der anderen Seite der Waldstraße in Planfeld W21,127-140.
Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140) Das Grabmal wurde bereits 1897 errichtet und ist das älteste der drei Grabmäler Oetling. Besonders auffallend: Das Mädchen ist lediglich mit einem Tuch bekleidet. Die Frau trägt ein langes Kleid mit weiten Ärmeln. Das Kind blickt abwärts, die Frau scheint in die Ferne zu blicken. Möglicherweise soll damit ausgedrückt werden, dass die Frau das Mädchen beschützt.

Vor dem hohen Sockel liegen vier Kissensteine. Auch hier ist als Geburtsort Bremen angegeben.

Heinrich Ueberbacher aus München war der Bildhauer. Die beiden dazu passende Kissensteine sind die für Georg Gottlieb Oetling *30.3.1828 in Bremen; †17.10.1895 in Hamburg und für Bernhard Emil Oetling *10.7.1858 in Hamburg; †26.6.1895 in Jinotega/Nikaragua.

Ich hatte um 2007 im Web versucht, etwas über die Familie Oetling zu erfahren. Es hatte im 19. Jahrhundert eine Firma „Gebrüder Oetling” in Hamburg gegeben. Erwähnt wird auch eine Reederei „Oetling Gebrüder”. Der Name Oetling taucht im Zusammenhang mit Banken und Schifffahrt auf. Insgesamt war die damalige Suche im Web wenig ergiebig. Nun (2019) stehen im Web auf der Seite Oetling und Kirsten hierzu weitere Informationen zur Verfügung.
Fotos rechts und unterhalb: Die Fotos vermitteln einen anderen Eindruck von dem Grabdenkmal als es die Frontalansicht des gesamten Denkmals tut. Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140)
Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140) Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140)
Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140) Grabmal Oetling, Ohlsdorfer Friedhof (W21,127-140)
Zur Fortsetzung der „Expedition” geht es wieder zurück zur Nebenallee, und weiter auf dieser in Richtung Osten. Das nächste Etappenziel befindet sich an einem nach rechts (nach Süden) abzweigenden Seitenweg.
Letztes Upload: 25.07.2023 um 11:02:29 • Impressum und Datenschutzerklärung