Ohlsdorfer Friedhof • Vom alten Wasserturm zum Eingang Kleine Horst:
Metallstruktur-Grabmal Joachim Albrecht und
die geschwungene Grabwand Garbe ex Frahm (R26,90–103)

Umgebungskarte Wasserturm Mausoleum Trumm • Sakrophag Eric M. Warburg
Wir wählen den breiten Fußweg, der von der Urnengrabanlage fast direkt nach Norden — also von der Cordesallee fort — abgeht. Der Weg beschreibt eine leichte Rechtskrümmung, dann eine sanfte Krümmung nach links. Nach etwa 100 Metern steht links (westlich) am Weg ein modernes Mausoleum. Ihm gegenüber, rechts (östlich) vom Weg, steht das Grabmal des Patenschaftsgrabes Kalbhenn/Garbe ehemals Frahm. Aber auf dem halben Weg dorthin erblickt man — ebenfalls rechts (östlich) des Weges — die silbern glänzende Stahlkonstruktion auf der Grabstelle für Joachim Albrecht.
Metallstruktur-Grabmal Joachim Albrecht Metallstruktur-Grabmal Joachim Albrecht
Über den Künstler Joachim Albrecht (*5.9.1913 Kolberg; †9.4.1997 Hamburg) gibt es einen Eintrag bei Wikipedia (Abruf 8.10.2020) und einen weiterführenden Link. Joachim Albrecht gilt als ein wichtiger Vertreter der konstruktiven Kunst. Es handelt sich um eine Kunstrichtung, die mit geometrischen Formen und reinen Farben eine strenge, gesetzmäßige Bildanordnung anstrebt[237, unter „Konstruktivismus”]

In der Architektur scheint der Begriff „Konstruktivismus” eine andere Bedeutung zu haben.

Das metallene Grabmal wird von 15 rechteckigen Rahmen aus silbern glänzenden rostfreien quadratischen 20 mal 20 mm Stahrohren gebildet: 8 untere Rahmen tragen 7 obere Rahmen. Sie sind so ineinander gefügt, dass annähernd quadratischen Muster an den Seiten gebildet werden. Außer dem gewollten silbernen Glanz hat sich — wohl unbeabsichtigt — etwas brauner Rost an den Schweißnähten der Gehrungen der gebildet. Vielleicht war das Kunstwerk ursprünglich nicht zur Aufstellung in Freien vorgesehen und es wurden bei Fertigung des Kunstwerks dafür nicht geeignete Schweißelektroden verwendet.


Einige Meter weiter steht die Grabwand Garbe ex Frahm rechts (östlich) neben dem Weg.
Friedhof Ohlsdorf, Patenschaftsgrab Kalbhenn/Garbe ex Frahm

Die Höhe des auf 1912/1916 datierten Denkmals wird mit 230 cm angegeben.[202, Katalognr. 633]

Friedhof Ohlsdorf, Patenschaftsgrab Kalbhenn/Garbe ex Frahm Die Statue des nur mit einem Lendentuch bekleideten halb sitzenden Jünglings dürfte lebensgroß ausgeführt sein. Er stützt sich auf eine verloschene Fackel. In der anderen Hand hält er einen Kranz. Eine Tafel auf der Rückseite der Wand trägt den folgenden Text:

ZUM ANDENKEN
AN UNSERN INNGSTGELIEBTEN SOHN u. BRUDER
ERNST FRAHM
FAHNENJUNKER GEFR i LEIB-GRENADIER-RGT-Nr.8
GEB 21 MÄRZ 1898 GEF 8 MAI 1916 i FORT DOUAUMONT


Der französische Festungsbau Fort Douaumont war vom 25.2.1916 bis zum 24.10.1916 in deutscher Hand und wurde überwiegend als Schutzraum genutzt.

Nach einem französischen Angriff hatten sich deutsche Soldaten im Fort verschanzt — das Fort war völlig überfüllt. Am frühen Morgen des 8. Mais 1916 kamen bei der Explosion eines Granaten- und Flammenwerferdepots mehrere Hundert deutsche Soldaten ums Leben. 679 dabei Gefallene wurden in die im Innenhof des Forts gelegene Munitionskasematte I gebracht. Dann wurde deren Eingang vermauert.[Deutsche Wikipedia, Fort Douaumont, Abruf 16.2.2017]

Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:23:00 • Impressum und Datenschutzerklärung