![]() | Man kann kaum glauben, dass dies Grabmal von Ernst Barlach geschaffen wurde. Aber 1900 war Ernst Barlach (*1870; †1938) noch jung und den Expressionismus gab es noch nicht. Er unterstützte den Bildhauer Carl Garbers (*1864; †1943) bei den
Bildhauerarbeiten für den Rathauskeller. Das große Relief am Hauptportal des Altonaer Rathauses (1896-1898) stammt von Beiden. Sie gewannen 1898 den Wettbewerb zur Ausgestaltung des Rathausmarktes. (Ausführung von 1902-1903 durch den Dresdner
Kunstprofessor Johannes Schilling. Johannes Schilling hat auch das nahegelegene Grabmal Lippert geschaffen).
Das bekannteste Werk von Ernst Barlach dürfte das Ehrenmal „40000 Söhne der Stadt ließen ihr Leben für euch” an der Kleinen Alster beim Rathausmarkt sein. Die 12,5 m hohe Stele mit dem Relief einer trauernden Mutter mit Kind von Ernst Barlach wurde 1931 eingeweiht und betrifft den Ersten Weltkrieg. Aus politischen Gründen wurde das Relief 1939 durch das Relief eines aufsteigenden Adlers von Hans Ruwoldt ersetzt. Ebenfalls wohl aus politischen Gründen wurde 1949 das Barlach-Relief wieder hergestellt. |
![]() Grabmal Moeller-Jarke, „Die Lauschende” (U25,1-8/V25,27-34) |
![]() | Es ist wohl einmalig, dass ein Engel auf seiner Geige für eine einzige Dame ein Ständchen spielt! Die Dame weiß noch gar nicht, wer das Ständchen spielt, denn sie lauscht an der noch geschlossenen Tür. Betrachtet man die Haltung
ihrer rechten Hand, so erkennt man klar, dass ihr die Musik gar nicht gefällt!
Diese meine Interpretation ist völlig daneben. Tatsächlich lauscht die Dame am Paradiestor. Demzufolge nennt Alfred Aust dies Grabmal „Lauschen ins Jenseits”.[225, Seite 37f] |
Nicht fotografiert habe ich die vor dem Grabmal liegende große Platte mit der Reliefauflage. Dies Relief zeigt links die Signatur von Barlach und eine stehende Frau. Sie winkt dem absegelnden Schiff hinterher (Leben). Rechts schaut sie als Trauernde auf das gestrandete Schiffswrack (Tod).
![]() | Der Efeukranz links am Denkmal ist mit einem Palmblatt und einer Schleife geschmückt. Die Schleife ist beschriftet. Das Foto zeigt einen Teil der Schleife mit dem Text „IHREM LIEBEN UNVERGESSLICHEN WALTER MOELLER GEST. 28.2.1900 IN BUENOS AIRES”. |